Einfluss von Stress auf die diagnostische Kompetenz (kurz: Stress)

Das fachliche und fachdidaktische Wissen der Lehrkraft bezogen auf schwierigkeitsgenerierende Aufgabenmerkmale in Lesetests und Lesestrategien spielt eine entscheidende Rolle zur Einschätzung und Förderung der Lesekompetenz ihrer Schüler. Der Prozess des Diagnostizierens geschieht in realen Lehr-Lern-Situationen jedoch oftmals unter dem Einfluss von Stress. Bislang wurden solche Bias-Faktoren in Untersuchungen jedoch entweder nicht berücksichtigt oder nach Möglichkeit ausgeschaltet. Die Betrachtung störender Faktoren ist jedoch von entscheidender Bedeutung, um die Validität bisheriger Forschungsergebnisse einschätzen und das Ausmaß des Einflusses solcher Verzerrungsfaktoren quantifizieren zu können. Das vorliegende Teilprojekt untersucht zu diesem Zweck die Wirkung von Stress als State-Komponente auf die Urteilsgenauigkeit zu Aufgabenschwierigkeiten und zur Angemessenheit von Lesestrategien. Es wird erwartet, dass das fachliche und fachdidaktische Wissen die Effekte von Stress abmildern kann. Zudem werden sich voraussichtlich auf der Grundlage der so gewonnenen Daten, Schlüsse über die Prozesse bei der Urteilsfindung ziehen lassen.

Das Forschungsvorhaben ist Teil eines Forschungs- und Nachwuchskollegs an der PH Heidelberg und wird durch das Land Baden-Württemberg gefördert.

Projektleiter/-in: Tobias Dörfler & Birgit Spinath
Projektmitarbeiterin: Nursin Karadeniz