1. Quartal 2022 - Februar

Liebe Leser:innen,

mit einer sehr guten Nachricht starteten wir in das neue Jahr: Der baden-württembergische Landtag hat am 22. Dezember 2021 den Staatshaushalt 2022 verabschiedet und dabei auch entschieden, dass das Land das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) mit gut 600.000 Euro pro Jahr strukturell finanziert. Mit dieser Bestätigung unserer Arbeit starten wir voller Elan in das Jahr 2022 und freuen uns auf die kommenden Aufgaben.

Verfolgen Sie in dieser Newsletter-Ausgabe unsere Arbeit der letzten Monate: In welchen Arbeitsgruppen und Gremien treffen wir uns regelmäßig und diskutieren Themen rund um das Zentrum? Und welche Möglichkeiten haben Studierenden, einen Einblick in die Arbeit des Zentrums zu erhalten und diese mitzugestalten?

Erfahren Sie, welche neuen Themengebiete die Bildungsfachkräfte gemeinsam mit Kolleg:innen erarbeitet haben. Und warum Michael Gänßmantel der Austausch über die eigenen Lernerfahrungen besonders wichtig ist.

Freuen Sie sich auf Neues aus dem Projekt KuLO und Neuigkeiten aus der Forschung.

Darüber hinaus teilen wir inklusive Nachrichten aus der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sowie Hinweise zu spannenden externen Initiativen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Die Newsletter-Redaktion des AW-ZIB

Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung wird verstetigt

Strukturelle Finanzierung im Dezember 2021 vom Landtag beschlossen

[velo] Der baden-württembergische Landtag hat am 22. Dezember 2021 den Staatshaushalt 2022 verabschiedet. Dabei wurde auch entschieden, dass das Land das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung mit gut 600.000 Euro pro Jahr strukturell finanziert. An dem Zentrum arbeiten Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten und vorab eine dreijährige Vollzeit-Qualifizierung zu Bildungsfachkräften erfolgreich durchlaufen haben. Als Teil eines inklusiven Teams lehren und forschen sie seit November 2020 zu Querschnittsaufgaben der Inklusion und sensibilisieren die Öffentlichkeit landesweit für das Thema.

 



Spende für die Qualifizierung von zwei weiteren Bildungsfachkräften

Dr. Jobst Wellensiek und der Rotary Club Heidelberg-Schloss unterstützen das Zentrum

[velo] Um das Angebot an Bildungsveranstaltungen aufrechterhalten und um neue Themen abdecken zu können, plant die Pädagogische Hochschule Heidelberg die Qualifizierung von zwei weiteren Bildungsfachkräften.
Unterstützt wird das Vorhaben von Dr. Jobst Wellensiek, Ehemann der 2015 verstorbenen Rektorin der Hochschule und Namensgeberin des Zentrums Professorin Dr. Annelie Wellensiek, sowie dem Rotary Club Heidelberg-Schloss: Sie überreichten der Hochschule am 7. Februar 2022 in Anwesenheit einer Vertreterin des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württembergs eine entsprechende Spende in Höhe von 50.000 Euro.

Die Qualifizierung von zwei weiteren Bildungsfachkräften soll im Herbst 2022 starten.
Weitere Informationen folgen in der kommenden Newsletter-Ausgabe.



Nachhaltige Arbeitstreffen: Der Beirat und das Vernetzungsforum

Durch regelmäßigen Austausch und gewinnbringende Diskussionen kommen wir unseren Zielen näher

[nr/ur] Der Beirat des AW-ZIB, der sich aus acht externen Mitgliedern aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft zusammensetzt, tagte im November 2021 zum zweiten Mal. Gemeinsam mit dem AW-ZIB beraten die Mitglieder über die Einbindung der Bildungsfachkräfte in das (außer-)hochschulische Umfeld sowie über die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrukturen für die Implementierung von Bildungsleistungen durch Menschen mit Behinderung.
Im Vernetzungsforum treffen sich einmal pro Semester Mitglieder des AW-ZIB mit Vertreter:innen von kooperierenden Hochschulen sowie anderen Bildungseinrichtungen. Der Schwerpunkt der Sitzungen liegt auf den Bildungsveranstaltungen der Bildungsfachkräfte. Besprochen werden unter anderem aktuelle Entwicklungen und verwandte Themenfelder. Das letzte Treffen fand im Januar 2022 statt.



