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Beraterpool in Baden-Württemberg - Gemeinsam mit den Eltern für neue Bildungschancen

Allgemeine Informationen zum Projekt

„Der Beraterpool ist aus der Initiative „Integration gemeinsam schaffen - für eine erfolgreiche Bildungspartnerschaft mit Eltern mit Migrationshintergrund" hervorgegangen. Dieses Projekt haben der ehemalige Integrationsbeauftragte der Landesregierung, die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Breuninger Stiftung GmbH ins Leben gerufen. Zahlreiche Experten entwickelten gemeinsam am Runden Tisch eine Konzeption zur Verwirklichung erfolgreicher, landesweiter Bildungspartnerschaften zwischen Bildungseinrichtungen und Eltern mit Migrationshintergrund. […] Der Aufbau und die Koordination des Beraterpools ist Aufgabe von Netzwerke für Bildungspartner e.V., der hierbei mit weiteren Institutionen kooperiert.“

Auszug aus dem Informationsflyer von
„Netzwerke für Bildungspartner e.V.“


Ansprechpartnerin und direkter Kontakt:

Julia Wahnschaffe
Telefon: 0711/722351-23
E-Mail: kontakt@bildungspartner-ev.de

Flyer und weitere Informationen unter:


Pressemitteilung zum Projektstart als PDF:

 

 

Berater/-innenpool für die Regierungsbezirke Karlsruhe
Kooperationspartner für den Aufbau des Beraterpools im Regierungsbezirk Karlsruhe sind

Die vereinbarte Kooperation dient dem Zweck, die Bildungschancen junger Migrantinnen und Migranten in Baden-Württemberg zu verbessern. Dafür sollen insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Eltern mit Migrationshintergrund gefördert und erfolgreiche Erziehungs- und Bildungspartnerschaften ermöglicht werden. Sieben Beraterinnen und Berater sind für den Regierungsbezirk Karlsruhe tätig.


Der Beraterpool im Regierungsbezirk Karlsruhe – gebündelte Kompetenz, Erfahrung und wissenschaftlich fundiertes Praxiswissen
Der Berater:innenpool im RP KA ist eine Plattform, die Synergien und Nutzen für alle am Themenfeld Interessierten, ihren Partnerinnen und Partner und anfragenden Bildungseinrichtungen bereitstellt und begleitet.

Die besondere Kooperation zwischen dem Diakonischen Werk der Landeskirche in Baden und dem Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik steht für einen gebündelten Kompetenz- und Erfahrungsschatz zur Beratung und Unterstützung bei nahezu allen Fragen bzw. Aufgaben, die Bildungseinrichtungen wie Kitas oder Schulen, Eltern u.a. im Zusammenhang mit Integration in verschiedenen Bereichen bewegen.

Im Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik sind das z.B. Beratungen und Unterstützungen im Bereich von Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen, Eltern(bildungs-)projekte, Fortbildungen, Fragen im Zusammenhang mit der Lehrerausbildung oder wissenschaftliche Begleituntersuchungen. Praxisnähe und Kind- bzw. Elternorientierung sind für uns dabei wichtig.

Der Beraterpool im Regierungsbezirk Karlsruhe ist ein Netzwerk von Experten aus der Region, die in unterschiedlichen und sich ergänzenden Gebieten beratend und umsetzend tätig sind. Wir helfen Bildungseinrichtungen in solchen Bereichen, die Fragen der Förderung von Kindern und Jugendlichen betreffen sowie im Bereich Schulentwicklung (strategische Entwicklung, Kommunikation und Kooperation, Personalentwicklung, etc.).

Eine Übersicht über die Struktur des Kooperationsverbundes der Diakonie, der Volkshochschulen in Südbaden und dem Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik finden Sie hier.

