Wagner-Bürckel-Aktion

Am 22. Oktober 1940 wurden innerhalb weniger Stunden über 6538 badische, pfälzische und saarländische jüdische Bürger*innen verhaftet und dann in das französische Internierungslager "Camp de Gurs" deportiert. Die Verantwortlichkeit dieser systematischen Deportation mit dem Ziel, die südwestdeutschen Gebiete "judenfrei" zu machen, wird kontrovers diskutiert.
Die NSDAP-Gauleiter Josef Bürckel (Pfalz) und Robert Wagner (Baden), die auch Chefs der Zivilverwaltungen in Lothringen und im Elsass waren, hatten in ihrer Funktion weitreichende Kompetenzen. 
Es ist allerdings umstritten, ob die Gauleiter Bürckel und Wagner die alleinigen Initiatoren dieser „Aktion“ waren; sie handelten aber sicherlich im Einverständnis mit Hitler, mit dem Reichsführer-SS Himmler und mit Heydrich, dem Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes. Große organisatorische Anteile hatte zudem das Reichssicherheitshauptamt mit Adolf Eichmann. Ebenso ist ungeklärt, ob die beiden Gauleiter gleichermaßen beteiligt waren oder ob die Initiative zur Deportation allein von Josef Bürckel ausging und sie daher eher "Bürckel-Aktion" genannt werden sollte.