2. Quartal 2021 - Mai

 

Liebe Leser:innen,

seit November 2020 lehren und forschen am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam zur Querschnittsaufgabe der Inklusion.

Mit unserem Newsletter möchten wir Sie über unsere Arbeit sowie über das Thema Inklusion aus unterschiedlichen Perspektiven informieren.

Es erwarten Sie auch in der zweiten Ausgabe wieder spannende Themen: Unsere professoralen Leiterinnen Dr. Vera Heyl und Dr. Karin Terfloth werfen einen Blick zurück auf die Zeit der Zentrumsgründung und wagen darüber hinaus einen Blick in die Zukunft. Bildungsfachkraft Thorsten Lihl berichtet über sein Leben mit Behinderung in Sonderwelten und in welchem Moment er keine Sekunde zögerte.

Worum geht es in den Bildungsveranstaltungen der Bildungsfachkräfte, wo haben sie ihre Kompetenzen erworben? Und welche Aufgaben hat eigentlich unser Beirat?

Spannende Projekte aus der Öffentlichkeitsarbeit, wie der Kurzfilm „Hätten Sie´s gedacht?!“ zum Thema Vielfalt am Arbeitsplatz der Stadt Heidelberg, in dessen Rahmen auch unser Kollege Hartmut Kabelitz porträtiert wurde, inklusive News aus der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sowie externe Links runden unseren Newsletter ab.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Die Newsletter-Redaktion des AW-ZIB

Eine einmalige Chance

Vor über einem Jahr wurde das AW-ZIB vom Senat der PH Heidelberg gegründet. Ein Interview.

Das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) wurde am 29. Januar 2020 vom Senat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gegründet. Anlass genug, um mit den professoralen Leiterinnen Dr. Vera Heyl und Dr. Karin Terfloth nicht nur einen Blick zurückzuwerfen, sondern auch über die Zukunft des international einmaligen Zentrums zu sprechen. Das Interview über Highlights und Herausforderungen führte Verena Loos, die sowohl die Pressestelle der Hochschule leitet als auch mitverantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des AW-ZIB insbesondere im Bereich der sozialen Medien ist.



Der Beirat des AW-ZIB nimmt seine Arbeit auf

Am 25. Februar 2021 trat der Beirat zu seiner konstituierenden Sitzung digital zusammen

[ur] Erstmals tagte am 25.02.21 der Beirat des Zentrums, der sich aus acht externen Mitgliedern aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft zusammensetzt. Aufgabe des Beirates ist es, das AW-ZIB über die Einbindung der Bildungsfachkräfte in das (außer)hochschulische Umfeld zu beraten. Die Beiratsmitglieder diskutieren zudem über die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrukturen für die Implementierung von Bildungsleistungen von Menschen mit Behinderung. Im Fokus der konstituierenden Sitzung standen neben dem Bericht über die Entwicklung des Zentrums die Themen „Nachqualifizierung zweier weiterer Bildungsfachkräfte für das AW-ZIB“ sowie „Vernetzung der Hochschulen und Bildungseinrichtungen in Bezug auf inklusive Forschung und Lehre“.



Das große Ziel, mit der Qualifizierung eine Chance zu bekommen

Lernen Sie die Beteiligten unseres Vorgängerprojekts „Inklusive Bildung Baden-Württemberg“ kennen

[sl/nr] Menschen, die als geistig behindert gelten und zuvor in Werkstätten für Menschen mit Behinderung gearbeitet haben, bringen sich an Hochschulen des Landes in Bildungsveranstaltungen ein und ergänzen so die fachwissenschaftliche Lehre. Aber wo haben die Bildungsfachkräfte gelernt, über ihre Inklusions- und Exklusionserfahrungen zu sprechen und diese in einem theoretischen Kontext zu verorten? Wo haben sie gelernt, Hochschulseminare zu konzipieren? Erfahren Sie im Folgenden mehr über die Qualifizierung im Projekt „Inklusive Bildung Baden-Württemberg“ und dessen zentrale Akteur:innen. Wir beginnen mit der Dieter Schwarz Stiftung, die das Projekt förderte.