Buchvorstellung und Podiumsdiskussion Wandel durch Dialog: Gesellschaftliche, politische und theologische Aspekte des Dialogs zwischen Islam und Christentum am 01.10.2014 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Anlässlich der Neuerscheinung des Sammelbandes Wandel durch Dialog: Gesellschaftliche, politische und theologische Aspekte des Dialogs zwischen Islam und Christentum (Reihe: Interreligiöser Dialog in gesellschaftlicher Verantwortung. Hrsg. von Heiner Köster im Auftrag der Eugen-Biser-Stiftung. Stuttgart 2014, ISBN 978-3-17-025614-9) lud das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik – Hei-MaT gemeinsam mit der Eugen-Biser Stiftung München zur  Buchvorstellung und einer anschließenden Podiumsdiskussion ein.

Die Veranstaltung fand unter dem Eindruck aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen rund um das Thema religiöser Radikalisierungstendenzen muslimischer Jugendlicher in Europa bzw. Deutschland statt. Fakt ist, dass in letzter Zeit Islam und Muslime durch politische Umbrüche, Konflikte und Kriege in verschiedenen Ländern mit muslimischer Bevölkerung, aber auch durch Diskurse wie die Zunahme von Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen, dem Aufkommen einer so genannten "Scharia-Polizei" auf deutschen Straßen oder dem religiösen Extremismus der Salafiten im Fokus medialer Öffentlichkeit stehen und sich der Grundton der Berichterstattung zunehmend verschärft.

Insofern galt das besondere Interesse diesem aktuellen Aspekt und damit den Positionen der einzelnen Podiumsteilnehmerinnen und Podiumsteilnehmer. Die Organisatoren formulierten im Hinblick auf die Veranstaltung folgende Fragestellung:

Wie kann ein Dialog zwischen Muslimen und den gesellschaftlichen und politischen Akteuren der hiesigen (Mehrheits-)Gesellschaft gestaltet werden? Macht ein Dialog in der angespannten Lage überhaupt Sinn oder muss er ganz anders geführt werden?

Der Prorektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Prof. Dr. Bernward Lange, eröffnete die Veranstaltung und konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die Chancen des Begriffs “Dialog”, indem er betonte, dass der heute thematisierte Sammelbandtitel „Wandel durch Dialog“ einen Anspruch und Wirksamkeit erhebe; er stelle eine jüdisch, muslimische und christliche Prüfung dar und dies sei die Bedingung für einen Wandel durch den Dialog. 

Stefan Zinsmeister, Geschäftsführer der Eugen-Biser Stiftung, betonte in seinem Impulsvortrag die Bedeutung der „Wandel durch Dialog“-Publikation und die politische Prägung entsprechender Grundgedanken durch Egon Bahr. Der Wandel stelle mehr als nur Annäherung dar; es sei mit Anstrengung und Perspektive auf eine neue Wirklichkeit verbunden. Es müsse ein Gewicht auf politische Aspekte zum Zusammenleben in Deutschland gelegt werden, wobei die gemeinsame „Hausordnung“ mit gleichen Pflichten aber auch Rechten für alle im Vordergrund zu stehen habe. Für das Gelingen eines Dialogs sei die Schaffung eines Raum für Begegnungen auf Augenhöhe unabdingbar, denn nur konkrete Gespräche ermöglichten ein Erreichen solcher Ziele.

An der anschließenden Podiumsdiskussionen nahmen Dr. Bekir Alboğa, Beauftragter für interreligiösen Dialog der "Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion" (DITIB), Köln, Dr. Max Bernlochner, Ministerium für Integration Baden-Württemberg, Referat Interkulturelle Angelegenheiten, Stuttgart, Yakup Divrak, Alevi Bektaşi Gemeinde Heidelberg und Umgebung, HABT, Heidelberg, Dr. Jens Hildebrandt, Dez. III, Bildung, Jugend, Gesundheit, Mannheim sowie Şafak Öztürk, Turkuaz Plattform, Düsseldorf teil. Die Runde wurde von  Dr. Katja Thörner, Eugen-Biser-Stiftung München und Prof. Dr. Havva Engin, PH Heidelberg, moderiert.

Zu Beginn der Gesprächsrunde wurden die muslimischen Podiumsteilnehmer danach gefragt, welchen Eindruck die mediale Bericherstattung über den so genannten “Islamischen Staat – IS” bei ihnen hinterlässt und wie sie die diesbezügliche Stimmung in den Gemeinden einschätzen.

