1. Quartal 2021 - Februar
Liebe Leser:innen,
seit November 2020 lehren und forschen am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam zur Querschnittsaufgabe der Inklusion.
Wir möchten Interessierte mit dem AW-ZIB-Newsletter in regelmäßigen Abständen über die vielfältige Arbeit des AW-ZIB sowie über das Thema Inklusion aus unterschiedlichen Perspektiven informieren.
In dieser ersten Ausgabe kehren wir an den Anfang zurück: Erfahren Sie mehr über die Idee des Zentrums und über Gänsehautmomente im Rahmen der feierlichen Eröffnung am 16. Oktober 2020. Erinnern Sie sich gemeinsam mit Anna Neff, die als Bildungsfachkraft am AW-ZIB arbeitet, an ihr Ankommen und was es für sie bedeutet, auf dem ersten Arbeitsmarkt angestellt zu sein. Lernen Sie die Forschungsvorhaben kennen und wie wir partizipative Forschung planen. Und zu guter Letzt: bekommen Sie einen Eindruck, was für Neuigkeiten es noch gibt – sowohl am AW-ZIB als auch darüber hinaus.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Die Newsletter-Redaktion des AW-ZIB


Das AW-ZIB ist ein absolutes Novum, national wie international
Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten, werden erstmals Beschäftigte einer Hochschule

[red] Mit dem AW-ZIB gehen wir in der Bildung neue Wege: Seit November 2020 lehren und forschen hier Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam zu Querschnittsaufgaben der Inklusion. Neben den wissenschaftlichen Mitarbeitenden bringen auch die Bildungsfachkräfte, Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten, Bildungsangebote aus und folgen so dem Gedanken "Nichts über uns ohne uns". Gefördert wird das AW-ZIB durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch den Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg. Auch die Familie Wellensiek unterstützt das Zentrum.
Die drei Hauptaufgaben des AW-ZIB liegen in der Lehre, dem Transfer und der Forschung.
Unser interdisziplinäres und vielfältiges Team gibt in der Lehre Einblicke in die Lebenswelten sowie Inklusions- und Exklusionserfahrungen von Menschen mit Behinderung. Das Neue dabei: Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten und vorab eine 3-jährige Vollzeitqualifizierung im Projekt „Inklusive Bildung Baden-Württemberg“ erfolgreich durchlaufen haben, bringen als Bildungsfachkräfte im eigenen Haus sowie an kooperierenden Hochschulen und anderen Institutionen Bildungsangebote aus und ergänzen so die curriculare Lehre. Sie geben dabei als Expert:innen in eigener Sache Einblicke in die Lebenswelten sowie Inklusions- und Exklusionserfahrungen von Menschen mit Behinderung. Die Bildungsangebote der Bildungsfachkräfte lassen sich in verschiedene Themenzusammenhänge unterschiedlicher Studiengänge integrieren. Exemplarische Themen sind dabei Konstruktion und Dekonstruktion von Behinderung, Lernerfahrungen und Bildungswege, Transitionen, Arbeit sowie Selbstbestimmung und Teilhabe.
Wir werden darüber hinaus für die nachhaltige landesweite Organisation, Koordination und Weiterentwicklung der Bildungsarbeit von Erfahrungsexpert:innen zur Inklusion und den Transfer der Bildungsangebote in vielfältige Organisationen (wie die kommunale Verwaltung und Unternehmen) hinein zuständig sein. Als Teil einer lernenden Organisation werden wir uns auch mit der Frage beschäftigen, wie inklusionsorientiere Strukturen unter anderem an Hochschulen etabliert werden können. Zur landesweiten Förderung inklusionsorientierter Bildungsarbeit wird das AW-ZIB sein Netzwerk weiter ausbauen.
Neben der Lehre und dem Transfer ist auch die Forschung ein zentraler Arbeitsbereich des AW-ZIB. Dabei stehen drei Forschungslinien im Vordergrund: die Untersuchung der Bildungsarbeit, die Evaluation und Weiterentwicklung der Bildungsangebote sowie die Weiterentwicklung der Qualifizierung. Die Forschungsvorhaben sollen partizipativ ausgerichtet und die Bildungsfachkräfte an geeigneten Stellen aktiv beteiligt werden.
Das Team der Öffentlichkeitsarbeit informiert über verschiedenste Wege über die Arbeit des AW-ZIB und macht so, auch über Hochschulkontext hinaus, auf die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Inklusion aufmerksam.
Die Eröffnung: ein Fachtag mit Gänsehautmomenten
Zusammen mit Ministerin Theresia Bauer MdL feierten wir am 16.10.2020 den Start des Zentrums