Bildungsfachkraft Thorsten Lihl über sein Leben in Sonderwelten

Er berichtet über seine Behinderung und in welchem Moment er keine Sekunde zögerte

[tl] Mein Name ist Thorsten Lihl. Ich bin 46 Jahre alt und seit meinem sechsten Lebensjahr aufgrund eines ärztlichen Behandlungsfehlers behindert. Meine Behinderung wirkt sich folgendermaßen aus: Ich sitze im Rollstuhl und habe eine Spastik in Armen und Beinen, dazu eine Sehbehinderung, die mich im Alltag und in meiner Freizeit einschränkt, da ich z. B. kleine Schrift gar nicht und auch mit Vergrößerung nicht flüssig lesen kann.
Ich habe die meiste Zeit meines Lebens in der Sonderwelt (Behindertenschule, Ausbildung in Behinderteneinrichtungen, Werkstatt für Behinderte) verbracht. Das war nicht immer leicht für mich.



Freiwilliges Soziales Jahr am AW-ZIB

Auch an unserer Hochschule kann man ein FSJ absolvieren – wir suchen ab September erneut eine:n Freiwillige:n

[red/la] Am AW-ZIB lehren und forschen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam zur Querschnittsaufgabe der Inklusion. Teil des multiprofessionellen Teams ist Lea Antoni, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an unserem Zentrum absolviert und dabei die Bildungsfachkräfte bei ihren Aufgaben unterstützt. Über ihre Tätigkeit sagt sie: „Die Arbeit mit den Bildungsfachkräften macht unglaublich viel Spaß. Ich habe in meinem Jahr am AW-ZIB auch schon eine Menge gelernt, vor allem über die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung, aber auch viel über mich selbst.“
Leas FSJ endet im August 2021 - ab September haben wir eine neue FSJ-Stelle zu vergeben.



Einblicke in die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung

Bildungsfachkräfte setzen ihre Bildungsarbeit an Hochschulen fort

[red] Die Vorlesungszeit hat begonnen und damit wieder eine besonders spannende Zeit für alle, die Lehre ausbringen. Auch die Bildungsfachkräfte freuen sich, wieder mit Studierenden in Kontakt zu treten: Bis Mitte Juli sind insgesamt 22 Seminar- und Vorlesungssitzungen im eigenen Haus und an kooperierenden Hochschulen im Land geplant. Fachlich und hochschuldidaktisch qualifizierte Menschen mit Behinderung geben dabei Einblicke in ihre Lebenswelten sowie ihre Inklusions- und Exklusionserfahrungen. Ergänzt werden die Bildungsveranstaltungen durch zwei Tagungs-Vorträge.



„Hätten Sie´s gedacht?!?“ – Ein Kurzfilm, der Mut macht

Porträtiert werden acht Menschen mit Behinderung, darunter unser Kollege Hartmut Kabelitz

[red] Arbeitgeber:innen Mut zu machen, Menschen mit Behinderung einzustellen. Das ist das Ziel einer Filmreihe, die die Stadt Heidelberg veröffentlicht hat. Porträtiert sind in dem achtminütigen Kurzfilm „Hätten Sie´s gedacht?!?“, den die Behindertenbeauftragte der Stadt Heidelberg Christina Reiß mit Filmemacherin Sia Friedrich-Eisenlohr konzipiert und umgesetzt hat, Menschen mit Behinderung, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind. Mit dabei: unser Kollege Hartmut Kabelitz.



Weitere Neuigkeiten aus der Öffentlichkeitsarbeit

Das AW-ZIB zu Gast beim Bildungsplausch – und die Dokumentation des Fachtags ist online

[red] Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit hat sich in den letzten Monaten einiges getan: So waren Mitarbeitende des AW-ZIB zu Gast bei „Bildungsplausch“ – und die Dokumentation unseres Fachtags ist nun online.



