3. Quartal 2021 - August

 

Liebe Leser:innen,

mit unserem Newsletter möchten wir Sie über unsere Arbeit am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) informieren und dabei auch aus unterschiedlichen Perspektiven über Themen rund um Inklusion berichten.

So nimmt Sie Bildungsfachkraft Helmuth Pflantzer mit auf Reisen quer durch Europa, teilt dabei seine Erfahrungen und beschreibt Herausforderungen, die er als Rollstuhlfahrer erlebt hat.

Erfahren Sie mehr über den Abbau von Barrieren im Bereich digitaler Bildung sowie in Kunst- und Kultureinrichtungen: In Zusammenarbeit mit den Bildungsfachkräften wurde im Rahmen eines studentischen Praxisprojekts ein digitales Lernprogramm in Leichter Sprache zur Bedienung von Zoom entwickelt. Das AW-ZIB ist auch Teil des Kooperationsprojekts "Kunst- und Kultureinrichtungen als Lernende Organisationen (KuLO)" und nimmt spezifische Barrieren in den Blick, die sich etwa für Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten.

Wo fand die erste Qualifizierung von Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten, statt und wie geht es mit der Entwicklung der Bildungsfachkräfte in Deutschland weiter? Wie genau verläuft die Planung und Vorbereitung einer Bildungsveranstaltung der Bildungsfachkräfte und woran forscht die Nachwuchsgruppe? Erfahren Sie darüber hinaus mehr über inklusive Neuigkeiten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und lernen Sie interessante externe Projekte kennen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Die Newsletter-Redaktion des AW-ZIB

KuLO soll Teilhabe ermöglichen

Neues Projekt will Kunst- und Kultureinrichtungen zukunftsfest machen

[red] Wie können Kunst- und Kultureinrichtungen die Corona-Krise überstehen, sich digital weiterentwickeln und neue Besucher:innengruppen erschließen? Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung erarbeiten hierfür passgenaue Weiterbildungsangebote. Das AW-ZIB ist Teil des Projekts "KuLO - Kunst- und Kultureinrichtungen als lernende Organisationen", das mit 1,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds im Programm REACT-EU gefördert wird und im Juli startete.



Ein studentisches Praxisprojekt baut Barrieren ab

Entwickelt wurde ein Programm zur Bedienung von Zoom für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung

[nr/sw] Svenja Woitt studiert an der PH Heidelberg den Masterstudiengang E-Learning und Medienbildung. Im Rahmen ihres Praxisprojekts entwickelte sie in Zusammenarbeit mit dem AW-ZIB ein digitales Lernprogramm in Leichter Sprache zur Bedienung von Zoom. In der Konzeption und Erprobung arbeitete die Studentin eng mit den Bildungsfachkräften zusammen. Eine zentrale Herausforderung war dabei, E-Learning auf technischer und konzeptioneller Ebene möglichst barrierefrei zu gestalten. Die Studentin stellt fest: „Das aktive Mitwirken von Menschen mit Behinderung in der Hochschule führt zu einer Sensibilisierung in vielen Bereichen. Davon können alle profitieren.“



Mit dem Rollstuhl auf Reisen quer durch Europa

Reisen im Rollstuhl erfordert frühe und intensive Planung. Der Lohn sind Erlebnisse, die bleiben.

Ein großes Hobby von Helmuth Pflantzer ist das Reisen, und zwar individuell - ob mit dem Schiff, dem Flugzeug oder über Land. Spontan zu verreisen ist für ihn allerdings schwer möglich, denn es bedarf langfristiger Planung, Vorbereitung und Absprachen. Wir sprechen mit der Bildungsfachkraft über seine Reisen als Rollstuhlfahrer quer durch Europa.



Weichen stellen für eine inklusivere Gesellschaft

Menschen mit Behinderungen haben Zugang zum tertiären Bildungssystem und gestalten es mit

[gk/nr] Vor ihrer Anstellung am AW-ZIB wurden die Bildungsfachkräfte in einer dreijährigen Vollzeitqualifizierung im Projekt „Inklusive Bildung Baden-Württemberg“ qualifiziert. Das Vorhaben wurde durch die Unterstützung der Dieter Schwarz Stiftung ermöglicht und war eine Kooperation der Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie und des Instituts für Inklusive Bildung Kiel.

Wir sprechen mit Gesa Kobs, Geschäftsführerin des Instituts für Inklusive Bildung Kiel, über die Anfänge sowie die aktuellen Entwicklungen zur Qualifizierung von Bildungsfachkräften.

 

Liebe Frau Kobs, wir danken Ihnen für diesen Austausch.

Im kommenden Newsletter sprechen wir mit Birgit Thoma, Leiterin der Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie sowie mit Stephan Friebe, Dozent der Fachschule und Projektleiter von Inklusive Bildung Baden-Württemberg – jenem Qualifizierungsprojekt, in welchem die Bildungsfachkräfte des AW-ZIB ihre für die Bildungsarbeit notwendigen Kompetenzen erlernt haben.



Gespräche auf Augenhöhe

Die Bildungsveranstaltungen der Bildungsfachkräfte leben vom Austausch mit den Studierenden

[sm] In 22 Bildungsveranstaltungen haben die Bildungsfachkräfte im Sommersemester 2021 von ihren Inklusions- und Exklusionserfahrungen berichtet – und sind so mit knapp 1.100 Studierenden aus Hochschulen in ganz Baden-Württemberg in Austausch gekommen. Dabei wird jede einzelne Sitzung, entsprechend des Studiengangs sowie des thematischen Schwerpunkts, individuell konzipiert. Dies geschieht in Absprache mit der verantwortlichen Lehrperson, so dass die Bildungsveranstaltung der Bildungsfachkräfte inhaltlich in die übergeordnete Lehrveranstaltung integriert werden kann.