[velo] An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurde am 16. Oktober 2020 das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) mit bewegenden Grußworten von Rektor Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer MdL sowie Stephan Friebe, Leiter des Projekts "Inklusive Bildung Baden-Württemberg", eröffnet. Neben inspirierenden Symposien zum Themenkomplex "Inklusion in Schule, Hochschule und Arbeitswelt" sorgte die Übergabe der Arbeitsverträge und der Büro-Schlüssel für den Gänsehautmoment der feierlichen Eröffnung.
"Das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung ist ein echter Pionier auf dem Gebiet der Inklusion und bundesweit einmalig", sagte Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen ihres Grußwortes. "Ich freue mich wirklich sehr, dass wir im Wissenschaftsministerium unseren Beitrag zur Entstehung dieses Zentrums an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg leisten konnten. So gelingt es uns langfristig, nicht nur die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung zu stärken, sondern auch die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen in die Gesellschaft zu fördern."
"Die Chance der Inklusion liegt darin, dass sie die Vielfalt unserer Gesellschaft als Gewinn sieht, da wir durch die Verschiedenheit voneinander lernen können", meinte Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. "Es spricht für die Weitsicht von Professorin Dr. Annelie Wellensiek, der 2015 verstorbenen Rektorin unserer Hochschule und Namensgeberin des AW-ZIB, dass sie den Begriff der Inklusion bereits 2009 in den Mittelpunkt ihres Handels gestellt hat. Er ist dadurch zu einem zentralen Element der gesamten Pädagogischen Hochschule Heidelberg geworden."
Dabei wurden zu dem Begriff der Inklusion vielfältige Perspektiven entwickelt, so Huneke weiter: "Er beinhaltet etwa die Auseinandersetzung mit interkultureller und ethnischer Vielfalt, Gender oder die Begegnung von Religionen. Mit dem AW-ZIB kommt jetzt eine neue Dimension dazu, die deutschlandweit einmalig ist: Wir binden Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten, unmittelbar in den Diskurs ein - und zwar in Forschung, Lehre und Transfer. Als feste Mitglieder unserer Hochschule werden die sogenannten Bildungsfachkräfte mit uns über die Inklusions- und Exklusionserfahrungen von Menschen mit Behinderung sprechen und unser Verständnis von Vielfalt erweitern."
Wie das konkret aussehen wird, stellten die beiden Professorinnen Dr. Vera Heyl und Dr. Karin Terfloth den Teilnehmenden der wissenschaftlichen Tagung vor. Die Bildungsveranstaltungen des AW-ZIB richten sich demnach an alle Studiengänge der Hochschule, dazu kommen Seminare und Vorlesungen an Partnerhochschulen in ganz Baden-Württemberg. Die partizipative Forschung des Zentrums wird sich mit der Wirkung der Bildungsarbeit, mit der Evaluation der Bildungsangebote sowie der Weiterentwicklung der Qualifizierung beschäftigen. Zur landesweiten Förderung der Inklusion, will das AW-ZIB sein Netzwerk weiter ausbauen.
Wie groß dieses Netzwerk bereits jetzt ist, wurde bei der Eröffnung deutlich: So waren neben Ministerin Bauer auch die Familie Wellensiek sowie zahlreiche Wegbegleiter des Vorgänger-Projektes "Inklusive Bildung Baden-Württemberg" anwesend. Zu den weiteren Gästen gehörten namhafte Persönlichkeiten aus der Politik, Wirtschaft und Forschung. Einschlägige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten im Anschluss an die Feierlichkeit aktuelle Forschungsbeiträge zu den Themen Professionalisierung für inklusive Schulen, Entwicklung inklusiver Hochschulen und Inklusion in der Arbeitswelt vor.
Eindrücke in Form von weiteren Bildern finden Sie unter https://www.ph-heidelberg.de/aw-zib/eroeffnung/impressionen.html.
Das Team von A bis (fast) Z
Wer wir sind? Ein multiprofessionelles Team von 18 Menschen mit und ohne Behinderung

