QuAk

Qualitätsinitiative Außenklassen

Laufzeit: 2009- 2010

Projektteam:

  • Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt Mannheim
  • PH Heidelberg: Prof. Dr. T. Klauß, Dr. K. Terfloth, C. Sauter, A. Knosalla

Link zur Forschungsdatenbank der PH Heidelberg:

http://www.phhd-forschung.de/druck_projekt.php?id=287

Worum geht es in diesem Projekt?

Nach Baden-Württembergischen Recht hat jedes Kind und jeder Jugendliche das Recht, eine Schule zu besuchen. Gleichzeitig wird anerkannt, dass einige Kinder besondere Lernbedingungen und -unterstützung benötigen, um ihr Recht auf Bildung einlösen zu können. Grundsätzlich ist es die Aufgabe der Allgemeinen Schulen, alle Kinder zu unterrichten. Bei unterschiedlichen Beeinträchtigungen kann jedoch die Empfehlung ausgesprochen werden, eine Sonderschule zu besuchen. Mit der vom Kultusministerium für das kommende Schuljahr angekündigten Aufhebung der Sonderschulpflicht (vgl. KM 2009) werden „Kinder und Jugendliche mit Behinderung […] Schülerinnen und Schüler der allgemeinen Schulen“ werden. Dieser sind dadurch mit der Anforderung konfrontiert, Kinder aufzunehmen, die bisher Sonderschulen besucht haben. Das wird für die Schulen die Herausforderungen, die sich durch die bereits jetzt vorhandene Heterogenität ihrer Schülerschaft ergeben, noch verstärken.

Bisher lässt das Baden-Württembergische Schulgesetz gemeinsamen Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen kognitiven Lernvoraussetzungen (eine so genannte zieldifferente Integration) in der Regel nur im Rahmen von Außenklassen zu. Hier werden Kinder in Sonderschulen eingeschult und dann als ganze Klasse in eine Allgemeine Schule ausgelagert, wo sie mit einer anderen Klasse kooperieren. Dies ermöglicht gemeinsamen Unterricht, dieser kann aber beispielsweise auf musische Fächer begrenzt werden, wenn die LehrerInnen nicht mehr Kooperation wollen oder für sinnvoll halten (Klauß 2000a). Mit der Umsetzung der UN-Konvention wird sich das ändern müssen. Da in diesem Rahmen gemeinsamer Unterricht möglich ist, und da dies der Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung hin zu ‚Schulen für Alle’ sein muss, ist es sinnvoll und notwendig, dieses Modell und seine Wirkungen zu erforschen.

Dies geschieht derzeit in Form einer Evaluation des Gemeinsamen Unterrichts in ‚Außenklassen’ im Schulamtsbezirk Mannheim. Nach der Durchführung und Auswertung einer Strukturerhebung (Sauter 2009) folgt eine Fragebogenerhebung, in der sowohl die Perspektive der Schulleitungen der beteiligten Allgemeinen Schulen und Sonderschulen als auch die der LehrerInnen und der gesamten Teams erfasst wird. Inhaltlich geht es bei der Analyse darum, die für den Erfolg gemeinsamen Unterrichts relevanten Bedingungen im Bereich der strukturellen Gegebenheiten, der Kooperation und Teamarbeit, der Didaktik und Unterrichtsgestaltung sowie der Schulentwicklung zu untersuchen (Knosalla 2010). Diese Evaluation findet in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt Mannheim statt.