ZuBra - Zukunft der Brailleschrift: Schriftsprachkompetenzen von Brailleleserinnen und Braillelesern - Wirksamkeit pädagogischer Angebote
Projektteam:
Projektleitung
Prof. Dr. Markus Lang
Pädagogische Hochschule Heidelberg / Blinden- und Sehbehindertenpädagogik
Prof. Dr. Ursula Hofer
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich / Studiengang Sonderpädagogik / Vertiefung Schulische Heilpädagogik / Pädagogik für Sehbehinderte und Blinde
Projektmitarbeitende
Fabian Winter
Pädagogische Hochschule Heidelberg
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Martina Schweizer
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
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Annette Hallenberger
Landesförderzentrum Sehen Schleswig
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Frank Laemers
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Ausgangslage und Ziele
Die taktile Punktschrift für blinde Menschen, entwickelt im 19. Jahrhundert, bewährt sich bis heute als anpassungsfähiges Schriftsystem, wenn auch zunehmend in Ko-Existenz mit weiteren Zugangsmöglichkeiten zu schriftlicher Kommunikation. Computer, Tablets, Smartphones in Kombination mit assistiven Technologien sowie ebooks erlauben umfassenden auditiven Zugriff auf schriftliche Informationen. Bereits in den 1990er Jahren wurden in der Folge der Einführung der 8-Punkt-Computerbrailleschrift, genannt Eurobraille, Hypothesen resp. Befürchtungen zur Abnahme der Punktschriftnutzung ebenso wie Fragen nach den Konsequenzen für schriftsprachliche Kompetenzen blinder und hochgradig sehbehinderter Menschen geäussert. Einflüsse des schulischen Settings (integrativ oder separativ), sowie Lebensalter und Zeitpunkt des Auftretens einer Sehschädigung sind ebenfalls Bestandteil dieser Diskussion. Aktuelle und empirisch abgesicherte Erkenntnisse dazu fehlen weitgehend.
Die Studie soll detaillierte Erkenntnisse zum Nutzungsverhalten, den schriftsprachlichen und technologischen Kompetenzen blinder und hochgradig sehbehinderter Menschen liefern. Auf diesen Grundlagen können Einschätzungen zur Wirksamkeit pädagogischer Angebote erfolgen. Entwicklungsoptionen für diese wie für die Gestaltung geeigneter Lernkontexte, angemessener Lernmittel und den Einbezug assistiver Technologien werden daraus ableitbar sein.
Fragestellung
Primär forschungsleitend sind die folgenden Fragen:
- Wie werden Brailleschriftsysteme (Kurz-, Vollschrift, Eurobraille) und assistive Technologien von blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen als Informationszugänge genutzt?
- Welche Zusammenhänge sind zwischen Alter, Grad und Auftretenszeitpunkt einer Sehschädigung sowie schulischen Settings und Nutzungsverhalten erkennbar?
- Welche Kompetenzen und Strategien beherrschen welche Betroffenen im Lesen, Schreiben, im Hörverstehen sowie in der Nutzung assistiver Technologien?
Methodisches Vorgehen
In der quantitativen Phase des Forschungsprojekts wird eine flächendeckende online-Befragung in der Schweiz und in Deutschland durchgeführt. Sie richtet sich an blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen aller Altersstufen, welche via Internet erreichbar sind. Es wird nach ihrem Nutzungsverhalten hinsichtlich Brailleschriftsystemen und assistiven Technologien sowie ihren Selbsteinschätzungen zu den oben genannten Kompetenzen gefragt.
Die Ergebnisse aus der quantitativen Befragung werden in der qualitativen Phase erweitert und differenziert. Schriftsprachliche und technologische Kompetenzen sowie Strategien von Lernenden im Schul- und Ausbildungsalter werden untersucht. Über die zusätzliche Befragung von Fachpersonen in den Bildungsinstitutionen werden die Perspektiven trianguliert.