[nr] Am 9. Januar 2020 teilt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer mit, dass die Finanzierung zur Fortsetzung des Projekts "Inklusive Bildung Baden-Württemberg" steht (Pressemitteilung des MWK). Der Senat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg beschließt am 29. Januar die Einrichtung des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung (AW-ZIB), das als wissenschaftliche Einrichtung an der Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften als Inklusionsabteilung angesiedelt wird. Im Februar 2021 umfasst das Kern-Team des AW-ZIB 18 Personen.
Aufgebaut wurde das Zentrum im Sommersemester 2020 unter Leitung der Professorinnen Dr. Vera Heyl (Prorektorin; Psychologie) und Dr. Karin Terfloth (Inklusionspädagogik). Verena Loos, Leiterin der Abteilung Presse & Kommunikation, ist mit 25% abgeordnet und verantwortet seit dem Sommer die Öffentlichkeitsarbeit.
Der Geschäftsführer des AW-ZIB, Dr. Klemens Ketelhut, hat seine Arbeit zum 1. Oktober 2020 aufgenommen; die beiden zur Promotion abgeordneten Lehrkräfte Christina Mechler und David Dörrer sind seit August Teil des Teams.
Zwei Wochen nach der feierlichen Eröffnung des AW-ZIB war es soweit und die Bildungsfachkräfte Michael Gänßmantel, Hartmut Kabelitz, Thilo Krahnke, Thorsten Lihl, Anna Neff und Helmuth Pflantzer haben ihren Dienst gemeinsam mit Sarah Maier (pädagogische Leitung), Nina Rudolph (Koordinatorin) sowie Lea Antoni (FSJ) angetreten.
Dr. David Scheer hat zudem den Ruf auf die Juniorprofessur für Inklusive Bildung angenommen und wechselte ebenfalls zum 1. November an die Pädagogische Hochschule Heidelberg.
Seit Dezember 2020 unterstützt uns im Sekretariat Jutta Johnson, Ute Raible vervollständigt seit Februar 2021 die Stelle der Koordination.
Es ist viel passiert – ein besonderes Wintersemester 2020/21
Vom ersten Ankommen, dem Umzug in die digitale Welt und ca. 700 erreichten Studierenden

[nr] Ab dem 2. November 2020 waren die Büroräume des AW-ZIB, wenn auch nur kurzzeitig, voller Leben. Trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen hatten wir uns gut im ebenerdigen Untergeschoss des Altbaus eingelebt und begonnen, uns in die Hochschule zu vernetzen. Wir freuen uns, wenn wir daran anknüpfen können, sobald es die Pandemie wieder zulässt.
Doch die Einschränkungen waren auch eine Chance - und diese haben wir genutzt: Durch digitale Bildungsveranstaltungen von Mannheim bis Weingarten erreichten die Bildungsfachkräfte mit ihrer Lehre über 700 Studierende im Land.
Die ersten Wochen im November standen ganz im Zeichen des Einzugs und Einlebens: Kisten wurden ausgepackt, Computer eingerichtet und das Team hat sich gefunden. Wir treffen uns regelmäßig, entweder digital oder in Präsenz, und finden durch zahlreiche Gespräche und gemeinsame Workshops zusammen.
"meet and greet" heißt ein neues Format, in dem wir uns in entspannter Atmosphäre mit Kolleg:innen aus Lehre, Forschung und Verwaltung unserer Hochschule austauschen. Somit stärken wir die Anbindung an die Hochschule.
Zügig folgten die ersten Veranstaltungen: Im November fand nicht nur das erste Seminar statt, bei dem die Bildungsfachkräfte mit Studierenden der Universität und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sprachen. Im Rahmen der Vortragsreihe „Bildung bitte!“, die von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt wird, hielten wir im November auch den ersten öffentlichen Beitrag zum Thema „Von Grenzen im Kopf und Offenheit durch Bildung“.
Seitdem ist viel passiert: Die Bildungsfachkräfte haben im Wintersemester 2020/21 an sieben Hochschulen sowie an zwei Bildungseinrichtungen ihre Lehre ausgebracht - aufgrund der Pandemie fanden alle Veranstaltungen in digitaler Form statt. Dabei haben sie insgesamt mehr als 700 Studierenden ihre Inklusions- und Exklusionserfahrungen vermittelt und so mit ihrem Expert:innenwissen die curriculare Lehre kooperierender Institutionen um eine wertvolle Perspektive ergänzt.
Dazu kam ein weiterer Vortrag in der Veranstaltungsreihe „Bildung bitte!“. Im Februar hat das AW-ZIB-Team unter anderem aufgezeigt, was partizipative Forschung bedeutet und wie wir diese am AW-ZIB umsetzen wollen.
Auch der Forschungsbereich, eine wesentliche Aufgabe von Mitarbeitenden des Zentrums, hat in den vergangenen Monaten seine Arbeit aufgenommen. Die Forschung am AW-ZIB ist partizipativ ausgerichtet. Das bedeutet, dass die Bildungsfachkräfte sich an verschiedenen Stellen des Forschungsprozesses aktiv einbringen können. Um diesen Anspruch erfüllen zu können, erarbeitet sich das Team aktuell gemeinsam einen Zugang zum Thema „Forschung“.
Die Arbeit des Zentrums stößt in der Öffentlichkeit und den Medien auf großes Interesse. Auf unserer Homepage finden Sie im Pressespiegel ausgewählte Presseberichte, die über das AW-ZIB veröffentlicht wurden.
Auch wir selbst informieren Interessierte über verschiedene Wege: Dabei stoßen insbesondere unsere Social-Media-Kanäle auf großes Interesse und verzeichnen ein schnelles Wachstum. Schauen Sie gerne einmal vorbei und seien Sie „nah dran“ an unserer Arbeit:
www.instagram.com/aw_zib/
www.twitter.com/zib_aw
Anna Neff berichtet über ihr Ankommen am AW-ZIB
Ein persönlicher Rückblick auf die ersten drei Monate an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

