Fellowship Programm
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg bietet im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie ein Lehr- und Forschungsstipendium für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an: Das Programm sieht den Besuch eines internationalen Fellows in Heidelberg von bis zu sechs Wochen und mit zwei (hochschul-)öffentlichen Veranstaltungen sowie einer Lehrveranstaltung in deutscher oder englischer Sprache vor.
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die bisheringen Fellows der Hochschule vor.
Prof. Dr. Dr. theol. h.c. Mualla Selçuk war im Sommersemester 2024 als siebte internationale Fellow an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zu Gast. Die Forschungsschwerpunkte der emeritierten Professorin der Universität Ankara liegen in der islamischen Religionspädagogik und der interreligiösen Bildung. Während ihres Aufenthaltes in Heidelberg gab die ehemalige Generaldirektorin für religiöse Bildung im türkischen Ministerium für nationale Bildung und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland ein Seminar zum Thema „Learning in Encounter as an issue of Islamic Anthropology“, hielt einen hochschulöffentlichen Vortrag und war als Speakerin an der Lehrkräftefortbildung „Interreligiöses Begegnungslernen von Weltsichten“ beteiligt. Selçuk ging zudem ihrer gemeinsamen Forschungsarbeit mit Professorin Dr. Katja Boehme (Institut für Philosophie und Theologie) nach.
Die Zusammenarbeit mit der Türkei hat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Tradition: Seit über 30 Jahren kooperieren Wissenschaftler:innen beider Länder in unterschiedlichen Projekten – angefangen in den Naturwissenschaften, über die Qualifizierung von Grundschullehrkräften bis hin zum Interreligiösen Begegnungslernen. Die entsprechende Kooperation mit der Universität Ankara geht auf das von Professorin Boehme initiierte und Professor i.R. Dr Hans-Werner Huneke geleitete Projekt „Sharing Worldviews: Learning in Encounter for Common Values in Diversity“ zurück, bei dem – gefördert durch das Erasmus+ Programm – angehende Lehrkräfte für die plurale Schule der Zukunft qualifiziert werden. Das Vorhaben richtet sich zudem an Lehrkräfte, die bereits unterrichten. Sie kamen im Juni in Heidelberg zu einer entsprechenden Fortbildung zusammen, wobei Professorin Selçuk gemeinsam mit Professor Dr. Imran Schröter (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) über die Herausforderungen und Chancen des Interreligiösen Begegnungslernens als Aufgabe des islamischen Religionsunterrichts sprach.
2023: Professorin Shaireen Rasheed, Ph.D. (USA)
Professor Dan MacIsaac, Ph.D. vom SUNY-Buffalo State College (USA) war im Sommersemester 2019 als Fellow an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Institut für Naturwissenschaften, Geographie und Technik zu Gast. MacIsaac ist als Physiker und Physikdidaktiker in Buffalo in der Lehrerausbildung aktiv. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Physikdidaktik mit Fokus auf der Modellierung der fachlichen Ausbildung von Physiklehramtsstudierenden und Lehrkräften.
Während seines Aufenthaltes in Heidelberg hat MacIsaac ein englischsprachiges Physik-Seminar angeboten und zwei hochschulöffentliche Vorträge im Institut für Naturwissenschaften, Geographie und Technik sowie einen Vortrag in der Veranstaltungsreihe "Bildung Bitte!" gehalten. In Anbindung an die Abteilung Physik kooperierte er zudem mit Professorin Dr. Manuela Welzel-Breuer in einem Forschungsprojekt zur Inklusion. Eine Fortführung der gemeinsamen Arbeit ist vorgesehen.
Zur Person
Daniel MacIsaac absolvierte ein Bachelor-of-Science-Studium mit der Fachrichtung Physik und ein Bachelor-of-Education-Studium mit dem Schwerpunkt naturwissenschaftliche und mathematische Methoden an der Mount Allison University (Kanada). 1991 erwarb er an der University of British Columbia (Kanada) den Master of Arts in Science Education und 1994 den Master of Science in Physik. Promoviert wurde MacIsaac 1994 an der Purdue University (USA). 2005 wurde er zum Associate Professor of Physics des SUNY-Buffalo State Colleges (USA) ernannt. Dan MacIsaac ist national und international aktiv und anerkannt: So war er unter anderem an zahlreichen Universitäten der USA sowie in Köln als Gastwissenschaftler tätig und derzeit als Research Associate im Buffalo Museum of Science.
Professorin Patricia Neufeld, Ph.D. von der Thompson Rivers University in Kamloops/Kanada ist im Sommersemester 2018 als Fellow an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Institut für Erziehungswissenschaft tätig. Die Forschungsschwerpunkte von Neufeld liegen in der Schul- sowie in der Führungskräfteentwicklung im Bildungskontext; in der Lehre beschäftigt sie sich primär mit Beratungsangeboten und mit der dafür notwendigen Didaktik. Während ihres Aufenthaltes in Heidelberg hat Neufeld ein englischsprachiges Seminar angeboten und zwei hochschulöffentliche Vorträge sowie den Festvortrag zur Eröffnung des Center for International Teacher Education gehalten. In Anbindung an das Institut für Erziehungswissenschaft ging sie zudem ihrer Forschungsarbeit nach.
