Innenohr

Die empfindlichen Haarsinneszellen des Ohres sind gut verwahrt. Sie befinden sich in der Schnecke im Felsenbein des Schädels. Zu dieser knöchernen Umhüllung kommen zahlreiche Membranen. Die aufgewundene Schnecke ist von Membranen umhüllt, in mehrere Räume unterteilt und mit unterschiedlichen Flüssigkeiten gefüllt (Endolymphe, Perilymphe).

Die Präparation von Innenohren scheint sehr schwierig zu sein. Bestellungen histologischer Präparate humanen Ursprungs zu Bildungszwecken sind nahezu unmöglich. 

Aus den wenigen Originalen lassen sich doch Erkenntnisse ableiten. Sie sind authentischer als Schemata in Schulbüchern.

Zu erkennen sind bei starker Vergrößerung der Schnecke die Haarsinneszellen im (mittleren) Schneckengang (400-fach). Sie sitzen auf der Basiliarmembran und werden von der Deckmembran einseitig "überdacht". Es sind drei äußere Haarsinneszellen und eine innere Haarsinneszelle nebeneinander und zueinander geneigt zu erkennen. Die Präparate sind gefärbt.

Abbilder vom Innenohr

Im häutigen Schneckengang (Ductus cochlearis) befindet sich das Cortische Organ. Die einschichtige Reissnersche Membran grenzt die Endolymphe des Schneckenganges gegen die Perilymphe des Vorhofganges (Scala vestibuli) ab. Die Basiliarmembran trägt die Haarsinneszellen und grenzt den Schneckengang gegen die Perilymphe des Paukenganges (Scala tympani) ab.

Die Deckmembran (Membrana tectoria) und die Cilien der Haarsinneszellen verschieben sich gegeneinander. Mechanische Verformungen der Haarsinneszellen werden in elektrische Signale übersetzt, die Erregungen werden zum Hörnerv geleitet. Zwischen der inneren Reihe der Haarsinneszellen und den äußeren Reihen der Haarsinneszellen ist der Cortische Tunnel erkennbar, im Bild nahezu dreieckig. Außerdem unterscheidet man den inneren Spiralkanal (unterhalb der Deckmembran) und den äußeren Spiralkanal (neben den äußeren Haarsinneszellen).

Fotos: Jäkel