Archiv für vorhergehende BNE-Colloquiumsreihen

BNE-Colloquiumsreihe im Wintersemester 2023/24

16.01.2024: BNE in der Schulpraxis

Die vierte und letzte Colloquiums-Sitzung am 16.01. widmete sich der praktischen Umsetzung von BNE in der Schulpraxis. Ziel des Vortrags war es dabei vor allem, zukünftigen Lehrkräften Mut zu machen, BNE im Unterricht umzusetzen. Ausgehend von der Lebenswelt der Schüler*innen, insbesondere der Mediennutzung, wurde von Thomas Köhler (Julius-Springer-Schule Heidelberg) die Notwendigkeit und Relevanz von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) schon während der Schulzeit dargestellt. Als Kern des Vortrags wurden Erfahrungen, Stolpersteine, Reaktionsmuster der Schüler*innen und ein möglicher Umgang damit aufgezeigt. Der Vortrag gab wertvolle Tipps für die praktische Umsetzung von BNE. Besonders relevant, so stellte der Vortrag heraus, ist der Einsatz von konkreten Beispielen, die an der Lebenswelt der Schüler*innen ansetzen und diese so auch emotional abholen. Als Herausforderung für BNE stellte Thomas Köhler unter anderem den Umgang mit Fehlinformationen, die im Netz verbreitet werden, vor, die gemeinsam im Unterricht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft und mit Fakten widerlegt werden können. 

28.11.2023: Bildung für nachhaltige Entwicklung für alle? Kritische Perspektiven auf die aktuelle Umsetzung von BNE im Schulalltag

Die Colloquiums-Sitzung vom 28.11.2023 bildete ein besonderes Highlight im Veranstaltungskalender. Passend zum Tag der Vielfalt widmete sich Dr. Johanna Weselek dem Thema "BNE und soziale Ungleichheit".

Eine zentrale These des Vortrags betonte die Notwendigkeit, bei der Implementierung von BNE verstärkt auf die Existenz sozialer Ungleichheiten einzugehen. Die Referentin präsentierte Ergebnisse aus ihrer qualitativen Forschung im schulischen Kontext, die, angelehnt an soziologische Theorien aufzeigten, dass Schule, vornehmlich Lehrkräfte, im Zusammenhang mit BNE (unbeabsichtigt) soziale Ungleichheiten reproduzieren. Ein*e Studierende*r gab an, dass er aus dem BNE-Colloquium mitnimmt, dass es "wichtig ist, imperialistische Lebensweisen anzusprechen" sowie BNE "nicht auf Umweltbildung zu reduzieren".

21.11.2023: Wann ist jetzt? – Ein Ansatz für wirksamen Klimaschutz in Schulen

Die zweite Colloqiums-Sitzung im Wintersemester 2023/24 stand unter dem Titel "Wann ist jetzt? – Ein Ansatz für wirksamen Klimaschutz in Schulen". Franz Puschner, engagierter Lehrer des Hebel-Gymnasiums und der Carl-Theodor-Schule in Schwetzingen zeigte, wie BNE in der Schulpraxis verankert werden kann und welche Herausforderungen dabei bestehen. Dabei betonte er insbesondere die Verantwortung der Schulen, Schüler*innen dazu zu befähigen, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Wichtig ist ihm hier eine aktive, authentische Ansprache der Schüler*innen. Franz Puschners authentisches Auftreten, sein hohes Engagement und sein innovativer Ansatz sorgten für eine inspirierende Atmosphäre, die laut den Studierenden zum Nachdenken und Handeln anregte. Fazit einer/eines Studierenden: "Ich habe im Colloquium gelernt, dass es wichtig ist, einfach mal anzufangen und sich trotz Herausforderungen nicht entmutigen zu lassen".

31.10.2023: BNE und Stiftung Bildung

Im Rahmen des ÜSB04 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) fand am 31. Oktober 2023 das Colloquium zum Thema "BNE und Stiftung Bildung" statt. Frau Katja Hintze M.A. phil, Co-Vorsitzende des Forums Schule der Nationalen Plattform BNE sowie Vorstandsvorsitzende und Mitgründerin der Stiftung Bildung, präsentierte die Arbeit der Stiftung im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Frau Hintze betonte die Schlüsselrolle einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und verwies auf die 2015 von den Vereinten Nationen beschlossene Agenda 2030 mit den 17 SDGs. Sie präsentierte die Nationale Plattform BNE und den daraus resultierenden Nationalen Aktionsplan (NAP). Die BNE-Programme der Stiftung Bildung (youstartN, Förderfonds, youclub2030) wurden vorgestellt, ebenso wie das Jugendbeteiligungsforum youpaN, das Jugendliche aktiv in den Prozess nachhaltiger Entwicklung einbindet. Seit 2017 bietet es eine Plattform für 16- bis 27-Jährige, um ihre Perspektiven einzubringen und in politischen Gremien beratend tätig zu sein. Das Colloquium endete optimistisch mit Hinweis auf die verstärkte Integration von BNE in Bildungseinrichtungen. Insgesamt bot der Termin Einblicke in die Arbeit der Stiftung Bildung, Diskussionen über Jugendbeteiligung und wichtige Fördermöglichkeiten für eigene (Jugend-)Projekte im Kontext BNE.

BNE-Colloquiumsreihe im Wintersemester 2022/23

17.01.2023: Nachhaltigkeit und Gesundheit - Perspektiven und Zugänge

Die Colloquiumsreihe im Wintersemester 2022/23 wurde mit einer Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Jens Bucksch (Professor Prävention und Gesundheit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg), Frau Chiara Dold (PHeel Good Pädagogische Hochschule Heidelberg) sowie einer studentischen Projektgruppe um Thomas Prestel abgeschlossen.  

In dieser Sitzung wurden verschiedene kurze Impulse gegeben, um anschließend in einer Podiumsdiskussion bereits gelerntes mit der Pädagogische Hochschule Heidelberg und Fragen in Verbindung zu setzen. Der erste Impuls von Herrn Bucksch handelte von der Frage, welche Risiken es für die Gesundheit gibt, wie diese mit welchen Ressourcen bewältigt werden können und wie man dies in Verbindung mit Nachhaltigkeit setzen kann.  
Daraufhin hat Chiara Dold den Bezug zu der Pädagogische Hochschule Heidelberg hergestellt und vorgestellt, welche gesundheitsfördernden und nachhaltigkeitsbezogenen Projekte die Pädagogische Hochschule Heidelberg bereits hat und weiteres Vorhaben beschrieben. Sie hat sich dabei auf das Projekt "Okanagan Charta" bezogen. Hier sind Gesundheit und Nachhaltigkeit eng miteinander verbunden. Dabei spielen zwei zentrale Aspekte eine wichtige Rolle: 1. Gesundheit in alle Aspekte der Hochschulkultur miteinzubetten und 2. Maßnahmen und Zusammenarbeit in die Gesundheitsförderung auf lokaler und globaler Ebene zu lenken. 
Als dritten Impuls hat die Studierenden-Gruppe des Studienganges "Kommunale Gesundheitsförderung" ihr Projekt vorgestellt. Sie planen im Rahmen ihres Studiums einen Klima- und Gesundheitstag an der PH Heidelberg. Dabei haben sie ihr Vorgehen und ihre Ideen vorgestellt.  
Anschließend wurde der Raum geöffnet, um gemeinsam Fragen wie z.B. wie Gesundheitsprävention in die Grundschule miteingebracht wird, ob es den effektivsten Weg gibt, nachhaltig zu leben oder welche Vor- aber vor allem Nachteile das Eingreifen in die Natur für uns bedeutet. 