Neue assoziierte Mitglieder

Namhafte Persönlichkeiten aus der Metropolregion unterstützen das inklusive Zentrum

[kk/velo] Die Mitgliederversammlung des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung (AW-ZIB) hat seine ersten assoziierten Mitglieder bestätigt: neben dem Ehrenmitglied Dr. Jobst Wellensiek sind dies Stephan Friebe, ehemaliger Leiter des Projekts Inklusive Bildung Baden-Württemberg, Stefanie Jansen, Sozialbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, sowie Winfried Monz, Vorstand der Lebenshilfe Heidelberg e.V.



Einblicke in die Arbeit des AW-ZIB

Studentische Mitgestaltung des Zentrums durch Praktika und Abschlussarbeiten

[red/ls] Über Praktika können Studierende Einblicke in die Arbeit des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung bekommen und diese auch mitgestalten. Aber auch Abschlussarbeiten (Bachelor- oder Masterarbeiten) können am AW-ZIB geschrieben werden. Lea Schmidt, Absolventin des Master of Education Lehramt Sonderpädagogik, hat die Bildungsfachkräfte auf ihrem Weg begleitet: Zunächst als Praktikantin im Qualifizierungsprojekt "Inklusive Bildung Baden-Württemberg" und später im Rahmen Ihrer Masterarbeit.



KuLO nimmt Fahrt auf und steht in den Startlöchern

Zur Vorbereitung besucht das Team unterschiedliche Kunst- und Kultureinrichtungen

[nh/hp] KuLO – so heißt das kooperative Weiterbildungsprojekt der PH Heidelberg, der PH Karlsruhe und der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung an der PH Heidelberg e.V. KuLO steht dabei für Kunst- und Kultureinrichtungen als Lernende Organisationen und richtet sich an Mitarbeitende aus Kunst- und Kulturinstitutionen in Baden-Württemberg, die daran mitwirken wollen, das eigene Haus wandlungsfähig zu machen und für die komplexen Fragestellungen der Gegenwart und Zukunft besser aufzustellen. Über einen Zeitraum von Februar bis Oktober 2022 werden im Rahmen eines Online-Angebots und sechs ergänzenden Präsenztagen agile Methoden und Kompetenzen sowie Hintergrundwissen zu Audience Development, Barrierefreiheit, Digitalität und Nachhaltigkeit vermittelt. Auch das AW-ZIB ist an der Weiterbildung beteiligt.



Von Barrieren über Selbstbestimmung bis zu digitalen Medien

Vermittlung von Erfahrungsexpertise an Hochschulen, auf Tagungen und bald auch in Kommunen

[nr] 21 Bildungsveranstaltungen, zwei neue Themenfelder, Professionalisierung im Bereich der Online-Lehre und dazu noch zahlreiche Beiträge im Rahmen von wissenschaftlichen Tagungen. Im Wintersemester 2021/2022 ist im Bereich der Lehre wieder viel passiert. Und es bleibt spannend: Im März werden die Bildungsfachkräfte ihren ersten Workshop auf kommunaler Ebene ausbringen. Dabei werden sie mit Mitarbeitenden der Stadt Heidelberg unter anderem Strategien im Umgang mit Barrieren im Arbeitskontext entwickeln und darüber hinaus diskutieren, wie Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglicht und befördert werden können.



"In meiner letzten Schule hat sich vieles verändert…"

Warum der Austausch über die Bildungsbiografie Michael Gänßmantel besonders wichtig ist

[mg/nr] An Fach- und Hochschulen berichtet Michael Gänßmantel regelmäßig über seine Bildungsbiografie. Dabei gibt er Studierenden seine persönlichen Lernerfahrungen weiter und verdeutlicht, welche Eigenschaften in seinen Augen eine gute Lehrkraft auszeichnen. Lesen Sie im Folgenden, warum der Bildungsfachkraft dieses Thema besonders am Herzen liegt.



