Lebensführung und Selbstfürsorge

Projektelement 1 nimmt den Essalltag von Studierenden in den Blick, verstanden als eine Aufgabe studentischer Lebensführung, als körperliches Grundbedürfnis und Voraussetzung für Lernmotivation und Entwicklungsprozesse.

In diesem Projektelement sind folgende Teilziele vorgesehen:

  1. Erhebung der Bedürfnisse, Herausforderungen und Kompetenzen von Studierenden für ernährungsbezogene Alltagsorganisation im Hochschulalltag in differenzierter Betrachtung von sozialer Lage, Geschlecht und Lebensform
  2. Differenzierung der Ernährungspraktiken zwischen Präsenz- und Online-Lehre
  3. Analyse der Ernährungsumgebungen sowie ihrer subjektiven Wahrnehmung durch die Studierenden in der Differenzierung zwischen Präsenz- und Online-Lehre
  4. Erfassen ernährungsbezogener Ambivalenzen zwischen gesundheits- und körperorientierten Leitbildern und den Praktiken des Essalltags unter besonderer Berücksichtigung von Peer-Prozessen in der Differenzierung zwischen Präsenz- und Online-Lehre

Forschungsdesign

Für die Bearbeitung der Teilziele 1-4 werden verschiedene qualitative Methoden eingesetzt. Das Erkenntnisinteresse ist auf den Essalltag, auf Alltagspraktiken und die darin verwobenen Routinen, Handlungsorientierungen und subjektiven Sinnkonstruktionen gerichtet. Für die Erschließung der subjektiven Rekonstruktionen und teilweise Retrospektionen des Essalltags zwischen Online- und Präsenzlehre werden 30 teilstrukturierte, leitfadengestützte Interviews geführt. Die Stichprobe wird dabei auf Grundlage verschiedener sozialer Strukturkategorien (soziale Lage, Geschlecht, Studienfach, Lebensform) zusammengestellt, ergänzt wird das Interview durch eine Analyse der Ernährungsumgebungen. Weiterhin wird eine ethnografisch ausgerichtete teilnehmende Beobachtung des studentischen Essalltags an der Hochschule durchgeführt