Rezeption von Good-practice-Beispielen mehrperspektivischen Sportunterrichts durch Sportlehrkräfte
Neumann (Ltg.) & Tobias Landsgesell (wissenschaftlicher Mitarbeiter) (06.2019-01.2021)
Insbesondere die Verankerung von Mehrperspektivität in vielen Lehr- und Bildungsplänen des Faches Sport sorgt für die Verbreitung mehrperspektivischen Unterrichts in der Praxis. Dies bedingt aber auch die Suche nach guten Praxisbeispielen in der Fachliteratur. Vor dem Hintergrund der fachdidaktischen Intention, Unterrichtsentwicklung mit Hilfe publizierter mehrperspektivischer Unterrichtsbeispiele zu initiieren und zu orientieren, soll der Rezeptionsprozess von Sportlehrkräften im Rahmen einer rezeptionsgestützten Interviewstudie eingehender untersucht werden. Forschungsleitend ist die Frage, inwieweit Sportlehrkräfte publizierte Unterrichtsbeispiele als Impulse für die eigene Unterrichtsentwicklung wahrnehmen?
Auf der Basis eines jeweils von den Proband*innen selbst ausgewählten Praxisbeispiels mehrperspektivischen Sportunterrichts aus der Zeitschrift sportpädagogik (3+4/2015) geht es im Interview um allgemeine Fragen der fachbezogenen Medienrezeption sowie um spezifische Fragen zu den Folgen der Medienrezeption: Inwieweit fühlen sich die Sportlehrkräfte durch die Rezeption beispielsweise dazu angeregt, das rezipierte Beispiel mehrperspektivischen Sportunterrichts in ihren beruflichen Alltag zu integrieren? Insgesamt geht es uns um die Rekonstruktion subjektiver Deutungen eines didaktisierten Mediums (publiziertes Unter-richtsbeispiel in einer sportpädagogischen Fachzeitschrif) sowie um Re-Didaktisierungen der Sportlehrkräfte. Damit bezeichnen wir den Prozess der Aneignung und Anwendung rezipierter Unterrichtsbeispiele auf der Ebene des Unterrichts.