[an] Die Anfangszeit am AW-ZIB war für mich sehr spannend, schön und herausfordernd. Nach unserer 3-jährigen Qualifizierung, dem Projekt Inklusive Bildung Baden-Württemberg, war es erstmal ein bisschen komisch, jeden Tag an die PH Heidelberg zu fahren und dort zu arbeiten. Ich musste mich erstmal an die Veränderung gewöhnen, der Weg zur Arbeit war jetzt ganz anders und wir sind ein größeres Team am AW-ZIB. An Dinge, wie einen längeren Arbeitstag, neue Menschen und andere Räume, musste ich mich auch erstmal gewöhnen.
Jetzt, nach 3 Monaten, fühle ich mich aber super und sehr wohl. Durch meine Arbeit am AW-ZIB, meine erste Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, bin ich ein Teil der Gesellschaft geworden und kriege für meine Arbeit endlich Anerkennung. Auch der Lohn ist jetzt viel angemessener und besser. Die Zusammenarbeit mit den Professor:innen an der PH Heidelberg macht mich sehr viel Freude und Spaß! Ich profitiere von der Zusammenarbeit sehr. Sie geben mir Tipps und zeigen mir, wie ich etwas besser machen kann.
Seminare planen und durchführen macht mir auch sehr viel Spaß. Von den Student:innen oder Heilerziehungspfleger:innen haben wir immer gute Rückmeldungen bekommen. Wir können mit unserer Arbeit etwas verändern und das macht mich sehr glücklich. Ich freue mich, dass ich jetzt, als Dozentin, meine Erfahrungen, zum Beispiel über die Arbeit in der Werkstatt, weitergeben kann.

Das Besondere der Forschungsvorhaben am AW-ZIB
Wir arbeiten partizipativ, das heißt Menschen mit und ohne Behinderung forschen gemeinsam