Safak Öztürk, Vertreter der Turkuaz Plattform und Lehrkraft an einer Sekundarschule, betonte, dass er durch seinen Beruf viel Kontakt zu Kindern und Jugendlichen muslimischer Herkunft habe und immer wieder an einer klaren Distanzierung seitens der Muslime zur “IS” gearbeitet werden müsse. Die Bewegung sei inakzeptabel und stehe nicht für den Islam, sondern sei Teil des „Neo-Islams“.

Yakup Divrak verwies darauf, dass die alevitisch-bektaschitische Gemeinde, die er vertrete, Gewalt und Krieg im Namen der Religion strikt ablehne, diesbezüglich daher viel Arbeit auf der Ebene der Gesamt-Gesellschaft aber auch auf der Ebene der muslimischen Gemeinden vor ihnen läge.

Dr. Bekir Alboğa machte darauf aufmerksam, dass bei ihm zunehmend verunsicherte Eltern für deutschsprachige Vorträge für ihre Kinder und Jugendlichen in den Moscheen nachfragten. In seinen Augen sind salafistische Prediger, welche um die Jugendlichen werben, nicht theologisch geschult, sondern gehen äußerst demagogisch und willkürlich mit dem Koran um. Es handele sich um indoktrinierte Menschen, die keine Basis für eine theologischen Auseinandersetzung böten. Leider würden die radikalen Prediger verstärkt bei Jugendlichen, die vorher ein „un-muslimisches“ Leben bzw. eines ohne Werte-Fundament geführt hätten, auf Anklang stoßen, was sehr bedenklich sei.

Dr. Max Bernlocher als Vertreter des baden-württembergischen Integrationsministeriums betonte, dass deshalb zuerst in den Gemeinden und dann in der Politik angesetzt werden müsse. Dazu brauche man Dialogversammlungen mit Verbänden und muslimischen Einzelpersonen, die bei „runden Tischen Islam“ zusammen kommen können, um sich darüber auszutauschen, wie die Strukturen der radikalislamischen Strömungen und Netzwerke funktionieren und wie Gemeinden nachhaltig gegen diese wirksam werden können.

Dr. Jens Hildebrandt als Vertreter der Stadt Mannheim unterstrich ebenfalls, dass Islam und “IS” nicht zusammen gehörten. Problematisch sei mittlerweile, dass in Mannheim Muslime, die sich für ihre Rechte einsetzen, durch die aktuellen negativen Berichte nicht mehr gehört würden. Die Kommunen hätten die Aufgabe,  zu dechiffrieren und Dialogmöglichkeiten auf Augenhöhe zu schaffen, um Radikalisierungsbestrebungen von Anbeginn zu erkennen und ihnen wirksam zu begegnen.

Im Anschluss erhielten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung Gelegenheit, zu den Ausführungen des Podiums Stellung zu nehmen und eigene Standpunkte zum Thema darzulegen.

Im regen Austausch mit dem Podium kristallisierte sich heraus, dass der beste bzw. effektivste Weg gegen Radikalisierungstendenzen von Jugendlichen -  seien diese nationalistisch oder religiös motiviert – darin bestünde, eine bessere Zusammenarbeit von (religiösen) Gemeinden und  Verbänden über die Religionsgrenzen zu erreichen. Die Diskutanten unterstrichen, dass es allen am Dialog Beteiligten um die Wahrung universeller menschlicher Grund-Werte in einem demokratischen Rechtsstaats gehe, darum eine Kooperation über Religionsgrenzen unerlässlich geworden sei.

Die Veranstaltung klang mit regen bilateralen Gesprächen im Foyer aus.

