BNE-Colloquiumsreihe
Die BNE-Colloquiumsreihe des BNE-Zentrums Heidelberg holt renommierte, hochschulexterne Expert*innen verschiedener Disziplinen im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung an die Pädagogische Hochschule. Nach den Vorträgen gibt es Möglichkeit zur intensiven Diskussion.
Die Termine und Inhalte für das Wintersemester 2024/25 finden Sie hier:
Die BNE-Colloquiumsreihe im Wintersemester 2024/25 beschäftigt sich mit dem Thema "Emotionen".
29.10.24: Emotionen, Bildung und Nachhaltigkeit: Eine Einführung mit Julius Grund

Im ersten Colloquiumstermin wurde ein umfassender Überblick über die Schnittstellen zwischen Emotionen, Bildung und Nachhaltigkeit gegeben. Dafür wurde sich zunächst der Frage gewidmet, was Emotionen überhaupt sind und welche Rolle sie in Lernprozessen spielen. Anschließend wurde aufgezeigt, wie mit Emotionen im deutschen Bildungssystem allgemein sowie in der nachhaltigkeitsbezogenen Bildung im Speziellen umgegangen wird, wobei deutlich geworden ist, dass Emotionen zentral für jede Form des Lernens sind, im Besonderen jedoch für nachhaltigkeitsbezogene Bildungsprozesse. Gleichzeitig werden sie sowohl in der allgemeinen Bildung als auch in der Nachhaltigkeitsbildung derzeit noch zu stark vernachlässigt. Abschließend wurden daher praxisnahe Empfehlungen für den Umgang mit Emotionen in der BNE abgeleitet und diskutiert.
19.11.24: Erziehung der Gefühle? Überlegungen zu einer "Emotions-Literacy" als Element zeitgenössischer Bildung für nachhaltige Entwicklung mit Dennis Dietz

Emotionen haben eine regulierende und teils sogar konstitutive Bedeutung für menschliche Gemeinschaften. Emotive Kommunikation und Interaktion dienen unter anderem der moralischen Verständigung und gemeinschaftlichen Selbstvergewisserung. Beispielsweise werden geteilte Gerechtigkeitsvorstellungen und Werte in signifikanter Weise durch emotionale Praktiken und Sprechakte bestätigt, negiert oder ausgehandelt. Für das Gelingen von Gemeinschaften ist daher eine gewisse Form der Kultivierung von Emotionen als einer Kommunikationstechnik bzw. "Sprache" zum Verstehen und Verhandeln ungeschriebener (moralischer) Regeln von großer Bedeutung. Die Gemeinschaftsglieder müssen in diesem Sinne in der Lage sein, in einer emotional kodierten moralischen Kommunikation "sprechen und zuhören" zu können. Angesichts dessen wollen wir im geplanten Kolloquiumsgespräch über die Idee einer "(Moral-)Emotional Literacy" als eines schulischen, pädagogischen Zielkonzepts sprechen und diskutieren, inwiefern dieses insbesondere für im Kontext einer BNE von Relevanz ist.
10.12.2024: Die Emotionen beherrschen – oder sich von den Emotionen beherrschen lassen? Zum professionellen Umgang mit Emotionen in der Pädagogik mit Dipl. Päd. Manfred Weiser und Dr. Martin Holler


Der Titel kann in dem Sinne missverstanden werden, dass es um die Ausblendung von Emotionen geht, wenn wir professionell handeln wollen. Dieser Auffassung stellen wir unser Credo entgegen: Sei professionell. Lass Emotionen zu. Allerdings geht es nicht um das grenzenlose Ausagieren von Emotionen. Es geht um den pädagogischen Situationen – im professionellen Kontext - angemessene Emotionen. In dem Beitrag wird die Bedeutung von Emotionen in der Schule und Möglichkeiten der Emotionsregulation vorgestellt, um professionell stimmig zu handeln.
14.01.25: Klimaemotionen in Lehr-Lernkontexten mit Julia Lemke & Dr. Magdalena Buddeberg


Die öffentliche Diskussion über globale Krisen, verstärkt durch Informationsmedien und Social Media, erreicht heute nahezu jeden und beeinflusst sowohl unser Verständnis darüber als auch unsere emotionalen Reaktionen. Daher stellt sich die Frage, ob Lernende bereits negative Emotionen wie Sorge, Angst, Wut und Hilflosigkeit in Lehr-Lernsituationen zu BNE mitbringen und welche Emotionen (angehende) Lehrende in Bezug auf den Klimawandel empfinden? Diesen Fragen wird anhand von empirischen Untersuchungen nachgegangen. Im Anschluss wird diskutiert, wie mit diesen verschiedenen Emotionen konstruktiv umgegangen werden kann. Es wird beleuchtet, welche Strategien zur Handlungsfähigkeit führen – insbesondere im Hinblick auf gesellschaftliche Partizipationsprozesse. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Frage, welche Bedeutung Hoffnung in diesem Kontext einnimmt. Der Kolloquiumstermin bietet Impulse für eine reflektierte Auseinandersetzung mit Emotionen im Rahmen von BNE und zeigt Wege auf, wie diese konstruktiv in den Lehr-Lernsituationen integriert werden können.