Neuigkeiten aus der Forschung

Weiterentwicklung der Forschungslinien, der Partizipativen Forschung sowie Betreuung von Praktika

[cm/dd] Am AW-ZIB ist für die Dauer von sechs Jahren eine Nachwuchsforschungsgruppe installiert worden. Teile der Forschung sind partizipativ angelegt, das heißt, dass Bildungsfachkräfte, akademisch Forschende und Studierende gemeinsam Forschungsprojekte planen und durchführen. So können alle gleichberechtigt ihre Perspektive, ihre Erfahrungen und ihre jeweilige Expertise einbringen. Im Zentrum der akademischen Forschung stehen drei Forschungslinien. Die zwei Doktorand:innen Christina Mechler und David Dörrer haben in den vergangenen Monaten intensiv an den Forschungslinien 1 und 2 gearbeitet.



Berichte über das AW-ZIB und Vorträge

Auf unserer Website stellen wir Beiträge zusammen und informieren über Vorträge

[red] Auf unserer Website finden Sie im Pressespiegel Berichte, die über das AW-ZIB gedruckt oder online veröffentlicht wurden. Darüber hinaus sind Video-Beiträge und Podcast-Folgen abrufbar, an denen das Zentrum mitgewirkt hat.

Die aktuellen Artikel sind:

- 14.02.2022 "Rotarier spendeten 50 000 Euro zur Qualifizierung von Bildungsfachkräften" (Rhein-Neckar-Zeitung)
- 09.02.2022 "Spezielle Bildungsfachkräfte: Team sucht Verstärkung" (Mannheimer Morgen)
- 01.01.2022 "Genau am richtigen Platz" (Heidelberg Marketing)
- 27.12.2021 "Erfolgsgeschichte kann weitergehen" (Rhein-Neckar-Zeitung)
- Dezember 2021 "Mehr Verständnis für Vielfalt" (die Heinz - Mitarbeitermagazin der Stadt Heidelberg)

Akademisch Forschende und Bildungsfachkräfte halten gemeinsam einen Vortrag auf der:

- 35. Jahrestagung der Inklusionsforscher:innen vom 23. bis 25. Februar 2022: Inklusive Räume erforschen und entwickeln



Digitale Barrierefreiheit in der Hochschullehre

Verbundprojekt SHUFFLE gestartet – Sonderpädagogik der PH Heidelberg entwickelt digitale Lernskripte und Lernplattform. Text: Prof. Dr. Johannes Hennies

Das Verbundprojekt SHUFFLE, digitale Barrierefreiheit in der Hochschullehre für alle, startete im Herbst 2021 mit einer Auftaktveranstaltung an der federführenden Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart. Im Verbund mit der Universität Bielefeld und den Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg entwickelt das Projekt ein Modell zur Messung der Barrierefreiheit. Dieses "Reifegradmodell" soll deutschen Hochschulen ermöglichen, den Zustand ihrer digitalen Barrierefreiheit zu messen, zu bewerten und bei Bedarf systematisch zu verbessern. Das Vorhaben wird über Drittmittel von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert.



Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt

Folge 14 vom Forschungspodcast Bildungsplausch mit Sara Feser

Der deutsche Arbeitsmarkt ist ein hartes Pflaster, besonders für Menschen mit Taubblindheit und/oder Hörsehbehinderung: Sie sind in der Regel länger arbeitslos und werden zudem häufig mit Vorurteilen konfrontiert. Studentin Sara Feser untersucht in ihrer Masterarbeit, wo die größten Hürden für Menschen mit Taubblindheit und/oder Hörsehbehinderung liegen und wie die Situation auf dem Arbeitsmarkt für sie verbessert werden kann. Im Gespräch mit Max Wetterauer spricht sie außerdem über die Herausforderungen dieser Forschungsfrage.
Link: Folge 14 (.mp3, ca. 60MB)

Weitere Informationen: www.ph-heidelberg.de/bildungsplausch.