Neuerscheinung von Prof. Dr. Havva Engin:

Der vorliegende zweite Band der Schriftenreihe "Interreligiöser Dialog in gesellschaftlicher Verantwortung" der Eugen-Biser-Stiftung beleuchtet unterschiedliche Aspekte des Wandels der deutschen und europäischen Gesellschaft im Zuge der zunehmenden Präsenz des Islam in Europa. Es zeigt sich, dass die wachsenden Konfliktpotenziale, die sich nicht zuletzt in einer dezidierten und politisch organisierten Islamfeindlichkeit niederschlagen, langfristig nur auf dem Wege des Dialogs überwunden werden können. In dem Band werden Gesprächsangebote von muslimischer wie von christlicher Seite vorgelegt, die es anzunehmen und weiterzuführen gilt.

Weitere Informationen zum Buch (Inhaltsverzeichnis, Vorwort und Leseprobe) erhalten Sie unter diesem Link.

„Kinder haben ein Recht auf Religion - religiöse Grundbildung in Kindergarten und Schule“

Am 28.11.2013 hielt Frau Prof. Dr. Havva Engin in Heppenheim auf Einladung der Integrationsbeauftragten des Kreises Bergstraße einen Vortrag zum Thema „Kinder haben ein Recht auf Religion - religiöse Grundbildung in Kindergarten und Schule“.

Frau Engin sprach zu einer großen Gruppe von interessierten Bürgerinnen und Bürgern; sie  ging in ihren Ausführungen auf die existierende gesellschaftliche Vielfalt in kulturell-sprachlichen und religiösen Dimensionen ein und begründete, warum es nicht ausreiche, dass sich nur die Religions(kunde)fächer mit Fragen der Werteerziehung und –bilden beschäftigten. Als Gründe für die Notwendigkeit einer religiösen Grundbildung als pädagogische Querschnittskompetenz führte Havva Engin folgende Aspekte an:

  • Im Alltag erfolge das Aufeinandertreffen von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser (Nicht)Zugehörigkeit nicht gesteuert, sondern eher zufällig und informell. Die Chance, einander ohne Furcht und Vorbehalte zu begegnen steige, je mehr Menschen von- und übereinander wissen. Studien zeigten auf, dass in Deutschland weiterhin ein bedeutender Teil von Kindern und  Jugendlichen keine Erfahrungen mit anderen Religionen machten.
  • In den vergangenen Jahrzehnten  habe die Ausdifferenzierung der Lebenswelten und Sozialisationserfahrungen von Kindern und Jugendlichen signifikant zugenommen. So wachse eine bedeutende Zahl von ihnen, insbesondere in den neuen Bundesländern, ohne konfessionelle Bindung auf; es sei anzunehmen, dass ein Großteil von ihnen mit historisch-religiösen Bezügen und Kontextualisierungen lebensweltlicher Themen wenig Erfahrung hat.
  • Innerhalb der Gruppe konfessionell gebundener Kinder und Jugendlicher zeigten sich unterschiedliche Religiositätsgrade und individuell unterschiedliche Religionspraxen. Aktuellere Studien wie der Religionsmonitor belegten beispielsweise für die untersuchten Muslime aller Altersgruppen eine doppelt so hohe Religiositätsrate im Vergleich zur christlich-deutschen Mehrheitsgesellschaft.
  • Darüber hinaus habe in den vergangenen Jahrzehnten  die religiöse Pluralität der Kinder, welche Kindergärten und andere elementarpädagogische Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft besuchen, deutlich zugenommen. In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage nach dem Anspruch der Vermittlung christlicher Werte und Erziehungsinhalte an eine nicht christliche Klientel und umgekehrt, die Beachtung und Einbindung religiöser Werte, Traditionen und Erziehungspraxen anderer Religionen in die pädagogische Praxisarbeit.
  • In schulisch-pädagogischen Kontexten hätten mittlerweile diverse Kultusministerien Handreichungen für Lehrkräfte zum interkulturellen und interreligiösen Lehren und Lernen publiziert, die insbesondere auf eine (gelingende) Zusammenarbeit mit muslimischen Eltern fokussierten. 

