Bredel, Ursula; Günther, Hartmut (Hrsg.) (2006): Orthographietheorie und Rechtschreibunterricht. Tübingen: Max Niemeyer Verlag (= Linguistische Arbeiten; Bd. 509).
Bredel, Ursula; Günther, Hartmut (2006) : Die Herausbildung des syntaktischen Prinzips in der Historiogenese und in der Ontogenese der Schrift. In: Bredel, Ursula; Günther, Hartmut (Hrsg.), S. 139-163.
Die Groß- und Kleinschreibung erhält neben der Getrennt- und Zusammenschreibung in diesem Beitrag einen besonderen Stellenwert. Die Autorin schreibt in ihrer Einleitung: „Auf der Grundlage einer historischen Rekonstruktion soll zunächst die Prozesslogik der Entwicklung der Getrennt- und Zusammenschreibung und der Groß- und Kleinschreibung freigelegt werden. Eine sich jeweils anschließende Konfrontation der historischen Daten mit Befunden aus der ontogenetischen Schriftentwicklung markiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die unter erwerbstheoretischen Gesichtspunkten analysiert werden. Die sich ergebenden Konsequenzen für eine Orthographiedidaktik werden abschließend skizziert“ (Bredel, 2006, S. 140).
Bredel, Ursula; Günther, Hartmut (2006): Orthographietheorie und Rechtschreibunterricht. In: dies. (Hrsg.), S. 197-215.
In diesem Beitrag werden die Geschichte der Orthographietheorie und des Rechtschreibunterrichts dokumentiert, ebenso werden darin die Verstrickungen aufgezeigt, die letztlich zu einem unbefriedigenden Zustand geführt haben (vgl. Bredel; Günther, 2006, S. 3).
Der Beitrag ist mit folgenden Überschriften versehen: Orthographie in der Entwicklung der Sprachwissenschaft; Historische Entwicklung der Rechtschreibdidaktik; Der Erwerb der satzinternen Großschreibung – ein Beispiel für die Orthographiedidaktik des 21. Jahrhunderts; Schlussbemerkung. [DB]
Geilfuß-Wolfgang, Jochen (2006). Über die Worttrennung in der Grundschule. In: Bredel, Ursula; Hartmut Günther (Hrsg.), S. 103-125.
Der Autor schreibt in seiner Einleitung Folgendes: „Ich will nun im ersten Teil dieses Beitrags einen kurzen Überblick darüber geben, warum Silben für den Erwerb der Rechtschreibung von zentraler Bedeutung sind, was Kinder, die noch nicht die Rechtschreibung beherrschen, über Silben wissen und wie dieses Wissen über Silben im Prozess des Rechtschreiberwerbs von der Rechtschreibung beeinflusst wird. Im zweiten Teil werde ich einige Wörter vorstellen, bei denen es keine klaren Intuitionen über die Silbe gibt, und detailliert untersuchen, ob Grundschulkinder bei der Trennung solcher Wörter Schwierigkeiten haben und wenn ja, welche. Es wird sich dabei unter anderem zeigen, dass bei einer ganzen Reihe dieser Wörter die orthographisch korrekten Trennungen systematisch an den Intuitionen der Kinder vorbeigeht. Auf die Konsequenzen für die Didaktik, die man daraus ziehen kann, gehe ich zum Schluss ein“ (Geilfuß-Wolfgang, 2006, S. 104).
Günther, Hartmut (2006): Kennen Grundschulkinder der ersten und zweiten Klasse Silbengrenzen? In: Bredel, Ursula; Günther, Hartmut (Hrsg.), S. 127-138.
In diesem Beitrag stellt Günther eine Studie vor, welche eine Erhebung zur orthographischen Silbentrennung in den Klassenstufen eins und zwei beinhaltet, die im Rahmen einer Staatsexamensarbeit entstanden sind (vgl. Günther, 2006, S. 128ff.). Alle Lehrkräfte haben die Kinder nach der herkömmlichen „lautorientierten“ Methode unterrichtet, d.h. nach dem Grundsatz „Schreib, wie du sprichst“. Meist wurde mit der Anlauttabelle gearbeitet (vgl. Günther, 2006, S. 129). Die erhobenen Daten sprechen im Ergebnis gegen eine intuitive Fähigkeit von Kindern zur Silbengliederung im Sinne der Diskriminination diskreter Segmente (vgl. Günther, 2006, S. 136).
Röber, Christa (2006): Die Systematik der Orthographie als Basis von Analysen von Kinderschreibungen. Eine empirische Untersuchung zur Schreibung der i- Laute. In: Bredel, Ursula; Günther, Hartmut (Hrsg.), S. 71-101.
Die Autorin stellt den Aufbau ihrer Arbeit folgendermaßen dar: „Zu Beginn werde ich die Auswahl der i-Wörter entsprechend den phonologischen und grammatischen Varianten, die im Deutschen anzutreffen sind, und deren orthographischen Repräsentationen begründen. Die Analyse vermag die Systematik der Orthographie aufzuzeigen, die dann entsteht, wenn diese als Markierung phonologischer und grammatischer Strukturen gesehen wird. Daran schließt sich eine Darstellung der Thematisierung der i-Laute und ihrer Schreibungen in den Lehrwerken der Grundschule aus der Perspektive der orthographischen Systematik, die vorweg entwickelt wurde, an. Sie impliziert die Annahme, dass die schriftsprachlichen Leistungen der Kinder zu weiten Teilen in Abhängigkeit von den Instruktionen des Unterrichts zu sehen sind. Darauf folgt die Auswertung der Resultate der Diktatauswertungen, die die Entwicklung der orthographischen Kompetenzen in der Grundschule sowie ihre Fortsetzung bzw. Stagnation bei Schülern in den vier Schulformen der Sekundarstufe I [...] am Beispiel der i- Schreibung aufzeigen kann“ (Röber, 2006, S. 72).
Abschließend wird ein Bezug zwischen der Orthographie, den Unterrichtskonzepten und dem orthographischen Wissen unterschiedlicher Schülergruppen hergestellt. Danach werden Prämissen zum Lernen generell und zum Schriftspracherwerb insbesondere aufgezeigt (vgl. Röber, 2006, S. 72 f.).
Risel, Heinz (2006): Morphologiedidaktische Sondierungen – erste Bestandsaufnahmen und Perspektiven für eine qualitative Wende. In: Bredel, Ursula; Günther, Hartmut (Hrsg.), S. 45-70.
Der Autor schreibt selbst in seiner Einführung: „Die in diesem Beitrag präsentierten Optimierungsvorschläge zum Unterricht mit morphologischen Lerninhalten in der Grundschule speisen sich aus mehreren Quellen: [...]
Zunächst zeichne ich vorliegende didaktische Topoi nach (Abschnitt 2). Herangezogen werden anschließend Ergebnisse der Schulbuchsichtung (Abschnitt 3). Als Konkretisierung didaktischer Positionen lassen Lehrwerke (weitere) Schlüsse auf die Defizite realen Unterrichts zu. Die jeweiligen Befunde setze ich in Abschnitt 4 in Beziehung zu Resultaten eigener Unterrichtsforschungen. In Verbindung mit allgemeinen fachdidaktischen Postulaten werden schließlich Merkmale von nachhaltigem Unterricht im Gegenstandsbereich umrissen (Abschnitt 5)“ (Risel, 2006, S. 45).