Abgeschlossene Abschlussarbeiten
Auf dieser Seite werden die studentischen Abschlussarbeiten, die am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung verfasst wurden, chronologisch dokumentiert.
Bachelor-Arbeiten
Studentin: Ellen Horrix
Betreuerin:innen: Prof. Dr. David Scheer, Christina Mechler
Themenfeld: Kompetenzbereich "Verfassen von Texten"
Jahr: 2021
Abstract:
Wenn die Schriftsprache nicht sicher beherrscht wird, wird die Teilnahme an der Gesellschaft durch das Verfassen eigener Texte eingeschränkt. Vielen erwachsenen Menschen mit Behinderungserfahrungen fällt das schriftsprachliche Schreiben schwer, weshalb Wege gesucht werden müssen, die Schreibkompetenz weiter zu entwickeln und einen Zugang zu dieser Kulturtechnik ermöglichen.
Diese Arbeit ging aus diesem Grund der Frage nach, wie erwachsene Menschen mit Behinderungserfahrungen beim Verfassen eigener Texte unterstützt werden können. Thematisiert wurde zunächst der Kompetenzbegriff, um genauer darzulegen, was alles unter den Bereich des "Verfassens von Texten" zu umfassen ist. Darauf aufbauend wurden, unter Berücksichtigung der theoretischen Grundlagen der Pädagogik im Kontext geistiger Behinderung, praktische Umsetzungsmöglichkeiten entwickelt. Konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für die Schreibenden umfassen hier die explizite Thematisierung hierarchieniedriger und -hoher Schreibprozesse, das Verfassen von Texten am Computer, das kooperative Schreiben, die Vermittlung von Schreibstrategien, sowie das Benutzen anderer Symbolsysteme.
Studentin: Mariella Weis
Betreuer:innen: Christina Mechler, Prof. Dr. Vera Heyl
Thema: "Inklusive Lehrkräftebildung im Primarbereich am Beispiel der Pädagogischen Hochschulen Heidelberg und Freiburg.
Vergleichende Curriculumanalyse aktueller Modulhandbücher"
Jahr: 2022
Abstract:
Zur Umsetzung schulischer Inklusion ist eine entsprechende Vorbereitung der angehenden Lehrkräfte auf inklusive Bildung unabdingbar. Im Rahmen dieser Arbeit lag der Fokus auf dem Primarbereich, da dieser von einer besonderen Heterogenität der Schüler:innenschaft betroffen ist. Damit kommt der Inklusion eine besondere Bedeutung zu. Das Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit war es, am Beispiel der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg die Studiengänge der Primarstufe (inkl. Europalehramt Primarstufe der Pädagogischen Hochschule Freiburg) auf inklusive Inhalte empirisch zu überprüfen und zu vergleichen. Dazu wurde eine vergleichende Curriculumanalyse durchgeführt, wozu die Modulhandbücher der jeweiligen Studiengänge herangezogen wurden. Mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse wurden diese auf inklusive Inhalte untersucht. Das Kompetenzprofil für inklusive Lehrer:innen der European Agency for Special Needs Education (2012) bildete hierfür eine Orientierungsgrundlage. Insgesamt konnten für alle drei Studiengänge inklusive Inhalte ausfindig gemacht werden, die angehende Lehrkräfte auf Inklusion vorbereiten.
Studentin: Jette Knappenberger
Betreuer:in: Tobias Schulte & Christina Mechler
Thema: „Chancen und Risiken der Digitalisierung im Förderschwerpunkt Lernen“
Jahr: 2023
Abstract:
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung für Schüler:innen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Lernen. Dazu werden im ersten Teil Recherchen zu den Themen Digitalisierung im Bildungsbereich, dem Förderschwerpunkt Lernen und dem aktuellen Forschungsstand zu Chancen und Risiken der schulischen Digitalisierung dargelegt
Im zweiten Teil dieser Arbeit gilt es Erkenntnisse aus einer qualitativen Forschung mit Lehrkräften eines SBBZs zu erlangen. Für die qualitative Forschung wurde die Methode des Expert:inneninterviews mit einem halbstrukturierten Interviewleitfaden gewählt. Anschließend wurden diese Interviewinhalte in einer inhaltlich-semantischen Transkription nach Dresing und Pehl verschriftlicht, um zuletzt im Sinne einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker ausgewertet zu werden.