Flyer (PDF, ca. 0,2 MB) mit Informationen zur Onlinebefragung
Laufzeit des Projekts
09/2014 – 09/2018
Ergebnisse
- Newsletter Mai 2018 (PDF, ca. 0,1 MB)
- Pressemitteilung Mai 2016 (PDF, ca. 0,07 MB)
- Newsletter März 2016 (PDF, ca. 0,08 MB)
Publikationen
- Lang, M., Hofer, U., Winter, F. (2020): Lese- und Schreibkompetenzen von Braillenutzerinnen und –nutzern in Allgemeinen Schulen und Schulen mit dem Förderschwerpunkt Sehen. Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt “ZuBra” (Zukunft der Brailleschrift). Zeitschrift für Heilpädagogik 71, 280-292
- Lang, M., Hofer, U. (2020): Zusammenfassung des Forschungsprojekts "Zukunft der Brailleschrift" (ZuBra): Schriftsprachkompetenzen von Brailleleserinnen und Braillelesern - Wirksamkeit pädagogischer Angebote (2015 - 2018). blind-sehbehindert - digital
- Hofer, U., Lang, M., Winter, F. (2019): Erwerb schriftsprachlicher Kompetenzen von blinden und hochgradig sehbehinderten Kindern- Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit zusätzlichem Förderbedarf: Spezifische Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt ZuBra. blind-sehbehindert 139, 249-267 (PDF, ca. 1,6 MB)
- Winter, F., Hofer, U., Lang, M. (2019): Lese- und Schreibkompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit dualer Schriftnutzung. Forschungsregebnisse aus dem Projekt “Zukunft der Brailleschrift”. blind-sehbehindert 139, 92-108. (PDF, ca. 0,5 MB)
- Hofer, U., Lang, M., Fabian, W., Schweizer, M., Hallenberger, A., Laemers, F. (2019): Lese- und Schreibkompetenzen von Braille Lesenden. Forschungsergebnisse aus dem Projekt «Zukunft der Brailleschrift». blind-sehbehindert 139/1, 7-26.
- Hofer, U., Lang, M. (2017): Zukunft der Brailleschrift (ZuBra). Forschungsprojekt der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik
Zürich und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. In: Verband für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik e.V. (Hrsg.): Perspektiven im Dialog. XXXVI. Kongress für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik. 01.08. bis 05.08.2016 in Graz. Kongressbericht. Würzburg, 233-242
- Lang, M., Hofer, U., Schweizer, M. (2016): Die Nutzung von Brailleschrift und assistiven Technologien durch blinde und hochgradig
sehbehinderte Menschen unterschiedlichen Alters. Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "ZuBra" - Zukunft der Brailleschrift". Zeitschrift für Heilpädagogik 67, 465-473
- Lang, M., Hofer, U., Schweizer, M. (2016): Schrift ohne Leser? Das Forschungsprojekt "ZuBra" untersucht die Zukunft der Brailleschrift und fragt, wie blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen aktuell die Brailleschrift und assistive Technologien nutzen. Orientierungshilfe 39, 8-14 (PDF, ca. 0,4 MB)
- Hofer, U., Lang, M., Schweizer, M. (2016): Hat die Brailleschrift im
Zeitalter der Technologien eine Zukunft? Schweizerische Zeitschrift
für Heilpädagogik 22, 45-51
- Hofer, U., Lang, M. (2014): Die Nutzung der Brailleschrift:Ist-Stand, Herausforderungen und Entwicklungen.Die Ausgangslage des Forschungsprojekts "ZuBra – Zukunft der Brailleschrift". blind-sehbehindert 134, 230-245 Hofer_Lang_2014_b-s.pdf
Präsentationen
- Zukunft der Brailleschrift (ZuBra): Schriftsprachkompetenzen von Brailleleserinnen und Braillelesern - Wirksamkeit pädagogischer Angebote. Erste Auswertungen aus der zweiten Erhebung 2017. Medibraille-Tagung, Marburg (24. Januar 2018, M. Lang; M. Schweizer; F. Winter)
- Zukunft der Brailleschrift (ZuBra): Schriftsprachkompetenzen von Brailleleserinnen und Braillelesern - Wirksamkeit pädagogischer Angebote. Aktueller Zwischenstand. Medibraille-Tagung, München (24. Januar 2017, M. Lang)
- Zukunft der Brailleschrift (ZuBra): Ein Forschungsprojekt der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Ergebnisse der Onlinebefragung hochgradig sehbehinderter und blinder Personen zur Nutzung von Braille, Computer und anderen Technologien. VBS - Kongress für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik, Graz (4. August 2016, U. Hofer; M. Lang)
- Zukunft der Brailleschrift (ZuBra): Schriftsprachkompetenzen von Brailleleserinnen und Braillelesern - Wirksamkeit pädagogischer Angebote. Darstellung und Diskussion erster Ergebnisse der Online / Offline-Befragung. Fachtagung der AG Braille des VBS, Halle (26. Februar 2016, U. Hofer)
- Zukunft der Brailleschrift (ZuBra): Schriftsprachkompetenzen von Brailleleserinnen und Braillelesern - Wirksamkeit pädagogischer Angebote Darstellung und Diskussion erster Ergebnisse der Online / Offline-Befragung. Medibraille-Tagung, Paderborn (19. Januar 2016, U. Hofer, M. Lang & M. Schweizer)