13.12.2022: Urbane Gesundheit

Zur dritten Sitzung der Colloquiumsreihe hat PD Dr. Carsten Butsch von der Universität Bonn seinen Vortrag über "Urbane Gesundheit" gehalten.

Zu Beginn wurden einzelne SDGs angeschaut, um sie mit der Thematik der Urbanen Gesundheit in Verbindung zu setzen.  
Anschließend ging es mit dem ersten Teil des Vortrages los, dabei ist auf die Beeinflussung der Gesundheit in den urbanen Städten eingegangen. In Städten leben die gesündesten und ungesündesten Menschen zugleich. Die Erforschung der Urbanen Gesundheit hat erst seit dem 20. Jahrhundert an Bedeutung gewonnen. Es wurden anhängig des Einkommens der Länder auch unterschiedliche Themen angesprochen. In Ländern mit hohem Einkommen werden vor allem Suchterkrankungen, Verteilung negativer Umwelteinflüsse oder Folgen des demographischen Wandels in den Fokus genommen. Während in Ländern mit geringerem Einkommen der Fokus auf vulnerable Gruppen, Infektionskrankheiten oder Zugang zu Grundversorgung liegt. In beiden Fällen ist jedoch vor allem die intraurbane Differenzierung eine besondere Herausforderung. 
Als Nächstes hat Herr Butsch über die Einflussfaktoren der urbanen Gesundheit gesprochen.  Diese hat er in drei Faktoren eingeteilt: Gesellschaftliche Faktoren, Umwelt und das Gesundheitssystem. Diese hat er zusätzlich noch in drei Einflussebene eingeteilt: Supernational, regional/ National und kommunal.  

Anschließend hat er die Unterschiede zwischen Globalem Norden und dem Globalen Süden vorgestellt. Es wird angenommen, dass von 2020 bis 2050 2,3 Milliarden "neue Städte" gegründet werden, vor allem in Asien und Afrika wird ein hoher Zuwachs erwartet. Dies ist eine hohe Prozessgeschwindigkeit, in den Vereinigten Königreich Großbritannien hat einen Zuwachs der urbanen Bevölkerung von 20% auf 60% 90 Jahre gedauert. Bevor es zum Fazit und somit zum Schluss der Vorlesung kam, wurde anhand des Beispiels eines Slums verdeutlicht, dass auch Chancen daraus genutzt werden können.  
Zum Abschluss gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und gemeinsam zu diskutieren.  

22.11.2022: Auf sicherem Weg durch die Hitze – Hitzeanpassung für vulnerable Bevölkerungsgruppen in Heidelberg (HEAL)

Den zweiten Vortrag der Colloquiumsreihe im Wintersemester 2022/23 haben Dr. Kathrin Foshag (TdLab, Universität Heidelberg) und apl. Prof. Dr. Sven Lautenbach (Geographisches Institut, Universität Heidelberg) über die Thematik "Auf sicherem Weg durch die Hitze – Hitzeanpassung für vulnerable Bevölkerungsgruppen in Heidelberg (HEAL)" gehalten.  

Durch den Klimawandel werden die Sommer immer wärmer und die Hitzewellen halten länger an. Der Frage, durch welchen Weg es sich sicher durch Hitze leiten lässt, gehen die beiden Wissenschaftler*innen nach. Um vulnerable Gruppen zu schützen, die Auswirkungen der lokalen Hitzebelastung zu erfassen, sowie Anpassungsstrategien zu nutzen, soll das Projekt HEAL helfen. Zu Beginn wurde das Projekt kurz vorgestellt. Nahe-Echtzeit-Sensordaten und individuelle Bedürfnisse Hitze-sensitiver Personen werden in einer hitzestressvermeidenden Routing-Anwendung kombiniert und anschließend in Form von analogen Karten und interaktiven Webanwendungen zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist eine Transdisziplinäre Forschung, d. h. es findet eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis statt. Der Grundgedanke liegt darin, einen Routing-Dienst zu verwenden, um Hitze zu umgehen und Hitzeärmere-Routen vorzuschlagen. Dabei werden Informationen weitergegeben, wie z. B. Schattenwurf, Steigung, Grünfläche u. v. m. Nach einem kurzen Einblick in die App, wurden die Teilnehmenden gefragt, was sie mit dem diesjährigen Sommer 2022 assoziieren. Anschließend wurden Ergebnisse von durchgeführten Umfragen zu diesem Thema aufgezeigt und gemeinsam reflektiert. Als Abschluss wurden technische Vorgehensweisen erläutert und erklärt, wie und wo man z. B. die Sensoren zur Messung anbringt. Zum Schluss gab es noch Möglichkeiten, Fragen zu stellen.

26.10.2022: Gesundheit in der (Klima-)krise transformative Bildung für Gesundheitsberufe

Mit dem Thema "Gesundheit in der (Klima-)krise transformative Bildung für Gesundheitsberufe" leitet Frau Dr. phil. Marischa Fast den ersten Vortag der BNE-Colloquiumsreihe im Wintersemester 2022/23 ein.

In ihrem Vortrag wird vor allem die Arbeit und der Zusammenhang des Gesundheitswesens zu der Globalen Krise erläutert. Zu Beginn wurde der Ist-Stand erklärt, um anschließend über die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise zu sprechen. Dazu gehören direkte, indirekte und soziale Effekte, welche alle Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben können. Anschließend stellt Frau Fast das "Planetary Health" vor, diese beschreibt den Gesundheitszustand der menschlichen Zivilisation und der Umwelt, von der sie abhängt. Nach einer kurzen Reflexionspause und Gruppenarbeit wurde die transformative Bildung von Gesundheitsberufen besprochen. Gemeinsam wurde dazu ermutigt, Transformation zu wagen, wobei der Gesundheitsnarrativ helfen kann, die Klimakrise präsenter zu machen!   

BNE-Colloquiumsreihe im Sommersemester 2022

21.06.2022: Digitale Walderkundungen in 3D-VR-360°. Ein BNE-Baustein?!

Zu der dritten Sitzung der Colloquiumsreihe am 21.06.2022 war Herr Prof. Dr. Sebastian Hein von der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg, mit dem Thema "Digitale Walderkundungen in 3D-VR-360°. Ein BNE-Baustein?!" zu Gast.

In seinem Vortrag geht es um die Frage, was Digitalisierung mit Wald zu tun hat. Herr Hein präsentierte die Plattform Wald360° von der Hochschule Rottenburg, welche ermöglicht, digital die Wälder zu beobachten. Ausgangspunkt und Ziel dieser Plattform sind, eine virtuelle Waldumgebung zu schaffen, um trotz Distanz und Entfernung für Studierende und internationalen Partnern den Wald in einer 360°-Umgebung und in 3D mit VR nahezubringen und erlebbar zu machen.