Ausgehend von diesem Sachstand könne eine interreligiöse Grundbildung nicht isoliert als Bildung über Religion stattfinden, sondern verlange Multiperspektivität, die im Hinblick auf die Lehrkräfte Sachkompetenz, personaler Kompetenz, kommunikativer Kompetenz notwendig mache.  Engin führte weiter aus, dass die religiöse Heterogenität in den Bildungsinstitutionen notwendig mache, Unterrichtsangebote zu implementieren, welche alle Kinder – gleichermaßen mit oder ohne konfessionellen Hintergrund – anzusprechen und in die pädagogische Arbeit einzubinden vermögen. Es zeige sich in immer stärkerem Maße, dass das bisher gängige Modell des konfessionell gebundenen Religionsunterrichts im Sinne eines Nebeneinanders verschiedener Richtungen nicht mehr ausreiche, mehr voneinander zu lernen und übereinander zu wissen, da die Pluralität die ganze Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen durchzöge und daher in allen Schulfächern ein Thema sein müsse. Es gehe bei ihrem Ansatz nicht um Nivellierung bzw. Ausklammerung religiöser Differenzen und Konflikte, sondern um die Thematisierung der Unterschiede und in einem weiteren Schritt, um die Befähigung, mit diesen zu leben bzw. diese auszuhalten.

Für die pädagogische bzw. unterrichtliche Umsetzung biete sich das „Lernen an interreligiösen Überschneidungssituationen“ an, was dem Ansatz von Joachim Willems entspricht. Es gehe bei dieser Form des Lernens um ganz existenzielle (Sinn)Fragen des Menschseins, die sich nicht in Form eines fixierten Kanons festschreiben ließen, sondern stattdessen eng mit dem „Leben draußen“ zu vernetzen sind.

Resümierend hielt Havva Engin fest, dass für eine gelingende religiöse Grundbildung es sinnvoll sei, dass am Anfang die religions-(kundlichen) Fächer, welche bisher die größte Erfahrung in diesem Bereich besäßen, vorangehen und Möglichkeiten der konzeptionell-inhaltlichen Zusammenarbeit mit Vertretern aller schulischen Fächer eruieren.  Ziel müsse es sein und bleiben, alle Kinder und Jugendlichen anzusprechen, um gemeinsam über (religiöse) Wertefragen und Moralvorstellungen in einer ausdifferenzierten Gesellschaft zu diskutieren und sie kritisch zu reflektieren, so dass sie für die Betreffenden handlungsleitende Bedeutung erhalten.

Projekt „Elternakademie für türkischstämmige Eltern“ – zweite Veranstaltung am 12.04.2014 an der PH Heidelberg

Am Samstag, den 12.04.2014 findet zwischen 14.30-17:30 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die zweite Veranstaltung des Projekts „Elternakademie für türkischstämmige Eltern“ statt. Die Themen sind: „Förderung der kindlichen Zweisprachigkeit in Bildungskontexten“ sowie „Elternbildung: Rechte, Pflichten, schulische Partizipation“. In diesem Zusammenhang konnten ausgewiesene Expert/innen als Referent/innen gewonnen werden.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos; es sind alle (türkischsprachigen) interessierten Eltern eingeladen!

Das Programm der Veranstaltung können Sie hier aufrufen.

Nähere Informationen können Sie auch folgendem Linkentnehmen:

"Göçmen Türk Veliler İçin Veli Akademisi" Projesi Başlıyor

Heidelberg Eğitim Bilimleri Üniversitesi (Pädagogische Hochschule Heidelberg) bünyesinde faaliyet gösteren Heidelberg Göç Araştırmaları ve Kültürleraşırı Pedagoji Merkezi (Hei-MaT) ile Baden Türk Okul Birlikleri Dernekleri Federasyonu;  T.C. Başbakanlık Yurtdışı Türkler ve Akraba Topluluklar Başkanlığı'nın malî desteğiyle 2013 yılı Aralık ayından itibaren "Göçmen Türk Veliler İçin Veli Akademisi" Projesi’ni yürütmeye başladı.

Projenin ana hedefi, Baden Türk Okul Birlikleri Dernekleri Federasyonu ile birlikte, Almanya'nın Baden bölgesinde yaşayan Türkiye kökenli velileri, Alman eğitim sisteminin yapısı, işleyişi ve beklentileri konularında bilgilendirmek, veli hakları ve okulda veli çalışmalarına aktif katılma temelinde kendilerini eğitmektir.

