Die Vichy-Regierung

Nach den Waffenstillstandsverhandlungen am 22. Juni 1940 zwischen Frankreich und Deutschland gesteht Frankreich seine militärische Niederlage ein. In der Folge wird Frankreich in zwei Zonen eingeteilt – in eine nördliche, besetzte und eine südliche, unbesetzte Zone. Die Regierung der unbesetzten Zone zieht in den Kurort Vichy.
Am 10. Juli 1940 trifft sich dort die Nationalversammlung und setzt Marshall Pétain als neuen französischen Staatschef ein. Die alte Verfassung wird außer Kraft gesetzt. Die neue Regierung möchte die sogenannte „Revolution National“ vorantreiben und ersetzt die traditionellen Werte der französischen Revolution „Liberté, Égalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit) mit den Prinzipien „Travail, Famille, Patrie“ (Arbeit, Familie und Vaterland).

Teil der Politik der Vichy Regierung ist die Kollaboration mit der deutschen NS-Regierung. Auch der Kurs der Vichy-Regierung ist durch Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus geprägt. Im sogenannten „Judenstatut“ vom 3. Oktober 1940 werden Jüd*innen aus öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, seit dem 4. Oktober 1940 sollen „ausländische Juden“ interniert werden. Ab 1942 gibt die Vichy-Regierung die Erlaubnis zur Verfolgung von Regimegegnern durch die Gestapo in der unbesetzten Zone.