Die Plattform wurde zusammen mit Studierenden aufgebaut und entwickelt, Studierende unterstützten bei der didaktischen, technischen und inhaltlichen Konzeption. Innerhalb des Naturerlebnisses sind einzelne Quiz-Aufgaben eingebaut, fotografische Aufnahmen zu unterschiedlichen Themen vorhanden, sowie Erklärvideos, welche von Studierende zusammengeschnitten und gefilmt wurden. Außerdem sind thematische Diagramme und Merksätze zu einzelnen Themen vorhanden, die ebenfalls von Studierende entworfen wurden. Innerhalb der Plattform sind verschiedene Perspektive vorhanden. Über den akademischen Inhalten hinaus wurden auch Geschichten von einzelnen Personen mit Privatwald erzählt, was das mehrperspektivisches Lernen fördert und kritisches Reflektieren anregt.

Das Ganze orientiert sich unter anderem an den SDG 4 (Bildung) und 15 (Leben an Land) und soll den öffentlichen Diskurs fördern, nachhaltiges Lernen ermöglichen und Überlegungen zum Weiterentwickeln von Wäldern auffordern. Die Plattform ermöglicht eine mehrstufige Herangehensweise und kann nicht nur als Exkursionsersatz eingesetzt werden. Es ist ein studiengangübergreifendes Kooperationsformat, welches ungewohnte Lernerfahrungen anstößt und über spielerische Erkundungsansatz motiviert. Zudem fördert es den Freiraum der Eigenmotivation und der Selbststeuerung.

Anschließen gab es noch einen Ausblick für weitere Projekte, wie z.B. das Waldplanetarium.
Danach gab es Zeit für Fragen und Diskussionen.

24.05.2022: Digitale und nachhaltige Schule- Transformation durch Transfer

Bei der zweiten Veranstaltung, innerhalb der Colloqiumsreihe, am 24.05.2022 war Florian Sievert des Bildungscampus der Uni Potsdam mit dem Thema "Digitale und nachhaltige Schule-Transformation durch Transfer" zu Gast. Sein Vortrag war in 4 Bereiche eingeteilt und orientierte sich an der Fragestellung: Digitale und nachhaltige Schulen. Wer macht es? Wir als Lehrkraft allein?

Zu Beginn griff Herr Sievert den Vortrag von Frau Grünberger auf und ergänzte es mit Perspektiven für den Unterricht. Dabei ging er vor allem nochmals auf die Gemeinsamkeiten zwischen Kompetenzerwartungen der BNE und Medienbildung ein. Als Ergänzung zählte er noch drei Arten von Effekten der Digitalität und Nachhaltigkeit ein, nämlich den direkten, indirekten und Skaleneffekt. Diese Effekte sollten im Unterricht beachtet werden, da sie zu mögliche Veränderungen bei den Schüler*innen für z.B. ihre Berufswahl oder den Alltagshandlungen beitragen können.

Der zweite Teil handelte um den Transfer als Weg zur Transformation. Dabei wurde auf den Begriff des Transfers eingegangen, welcher als multidirektionaler und dynamischer Entwicklungsprozess zwischen Gleichberechtigten und Partner:innen verstanden werden soll. Außerdem wurden auf die verschiedenen Arten von Transfer eingegangen, so kann Transfer als Disseminationsarbeit gesehen werden, d.h. Verbreitung von Informationen. Transfer kann auch über Diffusionsprozesse verbreitet werden, indem der Informationsaustausch nicht zwangsläufig steuerbar abläuft, sondern viel mehr nach dem Prinzip der "stille Post". Transfer kann als Implementationsarbeit, also nachhaltig in der Arbeitspraxis verankert oder in laufende Projektarbeiten als dynamischer Entwicklungsprozess eingebettet werden. Anschließend wurden Kriterien für gelingende Transferarbeit in Schulentwicklung erläutert.

Der dritte Teil handelte von der Anwendung dieser Transferkriterien auf konkrete Schulprojekte bzw. Schulentwicklungsprojekte. Dabei stellte Herr Sievet zwei Projekte vor. Das erste Projekt war eine Projektwoche in seiner Schule zu dem Thema "Kleidungsindustrie". Das zweite Projekt handelte von der Bildungsschule Potsdam mit dem Projekt: Konzept Universität Schule: Themen von Schulkonzepte. Mit der Beantwortung der Fragestellung, die zu Beginn gestellt wurde, dass wir eine nachhaltige Schule nicht allein einführen müssen und dem Fazit, dass die Erwartungen an die Schulen hoch sind, wurde der letzte Punkt eingeleitet. Es ist eine Aufgabe aller Pädagog:innen gemeinsam zur Transformation. Durch eine Art Open-Source-Haltung der Projektplanungen und -durchführung können alle auf den Prozess zugreifen, um Inspiration oder Verbesserungsvorschläge beitragen.
 

03.05.2022: Es ist kompliziert! Das Verhältnis von Digitalität und Nachhaltigkeit angesichts digital-kapitalistischer Strukturen

Mit dem Thema "Es ist kompliziert! Das Verhältnis von Digitalität und Nachhaltigkeit angesichts digital-kapitalistischer Strukturen" hat Dr. Nina Grünberger von der Pädagogischen Hochschule Wien den ersten Vortrag der Colloquiumsreihe des diesjährigen Sommersemesters 2022 gehalten.

Der Vortrag hatte zum Ziel, eine erste Annäherung an Digitalität und dessen Verhältnis zu BNE zu ermöglichen. Durch interaktive Aufgaben konnten die Studierende ihre Gedanken und Beobachtungen während des Vortrages aufschreiben.
Zunächst wurde der Begriff der Digitalisierung und Digitalität definiert. Während Digitalisierung ein Entwicklungsprozess ist, welcher noch nicht abgeschlossen ist und häufig in der Politik seinen Platz findet, bedeutet Digitalität ein abgeschlossener Prozess. Digitalität ist unvermeidbar und strukturiert durch den digitalen Kapitalismus unseren Alltag und Lebensraum. Vor allem durch die Kontrolle von GAFAM wird es schwer, nachhaltige Alternativen zu finden, da diese den digitalen Kapitalismus bestimmen. Zum Beispiel dadurch, dass Geräte mit bestimmten Programmen gestellt werden, welche nicht verändert werden können (z.B. Office). Im zweiten Teil wurde auf BNE und Digitalität eingegangen. Gemeinsamkeiten der BNE und Digitalität lassen sich in der Frage der (digitalen) Zukunft, Transformation und der Relevanz von Bildung finden. Es ist wichtig, den Schüler:innen ein Bewusstsein zu schaffen, aus welchen Materialien unsere Geräte wie z.B. Smartphones bestehen. Wie viel Plastik und Rohstoffe dafür aufgebraucht werden und was genau das für unsere Umwelt und den Lebensraum (nicht nur im globalen Norden) bedeutet.

Zum Schluss stellte Dr. Nina Grünberger noch konkrete Beispiele vor, in denen BNE und Digitalität vereint werden konnten. Das Programm ÖHA, welches für und mit Primarschüler:innen gestaltet wurde oder dem Magazin Merz (Medien und Erziehung 2021). Als Abschluss gab es eine Frage- und Diskussionsrunde, in der die Studierenden sich einbringen konnten.

