Call for Papers
60. Tagung der Sektion Sonderpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
Transitionen in Bildungsverläufen
22. bis 24. September 2025, Pädagogische Hochschule Heidelberg
„Transitionen sind Lebensereignisse, die die Bewältigung von Diskontinuitäten auf mehreren Ebenen erfordern, Prozesse beschleunigen, intensiviertes Lernen anregen und als bedeutsame biographische Erfahrungen von Wandel in der Identitätsentwicklung wahrgenommen werden “ (Griebel & Niesel, 2011, S. 37f).
Transitionen in Bildungsverläufen gelten als Prototypen normativer Übergänge (Walther, 2024). Das deutsche Bildungssystem ist durch eine Vielzahl solcher Übergänge geprägt z.B. zwischen Familie und Bildungseinrichtung, zwischen vorschulischen und schulischen Institutionen, zwischen Kindergartengruppen und Lerngruppen, Schuljahren, Schulstufen und Schulformen sowie aus der Schule heraus in die Berufsvorbereitung, die Ausbildung oder das Studium. Insbesondere Kitas und Schulen sind mehr als nur Orte des Übergangs, sondern auch Orte für ein jeweils bestimmtes Lebensalter mit der Aufgabe zur Vorbereitung auf die nachfolgende Lebensphase (Walther, 2024). Allerdings werden Übergänge im Lebenslauf unter den aktuellen gesellschaftlichen Lebensbedingungen zunehmend länger, offener und unvorhersehbarer als zu früheren Zeiten (Meuth et al., 2014). Sie sind daher häufiger Anlass für pädagogisches Handeln, sei es durch die Vorbereitung auf bevorstehende Transitionen, die Begleitung während des Übergangs oder die Unterstützung bei den Folgen eines Scheiterns an gängigen Normalitätsstandards (ebd.).
Trotz präventiver und kompensatorischer Maßnahmen weisen Übergänge in Bildungsverläufen weiterhin eine hohe Selektivität auf, die u.a. durch das meritokratische Leistungsprinzip legitimiert wird und so zur sozialen Ungleichheit beiträgt und mit Ausschlussrisiken einhergeht (Walther, 2024). Übergänge im Lebenslauf sind ein hochaktuelles Thema und zentraler Forschungsgegenstand in den Erziehungs- und Sozialwissenschaften (Meuth et al., 2014).
In Anlehnung an Kroll (2011) werden im Rahmen der diesjährigen Tagung kulturspezifische, für alle Gesellschaftsmitglieder relevante biographisch-institutionelle Übergänge wie Einschulung, Wechsel in die weiterführende Schule oder der Einstieg in die Erwerbstätigkeit fokussiert. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der inklusiven Ausgestaltung und Prävention von Ausgrenzung an Übergängen liegen. Mit dem Begriff der „Transitionen“ als Leitbegriff für die Tagung sollen vor allem die Verläufe und Dynamiken institutioneller und individueller Veränderungen in ihren unterschiedlichen Qualitäten fokussiert werden. Der Blick liegt auf den inklusionsorientierten Prozessen des Übergangs mit ihren Momenten des „Dazwischen“, der Kontingenz und der Offenheit, wie auch möglicher Regelhaftigkeit, Regulierung und Gerichtetheit weiterer Entwicklungen.
Themencluster
Im Rahmen der Tagung möchten wir mit Ihnen das Thema “Transitionen in Bildungsverläufen” in den Blick nehmen. Im Kern möchten wir mit Ihnen vor allem folgende Perspektiven ausgestalten und diskutieren - dies sowohl aus Sicht der jungen Menschen im Übergang als auch aus Perspektive der pädagogischen Fachkräfte:
- Transitionen im Kleinkindalter und der frühen Kindheit: Beiträge, die sich mit der Transition in den Elementarbereich oder der Transition vom Elementarbereich in die Schule befassen.
- Transitionen im Schulalter: Beiträge, die sich mit der Transition vom Primarbereich in den Sekundarbereich I oder vom Sekundarbereich I in den Sekundarbereich II (z.B. Gymnasiale Oberstufe, Berufsschule). Möglich sind auch Beiträge zu Transitionen im Rahmen von sonderpädagogischen Feststellungsverfahren.
- Transitionen im jungen Erwachsenenalter: Beiträge, die sich mit der Transition von der Schule in den tertiären Bildungsbereich oder ins Arbeitsleben sowie im Wohnbereich befassen.
Keynotes
Für die drei Schwerpunkte konnten interessante Keynotespeaker:innen gefunden werden:
- Prof. Dr. Timm Albers
Inklusive Pädagogik
(Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Paderborn) - Prof. Dr. Simone Seitz
Allgemeine Didaktik und Inklusion
(Fakultät für Bildungswissenschaften der Freie Universität Bozen) - Prof. Dr. Helga Fasching
Inklusive Pädagogik
(Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien)
Die Titel der Beiträge entnehmen Sie dem späteren Programm.