[cm/dd] Für die Dauer von zunächst 6 Jahren wurde am AW-ZIB eine systematisch aufgebaute Forschungseinheit installiert, die auf die Evaluation und Weiterentwicklung der Arbeit am Zentrum ausgerichtet ist. Drei Forschungs- und Entwicklungslinien werden u.a. in Promotionsprojekten realisiert. Untersucht werden die Wirkung der Bildungsarbeit, die Qualität der Bildungsarbeit sowie die Weiterentwicklung der Qualifizierung. Eine besondere Stärke der Forschungsvorhaben liegt in deren partizipativer Ausrichtung.
Was wird am AW-ZIB erforscht?
Wir fragen uns: Wie beeinflusst die Lehre der Bildungsfachkräfte die inklusive Qualität der Hochschulbildung?
In drei Forschungslinien werden Forschungsfragen entwickelt, Designs entworfen und Forschungsvorhaben durchgeführt:
(1) Untersuchung der Wirkungen der Bildungsarbeit auf Studierende und Bildungsfachkräfte
Welche Effekte haben die Bildungsangebote bei Studierenden? Aber auch: Welche Auswirkungen hat die Arbeit am AW-ZIB auf die Bildungsfachkräfte?
(2) Evaluation und Weiterentwicklung der Bildungsangebote
Was macht ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot aus? Und welche strukturellen und interaktionalen Bedingungen braucht es dafür?
(3) Evaluation und Weiterentwicklung der Qualifizierung
Welche Aspekte sind bei der Qualifizierung von Bildungsfachkräften zentral? Welche Strukturen, welche Inhalte, welche Methoden sind dafür notwendig?
Wie wird am AW-ZIB geforscht?
Die Forschung am AW-ZIB ist partizipativ ausgerichtet. Das bedeutet, dass die Bildungsfachkräfte sich an verschiedenen Stellen des Forschungsprozesses aktiv einbringen können. Der Kompetenztransfer, z.B. in Form von Workshops, steht dabei ebenso im Fokus wie die Weiterentwicklung von Kommunikations- und Reflexionsformen. Dabei umfasst die Zusammenarbeit verschiedene Phasen im Forschungsprozess, abhängig z.B. von den Fragestellungen, methodischen Zugängen, Interessen oder individuellen Kompetenzen.
Wer forscht am AW-ZIB?
Entsprechend dem partizipativen Ansatz sind die Bildungsfachkräfte Teil der Forschungsgruppe.
Die Nachwuchsgruppe mit Juniorprofessor Dr. David Scheer und den beiden abgeordneten Lehrkräften David Dörrer und Christina Mechler ist hauptamtlich für die Forschung verantwortlich. Auch die professorale Leitung des AW-ZIB, Prof. Dr. Vera Heyl und Prof. Dr. Karin Terfloth, sowie der Geschäftsführer Dr. Klemens Ketelhut beteiligen sich an den Forschungsvorhaben. Manche Aufgaben in der Forschung werden auch von Studierenden übernommen, z.B. in Form von Bachelor- und Masterarbeiten.
Woran wir zurzeit arbeiten:
Wöchentlich trifft sich das Team zum Forschungsplenum, in dem zurzeit ein gemeinsames Forschungsverständnis und somit eine partizipative Forschungsstrategie erarbeitet wird.
Im Februar haben wir außerdem im Rahmen der Reihe „Bildung bitte!“ einen Vortrag gehalten zum Thema „Gemeinsam forschen - forschend lernen; Wissenschaftliche Begleitung der Bildungsarbeit am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung“.

Folgen Sie uns auf Instagram und Twitter
In den Sozialen Medien nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen

[red] In den Sozialen Medien verfolgt das AW-ZIB ebenfalls das Ziel, Bilder über Behinderung und andere Diversitätsaspekte zu hinterfragen und zu verändern. In ausführlichen Posts, kurzweiligen Stories und prägnanten Tweets geben wir Einblick in alle Arbeitsbereiche des AW-ZIB und machen auf interessante Themen aufmerksam. Und wir vernetzen uns natürlich!
Wenn auch Sie hieran Interesse haben, folgen Sie uns doch auf www.instagram.com/aw_zib und www.twitter.com/zib_aw. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Menschen mit Behinderung Teilhabe an BNE ermöglichen
Der Ökogarten entwickelt inklusive Lehr-/Lernmaterialien für den naturwissenschaftlichen Unterricht