Dr. Bernasconi zum Professor für Geistige Entwicklung berufen

Der Sonderpädagoge erforscht u.a. Bildung und Erziehung von Schüler:innen mit schwerer und mehrfacher Behinderung

[velo] Dr. Tobias Bernasconi wurde von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zum Professor für Pädagogik und Didaktik im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung berufen. Bernasconi vertritt seit dem 1. April 2021 das Fachgebiet sowohl in der Lehre als auch der Forschung: Seine Lehre wird der Sonderpädagoge primär im Bereich Pädagogik und Didaktik bei geistiger Behinderung mit dem Schwerpunkt Teilhabe an Unterstützungs- und Bildungsangeboten ausbringen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Unterstützte Kommunikation, Bildung und Erziehung von Schüler:innen mit schwerer und mehrfacher Behinderung sowie der Inklusion.



PD Dr. Martin Giese zum Professor im Fach Sport berufen

Lehre u.a. im Bachelorstudiengang Prävention und Gesundheitsförderung und Forschung im Bereich Sportpädagogik

[velo] Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat PD Dr. Martin Giese zum 1. April 2021 zum Professor für Sportwissenschaft/Sportpädagogik berufen. Giese wird in den Lehramtsstudiengängen und im Bachelorstudiengang Prävention und Gesundheitsförderung lehren sowie im Bereich Sportpädagogik forschen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mitgestaltung der Kooperation mit außerschulischen Lernorten für eine bewegungsbezogene Bildungsarbeit. Giese wird seine Expertise zudem in das Heidelberger Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung der Hochschule einbringen.



Vortragsreihe "Sehbeeinträchtigung und Blindheit"

Online-Reihe "Ich sehe was, was Du nicht siehst!" im Sommersemester an der PH Heidelberg

[red] Der Bereich der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik ist so vielfältig wie auch die Ursachen und Erkrankungen, durch die eine Sehbeeinträchtigung entstehen kann. Im Sommersemester 2021 informiert die Online-Reihe "Ich sehe was, was Du nicht siehst!" der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sowohl über die verschiedensten Erkrankungen und Syndrome als auch Fachbereiche: Vom Augenarzt über die Orthoptistin bis hin zur lebensnahen Schilderung durch Eltern und Betroffene sind spannende Erfahrungen und alltagsnahes Wissen zu erwarten.



Vortrag am 1. Juli: "Erwachsenwerden mit Autismus"

Robin Schicha liest aus seinem Buch "Außerirdische Reportagen zum Schulalltag"

[red] Robin Schicha, Lehramtsstudent an der TU Dortmund, liest am Donnerstag, 1. Juli 2021 aus seinem Buch "Außerirdische Reportagen zum Schulalltag". Seine Mutter Lisa Glagow-Schicha ergänzt seine Erzählungen. Veranstaltungsbeginn ist 19.30 Uhr im Hörsaal 222 der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Keplerstraße 87, D-69120 Heidelberg). Die im Juli 2021 geltenden Hygiene- und Nutzungsregeln sind einzuhalten; die Organisator:innen behalten sich eine kurzfristige Absage der Veranstaltung vor.



Andere machen auch spannende Sachen

Wir zeigen Ihnen ausgewählte Beispiele

In dem Podcast "All Inclusive" der Aktion Mensch geht es auch in der zweiten Staffel um Inklusion, Chancengleichheit und Zugehörigkeit in unserer Gesellschaft. Moderatorin Ninia LaGrande spricht jede Woche mit unterschiedlichen Protagonisten über gesellschaftliche Inklusion auf allen Ebenen. Die Gäste leisten alle auf die eine oder andere Art ihren Beitrag für eine inklusive Gesellschaft – und erzählen von den Chancen und Herausforderungen ihrer Arbeit.

Digitales Lernen wird an Schulen zunehmend zur Normalität – besonders jetzt während der Corona Pandemie. Aber wie zugänglich sind solche digitalen Lernangebote für Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf? Und welche Möglichkeiten bieten sie für den inklusiven Unterricht? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das neue Projekt DILBi hoch hundert der Universität Bielefeld: Studierende begleiten den Schulunterricht und unterstützen als Digital Scouts Schüler:innen mit und ohne festgestellten Förderbedarf beim digitalen Lernen.

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