Folgenden Beitragsarten können eingereicht werden
Symposium
Ein Symposium umfasst insgesamt 90 Minuten und setzt sich aus 2 bis 4 Beiträgen zusammen. Hierzu bitte ein Abstract mit maximal 4.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und folgenden Angaben einreichen: Titel des Symposiums und der geplanten Beiträge und Kommentare sowie Moderation; Name und institutionelle Anbindung des/der Beitragenden und Kurzbeschreibung des Symposiums mit Bezug zum Tagungsthema und ausgewähltem Themencluster. Maximal 2-3 Literaturangaben je Beitrag, die außerhalb der Zeichenanzahl angegeben werden.
Einzelbeitrag
Ein Einzelbeitrag umfasst insgesamt 30 Minuten (20 Minuten Beitrag + 10 Minuten Diskussion). Hierzu bitte ein Abstract mit maximal 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und folgenden Angaben einreichen: Titel des geplanten Beitrags; Name und institutionelle Anbindung des/der Beitragenden und Beschreibung des Beitrages mit Bezug zum Tagungsthema und ausgewähltem Themencluster. Maximal 2-3 Literaturangaben, die außerhalb der Zeichenanzahl angegeben werden.
Diskussionsforum
Ein Diskussionsforum umfasst insgesamt 90 Minuten (10 bis 20 Minuten Input + 70 bis 80 Minuten Austauschzeit, die ggf. mit Thesen, Diskussionsanlässen o.a. vorzuplanen/zu strukturieren ist). Hierzu bitte ein Abstract mit 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und folgenden Angaben einzureichen: Titel/Thema des Diskussionsforums; Name und institutionelle Anbindung des/der Diskussionsleitung sowie Moderation und Beschreibung des Forums mit Bezug zum Tagungsthema und ausgewähltem Themencluster. Maximal 2-3 Literaturangaben, die außerhalb der Zeichenanzahl angegeben werden.
Forschungswerkstatt
In den Forschungswerkstätten (90 Minuten) stellen Wissenschaftler:innen Material und/ oder Daten aus laufenden Projekten zur Diskussion. Neben einer kurzen Einführung in das Forschungsdesign und Datenmaterial liegt der Fokus der Werkstätten auf der gemeinsamen Diskussion und Interpretation der Daten. Die Vorlagen können wahlweise aus empirischen Daten ohne oder mit Interpretation bestehen. Hierzu bitte ein Abstract mit 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und folgenden Angaben einreichen: Titel/Thema der Forschungswerkstatt mit Bezug zum Tagungsthema und zum ausgewählten Themencluster; Name und institutionelle Anbindung der Forscher:innen; Informationen zum theoretischen Rahmen und der methodologisch-methodischen Verortung des Projektes sowie zum Material, welches bearbeitet werden soll. Maximal 2-3 Literaturangaben, die außerhalb der Zeichenanzahl angegeben werden.
Poster
Für die Posterpräsentation wird es einen eigenen Zeitslot geben, in dem die Möglichkeit für eine persönliche kurze Posterpräsentation, Nachfragen und Kommentierungen besteht. Hierzu bitte ein Abstract mit max. 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und folgende Angaben einreichen: Titel des Posters; Name und institutionelle Anbindung des/der Posterautor:in; Informationen zum theoretischen und empirischen Rahmen des Posters.
Einreichung der Abstracts
- Registrierung zur Tagung: ab dem 16.03.2025 über ConfTool unter folgendem Link möglich: https://www.conftool.net/dgfe2025hd/
- Einreichung des Abstracts: Abstracts können nach der Registrierung über ConfTool eingereicht werden. Bitte nennen Sie jeweils das Cluster, welchem ihr Beitrag zugeordnet ist.
- Frist für die Einreichung von Abstracts: 11.05.2025
- Anmeldung zur Tagung: ab dem 01.06.2025 über ConfTool möglich
- Bei Fragen oder Anliegen wenden Sie sich gerne per Mail an: dgfe2025hd@ph-heidelberg.de
Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen und eine inspirierende Tagung in Heidelberg!
Mit freundlichen Grüßen im Namen des gesamten Tagungsteams!
Tagungsteam
Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB)
Prof. Dr. Florian Schindler (Ansprechperson)
Prof. Dr. Karin Terfloth
Prof. Dr. Vera Heyl
Institut für Erziehungswissenschaft
Prof. Dr. Silvia Greiten
Institut für Sonderpädagogik
Prof. Dr. Wilma Schönauer-Schneider
Dr. Stefanie Köb
Dr. Frauke Janz