Zur Person
Patricia Neufeld absolvierte zunächst ein Bachelor-Studium am Tabor College in Kansas/USA. 1985 erwarb sie an der Emporia State University (Kansas/USA) einen Master of Music und 1991 einen Master of Science. Promovierte wurde Neufeld im Jahr 1999 an der Kansas State University; an der Emporia State University wurde sie 2008 zur Professorin berufen. 2009 folgte Neufeld dem Ruf an die Thompson Rivers University (Kamloops/Kanada), wo sie seitdem forscht und lehrt. Dort betreut sie zudem die Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Im April 2018 wurde sie mit dem "TRU Teaching Excellence Award" unter anderem für die internationale Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgezeichnet.
Professor Hiroyuki Kuno, Ph.D. von der Universität Nagoya/Japan war vom 16. Mai bis 16. Juli 2017 als Fellow an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Institut für Sachunterricht tätig. Die Forschungsschwerpunkte von Kuno liegen in der Unterrichtserforschung sowie der Schulentwicklung. Seinen Aufenthalt in Heidelberg nutzte er, um die Didaktik des Sachunterrichts in Deutschland zu erforschen und diese mit dem japanischen Schulsystem zu vergleichen. Seine Forschungsergebnisse gaben sowohl durch den Austausch mit Lehrenden als auch mit Studierenden deutliche Impulse für die Internationalisierung der Lehrerbildung: So gab Professor Kuno unter anderem in zwei hochschulöffentlichen Vorträgen einen Einblick in das Schulsystem und den Sachunterricht in Japan und stellte Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bildungsplänen, Schulbüchern und Unterrichtskulturen dar. Darüber hinaus sprach Kuno über den aktuellen Bildungsplan in Japan sowie über die Unterrichtsgestaltung und den fächerübergreifenden Unterricht in den 2000er Jahren.
Zur Person
Hiroyuki Kuno absolvierte zunächst ein Bachelor-Studium an der Nara University of Education sowie ein Master-Studium an der Aichi University of Education. Promovierte wurde Kuno im Jahr 2000 an der Nagoya University. Es folgte eine Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der Naruto University of Education bzw. der Aichi University of Education. Ebenda wurde Kuno 2005 zum außerordentlichen Professor ernannt; 2014 nahm er den Ruf an die Nagoya University an.
Mit Deutschland ist Kuno eng verbunden: So besucht er von September 1987 bis Juli 1988 im Rahmen eines Regierungsstipendiums des japanischen Bildungsministeriums die Universität Heidelberg. Von April bis September 1998 war er zudem an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg im Rahmen eines DAAD-Stipendiums tätig.
Die polnische Historikerin Dr. phil. Malgorzata Swider war der zweite Fellow der Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg überhaupt. Swider ist durch mehrere bi- und trinationale Projekte bereits seit 2009 mit der Hochschule verbunden und hielt in ihrem sechswöchigen Aufenthalt unter anderem ein Seminar zu Kristallisationspunkten der deutsch-polnischen Geschichte wie zum Beispiel den Kniefall Willy Brandts.
Zur Person
Malgorzata Swider absolvierte zunächst ein Studium der Geschichte an der Pädagogischen Fachhochschule Opole; 1992 wechselte sie an die Philosophische Fakultät der Universität zu Köln. Ab 1996 absolvierte sie dort sowie an der Universität in Dortmund unterstützt durch ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung ein Promotionsstudium. Dieses schloss sie 2001 mit einer Promotion über die sogenannte Entgermanisierung im Oppelner Schlesien an der TU Dortmund ab. Seitdem forscht und lehrt die Historikerin an der Universität Opole am Institut für Geschichte; einer ihrer Forschungsschwerpunkte sind die deutsch-polnischen Beziehungen nach 1945. Sie habilitiert sich mit dem Thema "Die Beziehungen der SPD zu Polen in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts". Mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg arbeitet Swider - gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst im Rahmen der Ostpartnerschaften - seit vielen Jahren zusammen.
Der international renommierte Politikwissenschaftler Professor David Kettler, Ph.D. wurde 2013 als erster Fellow an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg aufgenommen. Kettler nahm bis Ende November 2013 an Seminaren teil und gab zwei öffentliche Veranstaltungen: einen über Karl Mannheim als Erzieher sowie einen weiteren zum Thema "Kritische Theorie und Erziehungswissenschaft". Darüber hinaus arbeitete er an einem Buch über den bedeutenden Politikwissenschaftler Franz Neumann, dem Kettler noch als Student an der Columbia Universität begegnete.
Zur Person
Geboren 1930 in Leipzig, emigrierte David Kettler 1940 in die USA. Er wuchs in New York auf, promovierte 1960 an der Columbia Universität und war anschließend als Professor an verschiedenen Universitäten in den USA und Kanada tätig. Seit seiner Emeritierung lehrt Kettler am Bard College (New York). Zahlreiche Auslandsaufenthalte und Fellowships, u.a. in Schottland und den Niederlanden, stehen in seiner Vita.