Podium II: Gesundheit als Impuls für Strukturänderungen in Schule und Hochschule

mit: Rainer Steen (Gesundheitsamt Rhein-Neckar-Kreis), Prof. Dr. Steffen Schaal (PH Ludwigsburg), Dr. Ute Zocher (PH Heidelberg), Prof. Dr. Eberhard Göpel (em. FH Magdeburg), Titus Bürgisser (PH Zentralschweiz), Prof. Dr. Michel (FH Dortmund)
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Knörzer (PH Heidelberg)

Die Podiumsdiskussion greift das Thema gesundheitsrelevante Strukturveränderungen in Schule und Hochschule als Lern- und Handlungsfeld von Gesundheitsförderung auf und diskutiert, inwiefern Gesundheitsförderung als Impuls für Strukturänderungen in Schule und Hochschule den Wandel unterstützen und gestalten könne.
Wolfgang Knörzer wies als Moderator der Podiumsdiskussion zur Eröffnung der Diskussion darauf hin, dass augenblicklich von einer historischen Chance im Zusammenfügen von Bildung und Gesundheit zu sprechen sei: Die Schulen sind mit vielfältigen neuen Aufgaben im Rahmen interner und externer Schulentwicklung konfrontiert; gleichzeitig vollziehe z.B. die PH Heidelberg den Umbau der Lehrerbildung (Modularisierung und Kompetenzorientierung) und stelle sich als bildungswissenschaftliche Hochschule auch mit Professionalisierungswegen in der Gesundheitsförderung auf. Die Gesundheitsstrategie Baden Württemberg und die Einführung des Gesundheitsmanagements in den öffentlichen Verwaltungen des Landes tragen darüber hinaus zu sehr guten Rahmenbedingungen für diesen längst fälligen institutionellen Wandel bei.
Studierende des Lehramts kommen „in ein sich wandelndes System und sind Teil dieses Systems“, so Titus Bürgisser – sie müssen so ausgebildet werden, dass sie für diesen Wandlungsprozess Verantwortung übernehmen und Wandel gestalten können.
Hier sehen die Teilnehmenden des Podiums Parallelen einer Professionalisierung von Lehrenden und Gesundheitsfördernden. In der Ausrichtung beider Professionen geht es um die Initiierung und Gestaltung von Wandel. Dies ist auf die Unterstützung von Individuen bezogen, aber auch auf die Veränderung von Settings und Organisationen.
Eine Hochschule, die beide Professionen Gesundheitsförderung und Lehramt unter einem Dach ausbilde, kann zu einem Modell werden, in dem sich die Professionen begegnen, Studierenden bereits die Hochschule als gesundheitsfördernd wahrnehmen und damit etwas Positives verbinden, das sie in die Schule und in die Gemeinde hinein tragen können und wollen.
In Unternehmen, so Sigrid Michel, werde „change“ dadurch gesteuert, dass Ressourcen d.h. Geld und Manpower hineingesteckt werden. Aus Ihrer Perspektive reicht es für Schulen und Hochschulen nicht aus, Lehrende umfassender zu qualifizieren – die Bedingungen von Schule und Hochschule müssen verbessert werden
Das bedeutet, Gesundheit und Gesundheitsförderung als Qualitätsmerkmal in die Struktur von Bildungs- und Ausbildungsprozesse hineinzunehmen und in Managementprozesse zu überführen.