Proje kapsamında velilerle işlenecek konular:

I.İki Dillilik / Göçte Okul Öncesi ve Okul Sürecinde İki Dilli Yetişmek ve Anadilin Önemi;
a.Veli - Çocuk Okuma Çalışmaları
b.Kitap Seçimi ve Okuma Alışkanlığını Geliştirme

II.Alman Eğitim Sisteminin Yapısı ve İşleyişi
a.Okul Öncesi Eğitim
b.İlk ve Orta Okul Eğitimi – Okul Modelleri
c.Lise Eğitimi ve Abitur'a Giden Yollar
d.Yüksek Öğretim

III.Alman Eğitim Sisteminde Velilerin Yeri
a.Velilerin Hakları ve Sorumlulukları
b.Eğitim Sisteminde Veli Temsil Merciileri

IV.Alman Eğitim Sisteminde Okul - Meslek Okulu Bağlamı
a.Okul Diplomaları ve Meslek Eğitimine Geçiş
b.Hangi Meslek İçin Hangi Diploma Gerekli
c.Meslek Seçiminin Püf Noktaları
d.Meslek Eğitim Yeri Aramasında Yapılan Yanlışlıklar

Bu kapsamda; projenin içeriği, işlenecek konular ve seminerlerin düzenleneceği  şehirler / dernekler hakkında bir bilgilendirme toplantısı yapılacaktır.

Gün: 14 Aralık 2013, Cumartesi günü
Saat: 14.00-17:00 arasında 
Yer: Pädagogische Hochschule Heidelberg, 
Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg, 
Seminer Salonu: 209

Söz konusu bilgilendirme toplantısı herkese açıktır. İlgi duyan veliler, değişik okullarda öğretmenlik yapan veya öğretmenlik eğitimi alan üniversite öğrenciler ve özellikle Türk Dili ve Kültürü öğretmenleri  katılabilir...

Toplantıda proje sorumluları hazır bulunup, Türkçe birer sunum yapacaklardır.

Integrationsforschungspreis

Am 12.12.2013 richtet das Ministerium für Integration Baden-Württemberg in der Alten Aula der Universität Heidelberg die Veranstaltung „Integrationsforschungspreis Baden-Württemberg“ aus, auf der neben der Verleihung des Integrationsforschungspreises auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Partizipations- und Integrationsgesetze: Königsweg der Integration?“ stattfinden wird.

Das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik beteiligt sich an dieser Veranstaltung mit einem Filmbeitrag seines langjährigen Projekts „Interkulturelle Lernbegleitung“, in dessen Rahmen sich Lehramtsstudierende bereits im Studium fundierte Kenntnisse in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Milieus aneignen.

Das Programm der Veranstaltung können Sie hier aufrufen:
Flyer Integrationsforschungspreis.pdf

Neues Kooperationsprojekt mit dem Verein „Lernmobil e.V.“ in Viernheim

Gemeinsam mit dem Verein „Lernmobil“ e.V. Viernheim startete das Kooperationsprojekt im Bereich der Elternbildung zum Aufbau einer Eltern-Akademie in Viernheim.

Bildung und Lernen eines Kindes fangen in der Familie an. Die Familie ist ihr erster zentraler Bildungsort und auch ihr umfassendster, am längsten und am stärksten wirkender Bildungsort im Bildungsverlauf.

Die Eltern-Akademie ist ein besonderes Elternbildungsangebot, dass vor allem an Eltern mit Migrationserfahrungen Angebote macht. Ziel ist es, die Beteiligung der Eltern an den Lern- und Berufsintegrationsprozessen ihrer Kinder zu stärken, zu ermöglichen bzw. zu erhöhen. Daher wird in der Eltern-Akademie prozessorientiert die Lernbiografie des je eigenen Kindes in den Mittelpunkt der pädagogischen Bildungsarbeit gestellt.