Master-Arbeiten
Studentin: Lydia Rieth
Betreuerin:innen: David Dörrer und Prof. Dr. Karin Terfloth
Themenfeld: Partizipative Forschung
Jahr: 2021
Abstract:
Partizipative Forschung in inklusiven Forscher:innenteams gewinnt zunehmend an Bedeutung. Jedoch zeigt sich, dass es, um Partizipation für alle, akademisch und Ko-Forschende, zu ermöglichen, einer konsequenten Evaluation und Anpassung der strukturellen Bedingun-gen und individuellen Handlungsweisen bedarf. Ebendies soll in der vorliegenden Arbeit für das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg geschehen.
Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Handlungsimpulse und Rahmenbedingungen sind notwendig, um die Partizipationsmöglichkeiten der Ko-Forschenden in der partizipativen Forschung am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zu erweitern? Dazu wurde eine teilnehmende Beobachtung der Forschungsplena des Annelie-Wellensiek-Zentrums durchgeführt, anhand welcher Voraussetzungen für Partizipation, die Beteiligung der Teilnehmenden, die Reflexion von Macht- und Hierarchieverhältnissen sowie die Partizipationsmöglichkeiten evaluiert und Desiderate ermittelt wurden.
Die Erkenntnisse der Arbeit wurden bereits im Forschungsplenum vorgestellt und werden nun in die Konzeption eingearbeitet.
Studentin: Jana Mühl
Betreuer:in: Prof. Dr. Karin Terfloth & David Dörrer
Themenfeld: Fallarbeit in der Lehrer:innenbildung
Jahr: 2022
Abstract:
Die Fallarbeit bzw. Kasuistik hält seit jeher Einzug in den unterschiedlichsten Disziplinen der Medizin, Theologie oder Rechtslehre. Doch auch in der Lehrer:innenbildung erscheint die Kasuistik als wichtige didaktische Lernform mit langer Tradition. Anhand authentischen Materials und sich daraus ergebenden multiplen Perspektiven, finden tiefgreifende Auseinandersetzungen mit schulnahen Themen und der praktischen Realität statt. Die universitäre Ausbildung wird somit zum Bindeglied zwischen Theorie und Praxis.
An der PH Heidelberg kann dabei zwischen dem interaktionsbasierten und dem papierbasierten Zugang zum Fall unterschieden werden. In der interaktionsbasierten Fallarbeit erleben die Studierenden Seminarinhalte, die von ausgebildeten Bildungsfachkräften mit Behinderungserfahrung gelehrt werden. Es findet demnach eine Auseinandersetzung mit persönlichen Fallschilderungen und subjektiven Einblicken in Inklusions- und Exklusionserfahrungen statt. Diese Art des Lernens wird auf Grundlage des Service User Involvement Ansatz (SUI) legitimiert und umgesetzt. Innerhalb der papierbasierten Fallarbeit lernen die Studierenden reale Fälle der Schulpraxis kennen und setzen sich auf Grundlage der Fachliteratur mit diesen papierbasierten Schilderungen auseinander. Über ein Semester hinweg arbeiten die Lernenden in unterschiedlichen Sozialformen zusammen, entwickeln Lösungsansätze und nehmen multiperspektivische Ansichten ein. Die Thesis erfasst somit zwei Schwerpunkte und thematisiert sowohl theoretische Bezüge des SUI-Ansatzes als auch literaturbasierte Erkenntnisse hinsichtlich der Fallarbeit als didaktischen Lernzugang.