Diagnostik und Umgang mit Schülervorstellungen im Chemie-Unterricht

Bedingt durch eigene Erfahrungen, besitzt jeder Lernende eine Vielzahl unterschiedlicher Vorstellungen zu naturwissenschaftlichen Sachverhalten. Diese Vorstellungen spiegeln die naturwissenschaftliche Perspektive jedoch nur bedingt wider und beeinflussen aufgrund dieser Inkohärenzen die Unterrichtsarbeit mit den Schülerinnen und Schülern.

Erfassung fachdidaktischer Kompetenzen bei angehenden Lehrkräften

Wesentliche Aufgabe der Lehrkräfte ist es daher, zunächst die vorwissenschaftlichen Perspektiven der Schülerinnen und Schüler auf naturwissenschaftliche Sachverhalte (kurz: Schülervorstellungen oder Präkonzepte) hin zu diagnostizieren und zu klassifizieren (Diagnose). So kann die Lehrperson bestehende Schülervorstellungen differenziert aufgreifen, um dann im weiteren Unterrichtsverlauf gemeinsam mit den Lernenden das angestrebte naturwissenschaftliche Konzept aufzubauen (Förderung). Ziel ist die Entwicklung angemessener fachwissenschaftlich gültiger Konzepte. Hierfür ist es wichtig, dass Lehrkräfte über entsprechende Diagnose- und Förderkompetenzen im Bereich der Schülervorstellungen verfügen.

Mithilfe von unterrichtsauthentischen Vignetten sollen in diesem Forschungsprojekt (EKoL #8) grundlegende Kenntnisse angehender Lehrkräfte in den beiden Kompetenzbereichen - Diagnose & Förderung - untersucht werden. Dabei spielt das Wissen um adäquate Diagnoseinstrumente (Concept-Cartoons) und vielfältige Instruktions- und Vermittlungsstrategien (kognitive Aktivierung, konstruktive Unterstützung und adaptive Unterrichtsgestaltung) zum Umgang mit Schülervorstellungen eine wesentliche Rolle für die weitere individuelle Förderung und damit für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schülern. Die Entwicklung dieser fachdidaktischen Kompetenzen soll modelliert, längsschnittlich untersucht und hinsichtlich ihrer prädiktiven Validität im Unterrichtshandeln geprüft werden.

Das Projekt wird bearbeitet von: Eva-Maria Feige

Projektleitung: Markus Rehm und Tobias Dörfler

Das Projekt ist Teil des Forschungs- und Nachwuchskollegs EKoL.