Ziel ist es, mit speziellen niedrigschwelligen Bildungsangeboten, Eltern in ihren Kompetenzen als Lernbegleiter/innen für ihre Kinder zu stärken. So wird z.B. aufgezeigt, wie das Lernen eines Kindes entsprechend seiner Altersstufe und Sprach(en)kompetenz angeregt und sinnvoll unterstützt werden kann. Das besondere an der Eltern-Akademie ist, dass mit den Angeboten angestrebt wird, ein gemeinsames Lernen aller an der Bildungsbiografie von Kindern Beteiligten zu erreichen. So sollen im Rahmen der Akademie nicht nur Eltern mit anderen Eltern lernen, sondern das Gelernte zu Hause gemeinsam mit den Kindern fortsetzen. Die ELTERNAKADEMIE stellt dazu das Wissen und Training zur Verfügung, das in den Familien gerade von Interesse ist. Das besondere Augenmerk in allen Qualifizierungsbausteinen gilt der Stärkung von Beobachtungs- und Reflexionskompetenz.

Ein weiterer Schritt in der Eltern-Akademie ist der Aufbau von Kooperationen mit den Bildungsinstitutionen vor Ort. Eine funktionierende Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Institution hat hohe Bedeutung für gelingende Bildungsbiografien von Kindern. Dafür kann bereits an vorhandenen Strukturen vor Ort und des Vereins „Lernmobil e.V.“ angeknüpft werden.

Seit September diesen Jahres werden im Rahmen der Eltern-Akademie 15 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren unter der Leitung und nach der Konzeption von Sylvia Selke, Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik, qualifiziert. Außerdem begleiten zwei Studentinnen den Aufbauprozess mit einer Evaluation und schreiben dazu ihre abschließende Qualifikationsarbeit im Lehramtsstudium. Im Februar 2014 wird diese erste Qualifizierung abgeschlossen. Die ausgebildeten Eltern-Assistentinnen und Eltern–Assistenten können dann ab kommendem Jahr entsprechende Elternbildungsarbeit, schwerpunktmäßig für Eltern mit Migrationshintergrund, anbieten. 

Am 14.11.13 war die Hälfte der Ausbildungsbausteine absolviert. Auf dem Foto sind die zukünftigen Eltern-Assistentinnen und Assistenten zu sehen.

Asure-Mahl bei der Alevi-Bektaschi Gemeinde Heidelberg und Umgebung

Am 23.11.2013 lud die  Alevi-Bektaschi Gemeinde Heidelberg und Umgebung e.V. zum alljährlichen Asure-Mahl zum Gedenken an die historische Kerbela-Tragödie in ihre Räumlichkeiten am Heidelberger Hauptbahnhof ein. Sehr erfreulich war dieses Jahr der starke Zuspruch nicht nur auf Seiten alevitischer Vereine, sondern auch bei  Vertreter/innen sunnitischer Verbände und Moscheegemeinden. Im Mittelpunkt stand das gemeinsame Erinnern an die Prophetenfamilie sowie die Relevanz von Kerbela für die Muslime bzw. muslimisches Leben in der Gegenwart. Frau Prof. Dr. Havva Engin nahm auf Einladung des Vorstandes an dieser Veranstaltung teil und freute sich auch über das religiöse Interesse auf Seiten der nachwachsenden  Generationen.

Festakt „Tag des Lehrers“ am 24.11.2013 in Karlsruhe

Der Tag des Lehrers ist in der Türkei traditionell ein Datum mit großem bildungspolitischem Gewicht, der auch in der Migration eine Rolle spielt und von Seiten der konsularischen Vertretungen der Republik Türkei im Beisammensein von Lehrkräften und ihren Familien festlich begangen wird.

Baden-Württemberg ist eines der wenigen Bundesländer, in denen die Nachfrage nach muttersprachlichem Unterricht, der in staatlichen Schulen von Lehrkräften aus der Türkei erteilt wird, die zu diesem Zweck für einige Jahre nach Deutschland kommen, ungebrochen hoch. Allein im Landesteil Baden verrichten über 100 türkische Lehrkräfte ihren Dienst.

