Jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg waren etwa 85.000 jüdische deutsche Frontsoldaten eingesetzt, wovon 12.000 im Kampf für das eigene Vaterland starben. Allerdings stellten seit 1918 völkische Gruppierungen diese jüdischen Soldaten als „Drückeberger“ im Ersten Weltkrieg dar und gaben ihnen die Hauptschuld an der deutschen Niederlage.
Daraufhin wurde 1919 der „Reichsbund jüdischer Frontsoldaten“ gegründet. Dieser war eine Vereinigung jüdischer deutscher Soldaten, die im ersten Weltkrieg gekämpft hatten, und hatte zum Ziel, die antisemitischen Anschuldigungen abzuwehren. Der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten informierte über den Einsatz von Juden im Ersten Weltkrieg und zählte Mitte der zwanziger Jahre bereits 40.000 Mitglieder, die jeweils in Ortsgruppen organisiert waren.
Der Einsatz der Juden im Ersten Weltkrieg als auch Vereinigungen wie der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten machen deutlich, dass die jüdische Bevölkerung Teil der deutschen Gesellschaft war und sich für ihre deutsche Heimat einbrachte.
Scriba, Arnulf: Der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (RjF). Online unter: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/antisemitismus/reichsbund-juedischer-frontsoldaten.html (zuletzt aufgerufen am 3.2.2021).