Wien, 1936: Es ist Leos neunter Geburtstag, an dem sich einer seiner sehnlichsten Wünsche endlich erfüllt – eine Fahrt auf dem Riesenrad am Prater. Und das Beste an der ganzen Sache: Seine beiden besten Freund:innen, Elsa und Max, sind auch mit dabei. Gemeinsam genießen die Kinder ihre sagenhafte Aussicht, welche sie für einen Moment glauben lässt, dass die Welt allein ihnen gehöre – nichtahnend, dass dem schon bald völlig anders sein würde. Denn mit dem Anschluss Österreichs an das damalige Deutsche Reich ändert sich das Klima in Wien – was allem voran für die Menschen jüdischer Abstammung spürbar wird. So auch für Elsas Eltern, die angesichts zunehmender Anfeindungen beschließen, mit ihren Kindern in die Tschechoslowakei umzusiedeln. Zurück bleiben Elsas bisherige Weggefährten, Max und Leo, deren Freundschaft unter dem sich im Land vollziehenden Rechtsruck allerdings ebenfalls ins Wanken gerät: Denn Max‘ Vater, NSDAP-Anhänger der ersten Stunde, duldet es von jetzt an nicht mehr, dass sein Sohn sich mit dem jüdisch-stämmigen Leo trifft. Vollständig droht deren freundschaftliches Band allerdings erst da zu reißen, als Max mit seiner Familie nach München umzieht, wo dessen Vater eine Führungsposition im Hitler-Regime antritt, während Leo weiterhin dazu verdammt zu sein scheint, in Wien zu verbleiben und die ihm dort entgegengebrachte Feinseligkeit zu erdulden. So trennen sich die Wege der einst engen Freunde, bis das Schicksal sie auf verhängnisvolle Weise wieder zusammenführt …

Der Jugendroman „Als die Welt uns gehörte“ von Liz Kessler erzählt eindrücklich von dem, was niemals hätte passieren dürfen, um davor zu mahnen, dass es sich nicht erneut ereignet. Ein Werk, das in Anbetracht des drohenden Wiedererstarkens rechter Kräfte wichtiger als je zuvor erscheint. Die Lektüre versteht sich somit nicht nur als Empfehlung, sondern als ein absolutes Muss!