Forschungsprojekt: Kinder- und Jugendbeteiligung in der geförderten Stadtentwicklungsplanung deutscher Großstädte – Sichtweisen und Strategien erwachsener Akteure

AOR'in Ulrike Ohl

 

In zahlreichen deutschen Gemeinden werden bereits seit mehreren Jahren Projekte durchgeführt, in denen Kinder und Jugendliche an städtischen Planungs- und Entwicklungsprozessen beteiligt werden. Dies beginnt bei kleineren Vorhaben wie Schulhofumgestaltungen oder Spielraumplanungen und geht bis hin zur kinderfreundlichen Entwicklung ganzer Quartiere. Es besteht mittlerweile eine umfangreiche – vor allem auch „graue“ - Literatur, in der einzelne Projekte dargestellt oder praktische Tipps für die Organisation solcher Vorhaben gegeben werden. Fast gänzlich fehlen jedoch echte Evaluationen von Projekten und auch die theoriebasierte Auseinandersetzung mit dem Themenfeld ist sehr überschaubar.

In diesem Dissertationsvorhaben geht es nun darum, die Sichtweisen erwachsener Akteure im Beteiligungsprozess zu analysieren und deren (Erfolgs-) Strategien zu identifizieren, um zu neuen Erkenntnissen und einem vertiefenden Verständnis der Prozesse zu gelangen. Als Basis dienen Fallstudien aus sieben deutschen Großstädten. Mit Hilfe von 16 ausführlichen qualitativen Interviews (mit einer jeweiligen Dauer von bis zu 3,5 Stunden) wurden die Sichtweisen jeweils von Entscheidungsträgern der Stadtentwicklung sowie den Hauptverantwortlichen einzelner Projekte erfasst. Alle Fälle sind Projektbeispiele aus städtebaulich geförderten Stadtteilen. Der Bedarf an gezielter – unter anderem auch kinderfreundlicher - Stadtentwicklung ist gerade dort dringlich. Die Strukturen, in die das Handeln der einzelnen Akteure eingebunden ist, sind in Großstädten und im Rahmen von Förderungsprogrammen (wie zum Beispiel „Soziale Stadt“) besonders komplex und stellen Herausforderungen dar. Zudem ist durch diese Fokussierung auch eine Vergleichbarkeit der Fälle gewährleistet.