Prof. Dr. Eberhard Göpel (Universität Magdeburg- Stendal): Gesundheitsförderung als Inhalt und Form einer transformativen Bildung

Eberhard Göpel rahmt das Thema der Tagung in den gesellschaftlichen Wandlungsprozess ein. Insbesondere die Ideen und Lebensentwürfe, die mit der industriellen Revolution verbunden sind und die im Übergang zur Postmoderne nicht mehr tragen, lassen die Gesundheitsthematik neu entfachen. Eberhard Göpel fragt nach der Funktion des verstärkten Gesundheitsdiskurses in diesem gesellschaftlichen Umbruchprozess.
Er ruft zu Reflexionen II. und III. Ordnung auf, lädt zu professioneller Distanz ein, um eben nicht in die Falle zu tappen und Gesundheit als Gegenstandbegriff zu definieren und damit als eine zu erreichende Zieldimension zu kommunizieren. Gesundheit so der Referent ist, in Anlehnung an den Kantschen Freiheitsbegriff, Ausdruck von Beziehung und abhängig von Kontextgestaltung.
„Die in der Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts entwickelten Lebensmuster tragen nicht mehr hinreichend unter den gegebenen Rahmenbedingungen. In den Brüchen entsteht massenhaft Enttäuschung, Kränkung und Krankheit.“ (E. Göpel)
Er fordert in diesem Zusammenhang transformative Bildungsprozesse, die den angehenden Gesundheitsförderern erfahrungsorientiertes Lernen über sich selbst und den Anderen ermöglichen.  Im Studium müssen gemeinsam Ereignisse gestaltet, miteinander Projekte für die Hochschule entwickelt werden und Ideen für gemeindeorientierte Aktionen bzw. Prozesse erwachsen.
In konzentrischen Kreisen wird – so Eberhard Göpel- Gesundheitsförderung immer im Kontakt mit sich selbst und den Anderen konzipiert, in Gestaltungskompetenz umgesetzt und in einem wachsenden Wirkungskreis realisiert.
„Partizipativ“, „salutogen“ und „reflexiv“ ließen sich entsprechend nicht nur die Grundstufen der Gesundheitsförderung, sondern auch Eberhard Göpels Dimensionen des Lernens und Lehrens nennen.

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