Zusammenfassung
Für effektives schulisches Lernen bedarf es unter anderem der Passung zwischen individuellen Voraussetzungen, Lernbedingungen und Anforderungen. Lehrpersonen stehen dabei in der Verantwortung, Unterricht so zu gestalten, dass er curriculare Anforderungen erfüllt und alle Schüler:innen bestmöglich lernen können. Insbesondere für inklusiven Unterricht stellt sich die Frage nach adaptiv gestalteten Lehr-Lernprozessen, in denen förderbezogene Diagnostik und binnendifferenzierende Maßnahmen geplant und durchgeführt werden. Allerdings sind dafür notwendige Kompetenzen bei Lehrpersonen meist gering ausgebildet, weshalb im Projekt förderbezogene Diagnostik, binnendifferenzierende Unterrichtsplanung und -durchführung zusammengeführt werden:
Im qualitativ-empirisch, explorativ angelegten Forschungsdesign wird mit Lehrpersonen aus der Primarstufe, Sekundarstufe I und Berufsfachschulen ein Verfahren zur förderbezogenen Unterrichtsdiagnostik entwickelt, erprobt, evaluiert und implementiert und zur Überprüfung der Praxistauglichkeit in eine Lehrerfortbildung überführt. Das Verfahren ist mit verschiedenen Instrumenten so konzipiert, dass Lehrpersonen aus diagnostisch angelegten Unterrichtssettings Erkenntnisse über Lernprozesse gewinnen und diese zur Unterrichtsplanung nutzen.
So werden unterrichtsbezogene und diagnostische Kompetenzen von Lehrpersonen weiterentwickelt, Planungsprozesse für adaptive Lehr-Lernsettings sowie Lernsituationen und -prozesse für Schüler:innen verbessert.
Gesamtziel
Entwicklung, Erprobung, Implementierung eines förderbezogenen diagnostischen Verfahrens für binnendifferenzierten inklusiven Unterricht in verschiedenen Bildungsgängen, aus dem Erkenntnisse in die Unterrichtsplanung/-durchführung einfließen, um Adaptivität von Lehr-Lernprozessen zu erhöhen.
Fragen
- Wie können förderbezogene diagnostische Kompetenzen von Lehrpersonen zur Planung inklusiver, binnendifferenzierter, adaptiver Unterrichtssettings identifiziert, konzeptualisiert und weiterentwickelt werden?
- Welche Instrumente und Settings eignen sich für eine praxistaugliche adaptive Unterrichtsdiagnostik für den Einsatz in Grundschulen, Sekundarstufen und Berufsfachschulen?
- Wie können Lehrpersonen Erkenntnisse aus diagnostisch gestalteten Unterrichtssettings zur Planung und Durchführung inklusiven Unterrichts und zur Weiterentwicklung entsprechender diagnostischer und planerischer Kompetenzen nutzen?