BNE-Colloquiumsreihe im Wintersemester 2021/22

18.01.2022: Stand, Stolpersteine und Potentiale einer guten BNE in der Schule

Der letzte Vortrag der BNE- Colloquiumsreihe im Wintersemester 2021/22 hielt Dr. Mandy Singer-Brodowski, Gastprofessorin im Rahmen des internationalen Verbundprojekts UNA Europa an der Freien Universität Berlin. In ihrem interaktiven Vortrag ging es um die Veränderung, sowie den aktuellen Stand der BNE in der Schule und in der Lehrkräfteausbildung.

Im ersten Teil wurde auf empirische Inhalte und die aktuelle Krise der Nicht-Nachhaltigkeit eingegangen. Um den Stand von BNE in der Schule zu erfassen, wurde 2016 in eine Studie aufgezeigt, dass BNE in keinem Schulrecht verankert ist. Allerdings gibt es Bezüge zu den Lehrplänen: 2018 wurde nämlich BNE in 4 Schulgesetzen erfasst. In Modulhandbüchern der Lehrkräftebildung ist zunehmend eine formale Verankerung von BNE wiederzufinden. So wird BNE in knapp 30%, Nachhaltige Entwicklung in ca. 40 % der Lehrpläne adressiert. Jedoch sind diese hauptsächlich in Fächern mit geringem Stundenumfang vertreten. Obwohl die BNE Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte ansteigt, kann noch nicht von einer flächendeckenden und systematischen Verankerung der BNE in Lehrpersonenbildung gesprochen werden. Tatsächlich geben 80% der Lehrpersonen an, dass die unzureichende Verankerung von BNE im Lehrplan die größte Hürde zur BNE-Implementierung sei, und 72%, dass unzureichendes Wissen die größte Hürde darstellt.
Der zweite Teil befasste sich damit, wie Kontroversität und Emotionen im Unterricht behandelt werden kann. Momentan ist der nachhaltigkeitsorientierte Bildungsansatz zu stark auf Konsument*innenebene ausgerichtet. Dabei werden kontroverse Themen oft zu wenig Betrachtung geschenkt. So wird auf der einen Seite BNE als instrumentelle Bildung FÜR nachhaltige Entwicklung betrachtet. Hier wird ein Unterricht als erfolgreich gesehen, wenn die Lernenden danach eine Verhaltensänderung aufzeigen. Auf der anderen Seite wird BNE mit der Fähigkeit zum kritischen Denken definiert. Das Ziel ist die Befähigung von Individuen, an kontroversen politischen Diskursen zu partizipieren. Hierbei sollte künstliche Vermeidung von Normativität in der Lehr-Lernsituation vermieden werden.

Nachhaltigkeit-Krisen sind für die meisten existenziell, dabei entstehen viele Emotionen von jungen Erwachsenen. Es sind vor allem negative Emotionen wie Angst oder Wut, die jedoch als Motivation genutzt werden können, etwas gegen die momentane Situation zu tun. Allerdings besteht bei jungen Menschen eine Lücke zwischen Problembewusstsein und individueller/kollektiver Handlungsbefähigung. Die Potenziale guter BNE liegen unter der Perspektive z.B. darin, Lernende in neuer sozialer Praxis zu begleiten, projektorientierte Formate zu initiieren und einzubetten, proaktive Konflikte und Dissonanzen zu bearbeiten und dabei die Emotionen der Lernenden zu berücksichtigen.

 

07.12.2021: Nachhaltigkeitsmanagement und Whole Institution Approach-Erfahrungen an der HNE Eberswalde

Frau Kerstin Kräusche, Referentin für Nachhaltigkeit an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) referierte am 07.12.21 im Rahmen der BNE-Colloqiumsreihe zum Thema "Nachhaltigkeitsmanagement und Whole Institution Approach – Erfahrungen an der HNE Eberswalde".

Im Zentrum des Vortrags stand die Frage, wie eine Hochschule die gesellschaftliche Nachhaltigkeitstransformation vorausdenken, als Lernort fungieren und durch das eigene Handeln als Vorbild und Multiplikator wirken kann. Im Vortrag erläuterte Frau Kräusche den Entwicklungsprozess der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Zuerst ging Frau Kräusche auf das Nachhaltigkeitsmanagement der HNEE ein. Sie betonte, dass die Verbesserung der Umweltleistung, Erkenntnis von Schwachstellen in Organisation, Steuerung und Technik sowie die Kostentransparenz und Information, Sensibilisierung und Motivation zu den Zielen des Umweltmanagements der Hochschule gehören. Den Übergang des Umwelt- zum Nachhaltigkeitsmanagements zeichnete sich durch eine Erweiterung um soziale Kriterien und eine Verankerung der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung im Leitbild der Hochschule. So begann die Entwicklung eines Whole Institution Approach mit Teilprozessen in Lehre, Transfer, Forschung der Hochschule. Die Auswirkungen des Nachhaltigkeitsmanagements in Eberswalde spiegeln sich in den Erfolgsfaktoren der Hochschule wider. Darunter zählen u.a. die Zusammenarbeit und Vernetzung innerhalb der Hochschule, die Unterstützung durch die Hochschulleitung, proaktive, prozessbegleitende, zielgruppengenaue Kommunikation, Zusammenführung von Bedürfnissen und Kompetenzen in der Hochschule.

Insgesamt versteht sich die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde als Vorbild und Impulsgeberin für eine Nachhaltigkeitstranformation der Hochschullandschaft und in der Gesellschaft sowie als ein Lernort für tragfähige Modelllösungen. Zukünftig möchte die Hochschule Eberswalde weiterhin selbstkritisch sein und als Hochschule die Verantwortung für die jetzigen und kommenden Generationen gerecht werden und effektiv handeln.

16.11.2021: Verwaltung und Führungsrollen von Nachhaltigkeit an Hochschulen

Frau Prof. Dr.-Ing. Nicole Saenger, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung der Hochschule Darmstadt, referierte am 16.11. im Rahmen der BNE-Colloqiumsreihe zum Thema "Verwaltung und Führungsrollen von Nachhaltigkeit an Hochschulen". Im Zentrum des Vortrags stand die Frage, wie sich Hochschulen für eine Nachhaltige Entwicklung engagieren und wie die Hochschule Darmstadt die Transformation zu einer Nachhaltigen Hochschule in Lehre, Forschung, Transfer, Betrieb und Governance gestaltet.