Endlich forschen – Wir legen los!

Neues aus der Begleitforschung zu den Bildungsangeboten

[ds/cm/dd] Nach einem Wintersemester voller Planung und Vorbereitung startet unsere Nachwuchsgruppe nun voll durch und nimmt die ersten Projekte in Angriff. Was wir dabei erforschen und was wir uns erhoffen? Das berichten wir Ihnen hier. Besonders beschäftigen uns aktuell die Wirkungen auf Studierende und die Gelingensbedingungen der Bildungsangebote. Wir stellen Ihnen dazu drei interessante Studien vor, die gerade laufen.



Wo wird über das AW-ZIB berichtet?

Im Pressespiegel stellen wir Artikel und andere Beiträge zusammen

[red] Auf unserer Website finden Sie im Pressespiegel Berichte, die über das AW-ZIB gedruckt oder online veröffentlicht wurden. Darüber hinaus sind Video-Beiträge und Podcast-Folgen abrufbar, an denen das Zentrum mitgewirkt hat.

Die aktuellsten Artikel sind:

- August 2021 "Menschen mit Behinderung: Raus aus der Isolation" (zeit.de)
- Juli 2021 "Mit uns und nicht über uns" (ruprecht.de)



Digitalen Schutz aufbauen

Projekt zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Internet gegen Jugendliche mit Hörbehinderung

[velo] Ein neues Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschule Heidelberg untersucht erstmals sexualisierte Gewalt im digitalen Raum gegen Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung. Im Anschluss sollen Präventions- und Fortbildungsangebote zum Schutz dieser Zielgruppe entwickelt werden. Die Leitung des Vorhabens "Digitaler Schutz vor sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung" (DigGaH) hat Junior-Professorin Dr. Laura Avemarie vom Institut für Sonderpädagogik inne. Gefördert wird das Projekt von 2021 bis 2025 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.



Neuer Bachelorstudiengang Gebärdensprachdolmetschen

Die Verständigung von Hörenden und nicht Hörenden ist grundlegend für Inklusion und Teilhabe

[velo] Die Hochschule bietet ab dem Wintersemester 2021/2022 den neuen Bachelorstudiengang Gebärdensprachdolmetschen an. Sie ist die erste Hochschule in Baden-Württemberg und die achte in Deutschland, an der Studierende dazu qualifiziert werden, kompetent zwischen gehörlosen und hörenden Menschen zu dolmetschen und zu übersetzen. Die kommissarische Leitung des siebensemestrigen Studiengangs hat Prof. Dr. Johannes Hennies inne (Institut für Sonderpädagogik).



Verbundprojekt für digitale Barrierefreiheit in der Lehre

Kooperation mit Hochschulen in Stuttgart, Freiburg und Bielefeld

[velo] Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre hat das Kooperationsprojekt "Hochschul-Initiative Digitale Barrierefreiheit für Alle" (SHUFFLE) als förderwürdig eingestuft. Unter der Federführung der Hochschule der Medien (HdM) Stuttgart sollen ab August 2021 Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit in der Lehre an deutschen Hochschulen entwickelt werden. Neben der HdM Stuttgart sind die Universität Bielefeld sowie die Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg an dem Vorhaben beteiligt. In Heidelberg hat Professor Dr. Johannes Hennies (Institut für Sonderpädagogik) die Projektleitung inne.



Andere machen auch spannende Sachen

Wir zeigen Ihnen ausgewählte Beispiele

Spazierengehen gilt spätestens seit März 2020 als Freizeitbeschäftigung Nummer eins in Deutschland. Zahlreiche Menschen treibt es seitdem an die frische Luft, um einen Ausgleich zum Arbeits- und Corona-Alltag zu finden. Auch Sportarten wie Radfahren oder Joggen erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch nicht für alle Menschen ist es einfach, solche gesundheitsfördernden Aktivitäten in ihren Alltag zu integrieren. Im Projekt „Förderung von Bewegungsfähigkeiten und körperlicher Aktivität von Menschen mit geistiger Behinderung“ (förges3) untersuchten Forschende des Fachbereichs Gesundheit der Fachhochschule Bielefeld, wie man diese Bevölkerungsgruppe darin unterstützen kann, auf selbstbestimmte Art und Weise gesundheitsfördernde Maßnahmen in ihr Leben zu integrieren. Die Perspektive der Betroffenen wurde gezielt in die Entwicklung des Interventionskonzepts eingebunden.

Digitalisierung verändert Hochschulbildung grundlegend. Das Hochschulforum Digitalisierung ist ein Think Tank, der den Diskurs zur Hochschulbildung im digitalen Zeitalter orchestriert, denn um die nützlichen Potenziale der Digitalisierung zu entfalten, sind alle Beteiligten gefragt. Das Hochschulforum bietet dafür einen Rahmen: Als zentraler Impulsgeber informiert, berät und vernetzt es Akteur:innen aus Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Themendossier Diversität & Barrierefreiheit bietet dabei eine Orientierungshilfe für die Gestaltung von inklusiver und diversitätsbewusster digitaler Lehre.

 

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