Quelle: news_on! - Ausgabe Dezember 2021



Andere machen auch spannende Sachen

Wir zeigen Ihnen ausgewählte Beispiele

Das inklusive Expert:innen Netzwerk iXNet engagiert sich für gleichberechtigte Karrierechancen von Akademiker:innen mit und ohne Behinderung. Das Netzwerk von und für Akademiker:innen mit Behinderungen bietet Information, Beratung, Peer Support, Mentoring, gezielte Vernetzung und gegenseitigen Austausch, um Akademiker:innen mit Behinderung auf ihrem beruflichen Weg zu stärken und deren Beschäftigungsperspektiven nachhaltig zu verbessern. Dadurch sollen Hürden bei der Stellensuche, Bewerbung und Karriereplanung abgebaut sowie Karrierechancen erhöht werden.

Initiiert vom Arbeitgeberservice für schwerbehinderte Akademiker der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) sind an iXNet vier Institutionen beteiligt: das Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (IfeS), der Hildegardis-Verein e. V., das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln e. V. – REHADAT und die ZAV. Gefördert wird iXNet durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Weitere Informationen unter: https://ixnet-projekt.de/

 

Wie gelingt es Jugendlichen mit Benachteiligungen besser, nach der Schule ins Arbeitsleben zu kommen? Dieser Frage gehen Forschende der Universitäten Jena und Paderborn im neuen Forschungsprojekt "SeiP: Selbstinszenierungspraktiken - Zugänge zu einer selbstbestimmten, multimodalen Kompetenzfeststellung für Jugendliche mit Benachteiligungen/Behinderungen" nach. Das interdisziplinäre Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme "Inklusive Bildung" über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund 700.000 Euro gefördert.

Entstehen soll ein Weiterbildungsprogramm, das den Jugendlichen hilft, die eigenen Stärken zu erkennen und für den Weg in den Beruf zu nutzen. Lehrende und betriebliche Akteure werden bei der Dokumentation, Rezeption und Nutzung der Ergebnisse über ein integriertes Weiterbildungsformat unterstützt. Im Projekt soll untersucht werden, wie man Jugendliche mit Benachteiligungen und/oder Behinderungen am besten dabei unterstützen kann, ihre Kompetenzen herauszufinden und diese für den Übergang in den Beruf zu nutzen. "Ich sehe das besondere Potenzial dieses Projekts in der Zusammenführung einer wirtschafts- und berufspädagogischen Perspektive einerseits und einer sonderpädagogischen Perspektive andererseits", sagt Petra Frehe-Halliwell, Wirtschaftspädagogin der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Weitere Informationen unter: www.uni-jena.de/SEiP

 

Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt in nahezu allen Bereichen stark verändert. Sie fordert enorm, aber sie bietet auch mehr sowie vielfältige Optionen für die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen am Berufsleben. Neue Technologien eröffnen Chancen, bei Beeinträchtigungen unterschiedlichster Art zu unterstützen und so eine Integration zu ermöglichen. Das BIBA - Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen und das Bremer Berufsbildungswerk (BBW) forschen nun gemeinsam dazu in dem Projekt "Realisierung eines barrierefreien Assistenzsystems zur schrittweisen Durchführung von Arbeitsaufgaben" (BASDA).

Mit dem Assistenzsystem "BASDA" soll ein Instrument geschaffen werden, das eine barrierefreie, flexible und individuelle Unterstützung im Arbeitsprozess bei der Erledigung von Arbeitsaufgaben bieten kann. Ziel ist es, Menschen mit Lern-, Körper-, und beziehungsweise oder psychischen Beeinträchtigungen die selbstständige Durchführung von Arbeitsaufgaben mithilfe eines mobilen Endgerätes zu ermöglichen. Dazu wird eine plattformübergreifende Anwendung auf Grundlage von Android entwickelt, die Informationen zu einzelnen Arbeitsschritten multimedial und barrierefrei anbietet.

Weitere Informationen unter: https://www.basda.de/

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