Den Start des Nachhaltigkeitsprozesses an der Hochschule Darmstadt stellte die Entwicklung des Masterstudienganges "Risk Assessment and Sustainability Management" (RASUM) dar, das mehrfach von der UNESCO und vom BMBF ausgezeichnet wurde. Anschließend wurden Initiativen gegründet und Nachhaltigkeitsthemen in verschiedenen Ringvorlesungen aufgenommen. Personalstellen für Nachhaltigkeitsmanagement wurden zudem geschaffen, während zeitgleich verschiedene Forschungszentren gegründet wurden. Dabei wurde deutlich, dass es einen Whole-Institution-Approach benötigt, um eine Hochschule nachhaltig zu gestalten. Dazu gehören Nachhaltigkeitsdebatten in allen Bereichen der Hochschule, von der Büromaterialbeschaffung bis hin zu Praktika, Lehre und Räumlichkeiten der Hochschule. So beinhaltet die Entwicklung der Hochschule zu mehr Nachhaltigkeit auch die Berücksichtigung gesellschaftlicher Herausforderungen, wie z.B. in den Bereichen Digitalisierung und Mobilität. Anhand dessen wurde deutlich, dass das Präsidium der Hochschule um eine Position für die Nachhaltige Entwicklung erweitert werden musste – eine Position, die von Frau Prof. Dr.-Ing. Nicole Saenger als Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung besetzt wurde. Sie betonte, dass ihre Stelle aus einem Bottom-up-Prozess entstand, welches nun durch einen Top-down-Prozess ergänzt wird.

Zukünftig soll der Prozess an der Hochschule Darmstadt weitergetrieben werden durch den Ausbau des Nachhaltigkeitsmanagements, die Errichtung eines studentischen Green Offices, neuen Studienfeldern, das Angebot eines neuen Masters und einem Forschungsinstitut. Das langfristige Ziel ist, dass Nachhaltigkeit das Dach der Hochschule bildet und alle Mitglieder darunter vereint.

26.10.2021: Nachhaltigkeit lernen und leben – Hochschulen als Akteure und Schauplätze des Wandels

Zum ersten Termin der BNE-Colloquiumsreihe im Wintersemester 2021/2022 war Dr. Annika Weiser, Modulkoordinatorin an der Leuphana Universität Lüneburg, zu Gast. In ihrem interaktiven Vortrag stellte sie vor, an welchen Stellen es eines Umdenkens bedarf, um Hochschulen auf einen nachhaltigeren Weg zu bringen. Anhand der Leuphana Universität Lüneburg konnte ein tiefer Einblick in ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement gewonnen werden.

Nach einer bündigen Einführung in das Thema über die Verbindung von Nachhaltigkeit und Bildung wurde im ersten Teil auf Schauplätze der Nachhaltigkeit an Hochschulen eingegangen. Dr. Annika Weiser erklärte, dass Hochschulen neben Forschung, Innovation und Reflexion auch die Aufgabe der Ausbildung künftiger "Change Agents" haben und durch die eigene Nachhaltigkeitswirkung viel verändern bzw. beeinflussen können. Anschließend wurden Berührungspunkte von Nachhaltigkeit und Hochschullehre vertieft, wobei das Schlagwort des "Whole-Institution-Approach" von großer Bedeutung ist.
Im zweiten Teil wurden die thematischen Fokuspunkte mit dem Beispiel der Leuphana Universität verbunden und deren Nachhaltigkeitsaktivitäten in Bezug auf die Lehre dargeboten. Während der Präsentation wurde deutlich, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeit in Hochschulen als etwas Fundamentales und nicht als ein sogenanntes Add-on zu betrachten. Frau Dr. Weiser sagte darüber, dass sich "Nachhaltigkeit eben nicht nur auf die Lehrinhalte bezieht, sondern auch die Lehrmethoden und den daraus resultierenden Lernprozess miteinbezieht, genauso wie das tägliche Wirken der Institutionen selbst in Interaktion mit der Community, quasi als einen ganzheitlichen Ansatz. Genau das ist es, was Hochschulen letztendlich jahrelang gefehlt hat".

In der anschließenden Gesprächsrunde wurde über konkrete Ansatzpunkte an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg diskutiert.

BNE-Colloquiumsreihe Sommersemester 2021

08.06.2021: Das Menschenrecht auf (Nachhaltige) Bildung – Whom do we leave behind?

Zum letzten Termin der BNE-Colloquiumsreihe im Sommersemester 2021 war Dr. Christina Ayazi, stellvertretende Vorsitzende des World University Service, zu Gast. In ihren interaktiven Vortrag stellte sie den Zusammenhang zwischen sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit vor und verknüpfte somit das Konzept des Globalen Lernens mit dem der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Im ersten Teil wurden zentrale Begriffe der Diversität und Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt geklärt. Diversität stellt einerseits eine Haltung dar, in der der Umgang mit Verschiedenheit im Fokus steht und die Gleichberechtigung in einer pluralen Gesellschaft fördert. Andererseits hinterfragt Diversität Machthierarchien und -strukturen, die zu sozialen Ungleichheiten führen. Demnach ist Diversität eng mit sozialer Gerechtigkeit, Partizipation und Nachhaltigkeit verknüpft. Tatsächlich ist Partizipation notwendig, um die Ziele einer sozialen Nachhaltigkeit zu erreichen. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren über die soziale Dimension hinaus auch die ökologische Perspektive auf Nachhaltigkeit mit dem Begriff der Diversität zunehmend miteinander verbunden. Eine Verschiebung von einem egocentric zu einem ecocentric mindest ist wichtig, um die Herausforderungen der Umweltkrise zu bewältigen. Somit wurde der Zusammenhang zwischen Diversität und Biodiversität bzw. zwischen Fragen der sozialen Gerechtigkeit und des Umweltschutzes aufgezeigt.

Im zweiten Teil wurden Praxisbeispiele der Umsetzung von Diversität in der Bildung für nachhaltige Entwicklung vorgestellt und besprochen. Neben Angeboten des Entwicklungspädagogischen Informationszentrum (EPiZ), wurden die Einbeziehung von Methoden aus dem Bereich des Globalen Lernens und der BNE in den sogenannten "Willkommensklassen" sowie das Kunst- und Bildungsprojekt Greenpop vorgestellt. Zudem ging Frau Ayazi auf die Arbeit des World University Service und spezifisch auf das Programm "Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung" ein. Zuletzt konnten die Teilnehmenden selbst ein Online-Lerntool, das machtkritische Diskriminierungen hinterfragt, in Kleingruppen ausprobieren. Die im Tool angesprochenen Themen sorgten nicht nur für Irritation bei den Teilnehmenden, sondern regten sie auch zur eigenständigen Recherche an.

In der abschließenden Diskussion wurde nach dem Unterschied zwischen den Bildungskonzepten Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung gefragt. Frau Ayazi erläuterte, dass beide Konzepte inzwischen zusammen gedacht werden, allerdings das Globale Lernen aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und BNE aus dem der Umwelterziehung komme.

18.05.2021: Let’s Talk Climate! – Kann Bildung für nachhaltige Entwicklung umweltfreundliches Verhalten fördern?

Im Rahmen der BNE-Colloquiumsreihe fand am Dienstag, den 18.05.2021 eine Debatte in Kooperation mit dem Transferzentrum der Pädagogischen Hochschule und dem forum für internationale entwicklung + planung e.V. (finep) statt. In der Diskussion standen sich zwei Studierenden-Gruppen gegenüber und vertraten jeweils ihren Standpunkt zur Frage, ob Bildung für nachhaltige Entwicklung zu einem umweltfreundlichen Verhalten führen kann.

