Neues Zuhause für den Ameisenlöwen

Tausende Insekten finden ab sofort neue Nistmöglichkeiten im Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

© PH Heidelberg

Die schwere Lehmwand konnte unbeschadet übernommen werden.

Tausende Insekten, von verschiedenen Wildbienenarten bis hin zum Ameisenlöwen, finden ab sofort neue Nistmöglichkeiten im Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Als Ersatz für eine alte Wildbienenwand konnte durch eine Materialspende der Zimmerei Metz Holzbau GmbH aus Edingen-Neckarhausen sowie durch den Einsatz des Imkers und Zimmermanns Martin Roth der Neubau einer größeren Wildbienenwand ermöglicht werden. Diese bietet auf Grund ihrer hochwertigen Baumaterialien einen langjährigen Unterschlupf sowie Nistmöglichkeiten. Die bisherigen Nisthilfen zogen in das neue Außengerüst um und auch die über 200 Kilogramm schwere Lehmwand, in der zahlreiche Larven heranwachsen und die als Baumaterial für viele Insekten dient, konnte unbeschadet übernommen werden. Für den Innenraum wurden neue Nisthilfen aus bereits trockenen Harthölzern geschaffen, die das Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg freundlicherweise zur Verfügung stellte. Für die Anfertigung des Innenmaterials wurden außerdem Erfahrungen von Wildbienenexperten und Imkern hinzugezogen.

Das für die Bienen notwendige Nahrungsangebot ist in direkter Umgebung im Ökogarten zu finden. Denn die solitäre Biene entfernt sich für die Nahrungssuche nur ungern weiter als 400 Meter von ihrem Nest. Der Garten, im Klausenpfad am Rande der Handschuhsheimer Felder gelegen, bietet auf ca. 5.800 Quadratmetern eine breite Vielfalt unterschiedlicher Biotope: Waldartige Areale im hinteren schattigen Teil des Gartens ermöglichen das Erleben des jahreszeitlichen Wandels von dem Erblühen der Frühjahrsgeophyten bis zum schattigen Blätterdach im Sommer. Wirtschaftlich genutzte Flächen wechseln sich ab mit Erholungsräumen oder Experimentierflächen. Honigbienen und Blütenpflanzen gehören ebenso zum Konzept der Vielfalt wie ein „Grünes Klassenzimmer“ und ein Lehmbackofen, Kompostplätze, eine Streuobstwiese, Kräuterbeete oder kleine Teiche.

Der seit 22 Jahren bestehende Ökogarten ist ein offizielles Projekt der UN-Weltdekade 2010/2011 der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Er stellt einen außerschulischen Lernort dar, der regelmäßig von Schulklassen unterschiedlicher Schultypen und Altersstufen besucht wird. Doch nicht nur Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern steht der Garten offen: Jeder Interessierte ist am Tag der offenen Tür am 21. Juni 2012 herzlich eingeladen, die Vielfalt des Gartens zu entdecken. Auf Anfrage ist ein Besuch auch zu einem anderen Zeitpunkt möglich.