Erziehungspartnerschaft mit Migrationseltern
Deutschland ist kulturell divers geworden und Familien mit Migrationshintergrund sowie deren Kinder bilden einen wesentlichen Teil der hiesigen Gesellschaft. Auch Familien mit Migrationshintergrund tragen Verantwortung für eine erfolgreiche Bildungsbiografie ihrer Kinder. Doch die Wahrnehmung von Erziehungspflichten ist gerade für Eltern, die als Erwachsene nach Deutschland zugewandert sind und unterschiedliche Sozialisationserfahrungen mitbringen, keine leichte Aufgabe. Deshalb sollten hiesige Bildungsinstitution – im Sinne einer gelingenden Erziehungspartnerschaft - mit Eltern und Familien besser und zielführender kooperieren. Dieses Ziel kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn Migranteneltern in Bildungsprozessen als „Erziehungspartner“ gewonnen werden, da sie die erste Sozialisationsinstanz sind und die wichtigsten Bezugspersonen ihrer Kinder darstellen.
Für eine nachhaltige Gestaltung von Bildungs- und Erziehungspartnerschaften greift das „alte“ Verständnis von Elternarbeit zu kurz. Aus dem nordamerikanischen Raum stammt ein breiter ausgerichtetes Grundverständnis unter der Bezeichnung „school, family and community partnership“. Darin gewinnen Kriterien Bedeutung, die nicht auf kulturspezifischen Gruppen-Indikatoren beruhen, sondern auf allgemein für pädagogische Kontexte gültigen Indikatoren einer Gesellschaft fußen.