Im ersten Teil der Veranstaltung führten die Gruppensprecher*innen ihre Argumente in kurzen Statements an. So vertrat die pro-Gruppe, dass Bildung ein höheres Umweltbewusstsein fördere – was notwendig sei, um sein individuelles Verhalten zu ändern und sich aktiv für einen Wandel einzusetzen. Dahingegen war die contra-Gruppe der Meinung, ein systemischer Wandel sei erforderlich, um schnell und effektiv Maßnahmen gegen dem Klimawandel zu ergreifen. Im Verlauf der Debatte wurde einerseits die Stellung vertreten, dass über Bildung ein systemischer Wandel von der Bevölkerung aktiv eingefordert wird und somit Druck auf Politik und Wirtschaft entsteht. Andererseits wurde bemängelt, dass Bildung keine ausreichende Antwort sei angesichts der Dringlichkeit, Entscheidungen zu treffen, um unsere Emissionen zu verringern und Unternehmen in die Verantwortung zu ziehen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung hielt Prof. Dr. Alexander Siegmund, Geschäftsführender Direktor des BNE-Zentrums, einen Impulsvortrag zur Bedeutung der Bildung als Schlüssel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Er stellte zentrale Etappen auf dem Weg zum neuen UNESCO-Programm "ESD for 2030" und den Beitrag der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zur Implementierung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung vor. In der darauffolgenden Diskussionsrunde wurde die Frage gestellt, was er gegen die Argumente der contra-Gruppe antworten würde. Herr Siegmund räumte ein, dass Bildung zwar allein für einen systemischen Wandel nicht ausreiche, dennoch führe Bildung zu einem notwendigen Umdenken, das Verhaltensänderungen ermögliche. So betonte er, dass man nicht nur über BNE reden sollte, sondern nachhaltige Entwicklung leben und mitgestalten müsse - im Sinne einer Selbstwirksamkeitserfahrung.

Zuletzt wurden die Gewinner*innen der Debatte bekannt gegeben. Trotz schwieriger Entscheidung wurden die Studierenden der contra-Gruppe zu den Gewinner*innen gekürt. Allerdings qualifizierten sich beide Gruppen weiter, um am nationalen Wettbewerb teilzunehmen.

04.05.2021: Die Nachhaltigkeitsreise der SAP - Lerneffekte aus über 10 Jahren

Am Dienstag, den 04.05.2021, stellte Daniel Schmid, Chief Sustainability Officer der SAP, das Nachhaltigkeitskonzept des marktführenden Softwareunternehmen im Rahmen unserer BNE-Colloquiumsreihe vor.

Zu Beginn hatte Herr Schmid ein kurzes Quiz vorbereitet, um den Teilnehmenden die Nachhaltigkeitsstrategie der SAP näherzubringen. So wurde die Frage nach dem Anteil der erneuerbaren Energien im Stromverbrauch des Unternehmens, nach der Besonderheit des Jahresberichts und zuletzt nach der Initiative "Climate 21" gestellt. Mit der Antwort, dass 100% des Stromverbrauchs der SAP aus grünen Energiequellen stammt, wurde die Nachhaltigkeit des Unternehmens betont.

Daran anknüpfend stellte Daniel Schmid die wichtigen Meilensteine und Ziele der SAP im Bereich der Nachhaltigkeit vor. Als zukunftsorientiertes und innovatives Unternehmen wurde somit vor über zehn Jahren ein Konzept ausgearbeitet, in dem Nachhaltigkeit als integrativer Teil der Unternehmensstrategie gesehen wird. Somit verfolgt SAP einen holistischen Ansatz, in dem Nachhaltigkeit mit der gesamten Unternehmensstrategie verknüpft ist. Deshalb gibt es z.B. bei SAP keinen gesonderten Nachhaltigkeitsbericht, da dieser im Jahresbericht eingegliedert ist. Darüber hinaus zeichnet sich SAP nicht nur durch ihre zahlreichen Initiativen aus, sondern auch durch ihre Governance-Struktur, welche auch die Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele ermöglicht hat. So unterstützt SAP auch ihre Kund*innen und Partner*innen in ihren Nachhaltigkeitszielen.

In der darauffolgenden Fragerunde wurde nach den Beweggründen von Unternehmen, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen, gefragt. An dieser Stelle betonte Herr Schmid die Bedeutung sowohl für Arbeitnehmer*innen als auch für Kund*innen, sich mit den Werten des Unternehmens zu identifizieren – somit spiele Nachhaltigkeit auch auf dem Arbeitsmarkt eine bedeutende Rolle, um Nachwuchskräfte heranzuziehen. Zum Abschluss wurde nach der Zukunftsvision des Unternehmens gefragt. Diese besteht darin, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sicher und schneller zu erreichen sowie ein Umdenken im Wirtschaftssektor zu bewirken.

27.04.2021: Nach uns die Sintflut?! Fakten zum Klimawandel und was wir dagegen tun können

Zum ersten Termin der BNE-Colloquiumsreihe im Sommersemester 2021 war Prof. Dr. Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung aus Kiel zu Gast mit einem Vortrag zum Klimawandel und den Antworten aus der Politik. Zunächst vermittelte Herr Latif anschaulich grundlegenden Fakten und Daten zum Klimawandel.

Dabei betonte er, dass es fünf unumstrittene Sachverhalte zum Klimawandel gibt:

  • Er ist real.
  • Wir sind die Ursache.
  • Er ist gefährlich.
  • Die Fachleute sind sich einig.
  • Wir können noch etwas tun.

So sei zwar das Klimaproblem öfters überschattet worden von anderen Krisen, wie die Weltwirtschaftskrise oder die Coronakrise, jedoch gibt es neue Anstrengungen in der Klimapolitik, die hoffen lassen, dass Klimaschutz als höchste Priorität eingestuft wird.

Dabei betonte Herr Latif, dass unsere heutige Wirtschaft auf Kosten der Umwelt geht, sodass das Problem des Klimawandels ganzheitlich zu betrachten ist. Tatsächlich nähern wir uns einem Kipppunkt, an dem die Ökosysteme so unter Druck geraten, dass es keinen Weg zurück gibt. Wir müssen uns auch immer wieder klarmachen, dass es "no planet B" gibt und wir deswegen auf drastische Weise unsere CO₂-Emmissionen reduzieren müssen. Tatsächlich liegt das Kernproblem des Klimawandels in der Verbrennung fossiler Brennstoffe, welche den Anstieg des CO₂-Gehalts in der Atmosphäre erhöhen. Da sich CO₂-Gehalt und Temperatur gegenseitig bedingen, führt ein Anstieg des CO₂-Gehalts in der Atmosphäre zu einem positiven Rückkopplungseffekt, der für einen stetigen Temperaturanstieg sorgt. Da man – anders als in der Politik – nicht mit der Physik verhandeln und einen Kompromiss finden kann, sind tiefgreifende und globale Maßnahmen zu treffen, um die Ziele des Pariser Abkommens noch zu erreichen.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde auf den Umgang mit Klimaskepsis und Misstrauen in die Wissenschaft eingegangen. So könne man anhand von Klimamodellen und Computersimulationen sehr gut vorweisen, dass der Klimawandel existiert und menschengemacht ist, jedoch geht es bei Wissenschaftsfeindlichkeit eher um Fragen der sozialen Ungleichheiten und der (Medien)Bildung, die zu Klimaskepsis und der Verbreitung von Falschinformationen führen. So müsse man auch gesellschaftliche Aspekte mitberücksichtigen. Schließlich wurde die Frage nach einem umfassenden Wandel unseres Weltwirtschaftssystems gestellt und hervorgehoben, dass die Kosten des Klimaschutzes geringer seien als die Kosten des Klimawandels, sodass massive Investitionen und ein Umdenken notwendig sind.