[velo] Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gilt als Schlüsselfaktor, um Menschen auf gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel vorzubereiten. Für Menschen mit Behinderung fehlt es jedoch häufig an Angeboten, die an ihre besonderen Bedarfe angepasst sind. Der Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg will nun entsprechende inklusive Lehr-/Lernmaterialien für den naturwissenschaftlichen Unterricht entwickeln. Die Leitung des Projekts "Klimatage im Ökogarten - BNE als eine Herausforderung für alle" obliegt Professorin Dr. Lissy Jäkel (Biologie). Das Vorhaben wird bis Dezember 2021 vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.
Unsere Gesellschaft steht nicht erst seit der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen: So wirkt sich unter anderem der Klimawandel, der Verbrauch von natürlichen Ressourcen oder der Verlust der Biodiversität auf unserer aller Leben aus. Zur Lösung dieser Probleme und zum Erhalt unserer Lebensgrundlage braucht es demnach auch eine gesamtgesellschaftliche Transformation. "Grundlage von Veränderung ist Aufklärung", sagt Professorin Jäkel. "Die Bildung für nachhaltige Entwicklung verfolgt daher unter anderem das Ziel, alle Menschen in die Lage zu versetzen, nachhaltige Lebensweise auf individueller und gesellschaftlicher Eben mit zu gestalten." Bei der Umsetzung kommt Lehrkräften eine zentrale Funktion zu, etwa durch ihren Unterricht oder ihre Vorbildfunktion für Schülerinnen und Schüler. "Die schulischen Angebote zu BNE sind jedoch häufig nicht auf die besonderen Bedarfe von Menschen mit Behinderung angepasst, da es an konkreten wissenschaftlich fundierten Konzepten fehlt", so Jäkel.
Genau hier setzt der Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in einem neuen Projekt an: Forschungsbasiert sollen inklusive, naturwissenschaftliche Lehr-/Lernmaterialien - gemeinsam mit Lehrkräften der Sonderpädagogik sowie Menschen mit Behinderungen - entwickelt und erprobt werden. Im Anschluss sollen die Materialien an Schulen und in inklusiven Settings eingesetzt werden, um Menschen mit Behinderung eine Teilhabe an globalen ökologischen Fragestellungen zu ermöglichen. Der Ökogarten kann hierbei auf seine fundierte und unter anderem von der UNESCO prämierte Expertise als außerschulischer Lernort zur Umsetzung der BNE zurückgreifen.
Im Rahmen des Projektes "Klimatage im Ökogarten" soll außerdem die Barrierefreiheit des Gartens weiter ausgebaut werden, um heterogene Lerngruppen optimal beschulen zu können. Darüber hinaus soll eine Stelle geschaffen werden, die es Menschen mit Förderbedarf ermöglicht, ein freiwilliges soziales Jahr im Ökogarten zu absolvieren. Das Team um Professorin Jäkel will zudem mit dem Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung der Pädagogischen Hochschule kooperieren.
"Wir wollen gemeinsam Konzepte entwickeln, die nicht nur auf die BNE und die Spezifika der Fächer eingehen, sondern auch an den jeweiligen Förderbedarf angepasst werden können. Übergeordnet geht es darum, allen Menschen - sei es mit oder ohne Behinderung - die Teilhabe an der Gestaltung unserer Zukunft zu ermöglichen", meint Jäkel abschließend.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/oekogarten.
Publikation
Aktuelle daktylos-Ausgabe zum Thema Inklusion erschienen

[velo] Wie sehr Inklusion, Schwerpunktthema des daktylos 2020, in der Hochschule als Profilmerkmal verankert ist, zeigt das breite Spektrum des im Oktober 2020 erschienenen bildungswissenschaftlichen Magazins. Das Heft portraitiert zum 25-jährigen Jubiläum etwa Studierende mit Einschränkungen und stellt das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung ausführlich vor.
Online finden Sie den daktylos unter www.ph-heidelberg.de/daktylos.
Wie viel wissenschaftliches Know-how in Sachen "Bildung für alle" die Hochschule aufzuweisen hat, davon zeugen auch die Forschungsprojekte, die Ansätze in Lehre und Studium sowie die Maßnahmen zum Wissenstransfer. Darüber hinaus wird an Menschen und Themen erinnert, die 25 Jahre daktylos geprägt haben.
Die gedruckte Ausgabe ging den Abonnent:innen sowie den Hochschulmitgliedern per (Haus-)Post zu; sie liegt zudem in der Hochschule aus oder kann bei der Pressestelle per presse☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜vw.ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de angefordert werden.

Andere machen auch spannende Sachen
Wir zeigen Ihnen ausgewählte Beispiele
Der Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit Raul Krauthausen fordert in seinem Plädoyer einen Rollenwechsel in der Forschung zu Behinderung. Was für Politik gilt, muss auch für Wissenschaft gelten: "Nichts über uns, ohne uns!": raul.de/leben-mit-behinderung
Das Webportal Genderleicht.de hat das Ziel, die laufende Gender-Debatte zu versachlichen und Fakten zu vermitteln, es bündelt Lösungsansätze und zeigt Anwendungsbeispiele. In Sachen Barrierefreiheit stößt das Gendern hin und wieder an seine Grenzen, eine Herausforderung in dieser Hinsicht stellt das Gendern in Leichter Sprache und Einfacher Sprache dar. Genderleicht.de zeigt auf, wie Gendern in Leichter Sprache gelingen kann: www.genderleicht.de/leichtesprache

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