BNE-Colloquiumsreihe Wintersemester 2020/21

02.02.2021: Das UNESCO-Programm "ESD for 2030" - Genese, Hintergründe, Ziele

Am Dienstag, den 02.02.2021 war Alexander Leicht, Leiter der Sektion Bildung für nachhaltige Entwicklung der UNESCO, unserer BNE-Colloquiumsreihe aus Paris zugeschaltet. In seinem Vortrag stellte er das neue Programm der UNESCO "Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs" (kurz "ESD for 2030") umfassend vor.

Zu Beginn stellte Herr Leicht die Bedeutung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Arbeit der UNESCO vor. Er betonte, dass durch die Benennung von BNE als Teil der Sustainable Development Goals diese in den Vordergrund des Tätigkeitsbereiches der UNESCO gerückt ist. Ziel ist es, Bildung für nachhaltige Entwicklung über möglichste viele Wege zu etablieren: in der nationalen Bildungspolitik, in Schulen und außerschulischen Lernorte, in der Lehrerausbildung sowie auf kommunale Ebene. Es geht demnach um eine ganzheitliche Veränderung, die über die individuelle Ebene und die der schulischen Bildung hinausreicht.

Anschließend stellte Herr Leicht die Schlüsselelemente des neuen UNESCO-Programmes vor. Zentrale Aufgabe der UNESCO sei die Förderung des Austausches auf globale Ebene, die Sichtbarmachung von Beispielen guter Praxis sowie die Unterstützung nationaler Regierungen bei der Erarbeitung und Umsetzung eigener BNE-Programme. Darüber hinaus sei auch das Monitoring eine wichtige Aufgabe der UNESCO. Abschließend wurden die nächsten Schritte zur Erreichung der Programm-Ziele erläutert. Hierzu zählen u.a. die Weltkonferenz zu BNE im Mai 2021 sowie globale Vernetzungstreffen, die alle zwei Jahre stattfinden sollen.

In der abschließenden Diskussionsrunde wurde unter anderem die Frage nach einer vermeintlichen Konkurrenz unterschiedlicher Bildungsziele und –begriffe, vor allem des globalen Lernens im Vergleich zur BNE, aufgeworfen. Herr Leicht betonte, dass auf internationale Ebene unterschiedliche Begrifflichkeiten und Themen auftauchen würden, Bildung für nachhaltige Entwicklung jedoch im Vordergrund stünde. Zum Abschluss machte Herr Leicht deutlich, dass durch das UNESCO-Programm "ESD for 2030" ein wichtiger Schritt getan sei, es jedoch auch sicherlich nach 2030 der Umsetzung weiterer Folgeprogramme bedarf, um BNE auf alle Ebenen weiterhin nachhaltig zu verankern.

Mehr Infomormationen können Sie im Programm ESD for 2030 (PDF) nachlesen.

12.01.2021: Lernen für den Wandel - Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen in der Praxis

Am Dienstag, 12.01.2020, hielt Gundula Büker vom Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen (EPiZ) im Rahmen der BNE-Colloquiumsreihe einen Vortrag zur praktischen Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und globalem Lernen.

Zunächst betonte Frau Büker die enge Verknüpfung von BNE und globalem Lernen als Bildungsziele der Agenda 2030. In einem ersten Impuls zu den Dimensionen von BNE (Subjekt-, Sach- und Werteorientierung) stellte die Referentin zentrale Fragestellungen einer guten Praxis vor: Wie gelingt didaktische Reduktion ohne Zusammenhänge eindimensional darzustellen? Wie kann der Dialog konkret gefördert werden? Ein wichtiger Baustein sei vor allem die Stärkung von Kompetenzen, welche durch verschiedene Ansätze vermittelt werden: der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung, das Konzept der Gestaltungskompetenz und die vier Säulen des Lebenslangen Lernens. Mit einer kurzen praktischen Übung zeigte Frau Büker auf, wie Herausforderungen einer globalisierten Welt deutlich gemacht werden können. Auf einer Online-Weltkarte konnten die Teilnehmenden monetäre Ressourcen und die Weltbevölkerung auf den unterschiedlichen Kontinenten verteilen (s. Abbildung). Die Bedeutung des kritischen Reflektierens über Konzepte wie "Reichtum" und "Armut" wurden dabei unterstrichen.

Im Anschluss darauf stellte Frau Büker den Referenzrahmen für globales Lernen sowohl auf internationale, als auch auf nationaler und regionaler Ebene vor. In diesem Zusammenhang betonte sie, dass sich Bildungsarbeit an der Schnittstelle zwischen Politik, Kommunen, Zivilgesellschaft und (formaler) Bildung bewege.

In einem weiteren Schritt wurden die Herausforderungen und Gelingensbedingungen von BNE in der Praxis angesprochen. Diese reichen von der Bedeutung von Kooperationen, der Unterstützung durch die Politik und eines "Whole Institution Approach" bei der Umsetzung bis hin zur Qualifizierung von Multiplikator*innen. Auch der Umgang mit Komplexität sowie das Erleben von Selbstwirksamkeit bei den Lernenden seien entscheidende Faktoren.

Abschließend stellte sie noch ein paar landesweite Programme und Projekte vor, darunter die Initiative "Lernen, die Welt zu ändern" sowie den "CHAT der WELTEN".

02.12.2020: Bisherige Bilanz und zukünftige Ziele und Herausforderungen zur Umsetzung der BNE in Deutschland im Kontext des Programms "ESD for 2030"

Am Dienstag, 02.12.2020, war Chloé Frenzel, Referentin beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, im Rahmen des BNE-Colloquiums eingeladen. In dem gut besuchten Vortrag stellte Frau Frenzel die nationale Strategie zur Umsetzung des UNESCO-Programmes "Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs" (kurz: "ESD for 2030") vor. Zu Beginn wurden die am Umsetzungsprozess beteiligt Akteur/innen und Institutionen kurz vorgestellt. Dabei wurde die Rolle des Bundesministeriums in der institutionellen Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hervorgehoben. Neben der Gründung einer nationalen Plattform wurde der partizipative Ansatz als zentrales Merkmal der Umsetzungsstrategie beleuchtet. Des Weiteren wurden zentrale Aspekte des UNESCO-Programmes vorgestellt. Neben den drei Schwerpunkte (transformatives Lernen, strukturelle Verankerung, technologische Zukunft) wurden die fünf Handlungsbereiche (politische Unterstützung, ganzheitliche Transformation, Kompetenzentwicklung, Jugend, lokale Ebene) der "ESD for 2030" skizziert. Abschließend wurden Aktivitäten im Bereich BNE in Deutschland vorgestellt, die über das UNESCO-Programm hinaus reichen. Hier wurde auf die Rolle Deutschlands innerhalb der Europäischen Union im Rahmen seiner Ratspräsidentschaft eingegangen.

In der anschließenden Diskussion stellten die Teilnehmenden vertiefende Fragen zur Rolle und Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union, sowie der Kompetenzen des Bundes und der Kommunen in Hinblick auf das deutsche Bildungssystem. Dabei stellten sich weitere Fragen zur Rolle der Politik und individueller Akteur*innen in der Förderung von BNE und von transformativem Handeln. Abschließend äußerte Frau Frenzel den Wunsch, dass nicht-zielführende Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Akteur*innen, u.a. aus den Bereichen BNE und Globalem Lernen, bei Seite gelegt werden, damit BNE in der breiteren Öffentlichkeit zum Konsens wird.

10.11.2020: Trotz großer UN-Programme - Warum BNE an Hochschulen nicht zum Selbstläufer wird!

Am Dienstag, 10.11.2020, war Prof. Dr. Georg Müller-Christ von der Universität Bremen beim BNE-Colloquium zu Gast und referierte in seinem knapp einstündigen Vortrag darüber, warum Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an Hochschulen (noch) nicht zum Selbstläufer geworden ist. Die rund 30 Studierenden und anderen Interessierten erhielten zunächst einen Überblick über die Netzwerke und Aktivitäten im Bereich BNE, welche es auf nationaler Ebene aktuell gibt. Anschließend wurde das System Hochschule als Ganzes aus der Sicht der Organisationsentwicklung analysiert und differenziert dargestellt. Langfristiges Ziel in der Entwicklung von Lehre, Forschung und Betrieb müsse es laut Prof. Müller-Christ sein, ein integrales System, das co-kreativ ausgeprägt ist, zu erreichen und damit die höchste der Entwicklungsstufen der Hochschulen zu erreichen (Phase 1.0: traditionelles System; Phase 2.0: egozentrisches System; Phase 3.0: dialogisches System). In dieser Entwicklungsstufe soll die Lehre co-kreativ gestaltet werden, im Rahmen der Forschung soll die kollektive Kreativität genutzt werden und der Betrieb soll so umgestaltet werden, dass er sowohl physische als auch kreative Energiequelle für das gesamte Umfeld der Hochschule darstellt. Faktisch verhält es sich jedoch so, dass Forschung, Lehre und Betrieb bzw. Verwaltung aktuell (noch) unterschiedliche Entwicklungsstufen erreicht haben und somit noch Potential zur Entwicklung vorhanden ist. Prof. Müller-Christ hob außerdem hervor, dass Kommunikation abhängig von den unterschiedlichen Stufen der Organisationsentwicklung gestaltet werden muss und dass die Kenntnis darüber, auf welcher Stufe sich das Gegenüber gerade befindet, elementar für gelingende Veränderungsprozesse an Hochschulen, auch im Bereich der Nachhaltigkeit, sind.

14.01.2020: Özden Terli (ZDF-Wetterredaktion) spricht u.a. zu der medialen Aufbereitung des Klimawandel-Wissens

Der Klimawandel ist derzeit in aller Munde. Während Ergebnisse wissenschaftlicher Studien schon seit geraumer Zeit die gebotene Dringlichkeit verdeutlichen, erhalten sie aktuell weltweit eindrucksvolle Unterstützung von jungen Menschen, die mit der Bewegung "Fridays for Future" Druck auf Politik und Wirtschaft auszuüben versuchen. Warum aber ist es so schwierig, den Kampf gegen den Klimawandel zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu machen? Wie kann dies trotz der komplexen Problemlage und divergierenden Interessen der beteiligten Akteur*innen gelingen?

Der Schlüssel liegt einmal mehr in einer wirkungsvollen Klimabildung und in wechselseitiger Kommunikation. Im Wintersemester 2019/2020 gab die Pädagogische Hochschule Heidelberg in vier Vorträgen Einblick in den aktuellen Stand der Klimaforschung und Fragen der Kommunikation und Vermittlung. Sie stellte zudem daraus abzuleitende praktische Ansätze für Bildungseinrichtungen, Politik und Gesellschaft zur Diskussion. Am Dienstag, 14.01.2020 ging dazu Özden Terli primär auf den Aspekt der Klimakommunikation ein und berichtete von seinen Erfahrungen als Redakteur und Moderator in der ZDF-Wetterredaktion. Dabei sollte auch gezeigt werden, welche Merkmale der Klimakrise heute schon zu beobachten sind. Zusammen mit dem Publikum hat der Meteorologe zudem erkunden wollen, ob die Klimakrise unterschätzt oder eventuell falsch vermittelt wird. Terli suchte eine Antwort auf den scheinbaren Widerspruch, dass eine Gesellschaft einerseits wissenschaftlich interessiert zu sein und andererseits die Klimawissenschaft zu ignorieren scheint. Diese und weitere Fragen wurden in dem Vortrag gemeinsam betrachtet.

05.11.2019: Fridays for (which) Future? Eine offene Diskussionsveranstaltung.

Die Debatte um den Klimawandel findet derzeit eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit. Sie wird aber weniger geprägt von Akteur/-innen aus Politik, Wissenschaft oder NGOs, sondern ist initiiert und getrieben vor allem durch die Jugend, die in regelmäßigen Abständen freitags für eine progressivere und engagiertere Klimapolitik demonstriert. Für die Wissenschaft gilt es, sich konstruktiv mit den Anliegen der jungen Menschen auseinanderzusetzen und deren Initiative zu einer sachlich basierten öffentlichen Diskussion zur Erreichung ambitionierterer Klimaschutzziele im Sinne des Pariser Abkommens aufzugreifen. In einer offenen Diskussionsrunde am Dienstag, 05.11.2019, widmeten sich unsere Referierenden Fragen bezüglich der Globalisierung, des Wohlstands und der Nachhaltigkeit. Dabei hatte das Publikum die Gelegenheit, sich in die als Fishbowl organisierte Diskussionsrunde einzubringen - und das sowohl digital als auch analog.Weitere Infos dazu finden Sie im folgenden PDF-Dokument Bildung bitte! trifft Nachhaltigkeit Unsere Zukunft im Klimawandel?!.

Inhalte der BNE-Colloquiumsreihe für das Wintersemester 2019/20

Inhalte der BNE-Colloquiumsreihe für das Sommersemester 2019 finden Sie in folgender Grafik:

06.11.2018: Start der BNE-Colloquiumsreihe mit Dr. Karl von Koerber (Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung e.V.)

Am 06.11.2018 ging die BNE-Colloquiumsreihe des Wintersemesters mit dem Vortragenden Dr. Karl von Koerber der Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung e.V./Beratungsbüro für Ernährungsökologie, München an den Start.

Dr. Karl von Koerber zählt zu den Pionieren in Fragen Ernährungsökologie und den darauf begründeten Konzepten "Vollwert-Ernährung" bzw. "Nachhaltige Ernährung". Die Schwerpunkte seines fesselnden Vortrags reichten von "Klimaschutz geht durch den Magen" bis zur Frage "Üppige Teller auf Kosten der Welternährung?".

Gemeinsam mit den Studierenden wurden angeregt Lösungsansätze für globale Herausforderungen aus ökologischer, sozialer, gesundheitlicher und kultureller Perspektive hergeleitet und diskutiert.