In diesem Jahr fand der Festakt – in Anwesenheit des Generalkonsuls der Republik Türkei, Herr Serhat Aksen sowie des Erziehungsattachés, Herrn Hasan Ünsal - in den Räumlichkeiten der Zentralen Moschee in Karlsruhe, statt.

Neben den feierlichen Ansprachen wurde eine Reihe von Lehrkräften durch die Föderation der Vereine türkischer Elternbeiräte in Baden für ihr hohes schulisch-pädagogisches Engagement ausgezeichnet.

Fachtagung „Mehrsprachigkeit als Herausforderung und Chance“

Auf Einladung des Türkischer Elternbund Bendorf e.V. nahm Frau Prof. Dr. Havva Engin am 26.09.2013 mit einem Vortrag zur Rolle der Erst-/Herkunfts-sprache beim Erlernen der Zweitsprache Deutsch an der vom Elternbund ausgerichteten Fachtagung zum Thema "Mehrsprachigkeit als Herausforderung und Chance" teil.

Die Veranstaltung stieß bei Eltern, Kita-Pädagogen, Lehrkräften und Vertreter/innen der Verwaltung auf großes Interesse. Der Bürgermeister begrüßte persönlich die Zuhörer/innen und wies in seiner Rede auf die Bedeutung von migrationsbedingter Zwei-/Mehrsprachigkeit im Kontext von Schule und Arbeitsleben hin.

Im Anschluss an den Vortrag stellten viele Teilnehmer/innen wichtige Fragen im Hinblick auf die Relevanz des dargestellten Forschungsstandes für die pädagogische Praxis und für das schulische Lernen.

Anschließend ging der Austausch mit einem Imbiss weiter. Bei einem Infostand über die Möglichkeiten für den Unterricht der interkulturellen Förderung, erhielten die Teilnehmer/innen eine Reihe von Infomaterialien, Büchern und Broschüren, die sich mit dem Thema der Mehrsprachigkeit befassen. 

Unentdeckte Potenziale der Migration: Türkischstämmige Migrantinnen als Integrationsvorbilder“

Am 29.09.2013 moderierte Prof. Dr. Havva Engin auf Einladung der Deutsch-Türkischen Kulturplattform Karlsruhe auf den 7. Türkischen Tagen im Schloss Karlsruhe eine Podiumsdiskussion zum Thema „Unentdeckte Potenziale der Migration: Türkischstämmige Migrantinnen als Integrationsvorbilder“ mit den Teilnehmerinnen Ümmü Ateş (Unternehmerin),Dr. Sultan Çelik (Oberärztin), Zeynep Tekin (Musikerin) und Sevican Çelik (Juristin).

Zum Einstieg führte Havva Engin mit einem Impulsvortrag in das Thema ein. Sie wies, angefangen mit der Arbeitskräfteanwerbung 1961, auf die große Bedeutung türkischstämmiger Frauen im Migrationsprozess hin. So seien im Rahmen der Gastarbeiteranwerbung auch rund 150.000 Frauen alleine nach Deutschland eingereist und hätten hier in der Industrie und verschiedenen Dienstleistungsbranchen gearbeitet. Mit den Jahren hätte sich ein Trend verfestigt, der auch gegenwärtig andauere, dass nämlich Frauen mit türkischem Migrationshintergrund bildungserfolgreicher seien als Männer und insbesondere der Frauenanteil unter den Selbständigen signifikant hoch sei.

Im anschließenden Podiumsgespräch kommentierten die Teilnehmerinnen aus ihren je spezifischen Lebenslagen und Berufsfeldern die Bildungsintegration von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland im Allgemeinen und die Situation türkischstämmiger Migrantinnen im Besonderen. Abschließend hatten auch Zuhörer/innen Gelegenheit, ihre Positionen zum Thema darzulegen, wovon rege Gebrauch gemacht wurde.

Fachlicher Austausch zum Thema „Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Land Baden-Württemberg im Kontext der Sensibilisierung von türkischstämmigen Migranten für das Thema Pflegefamilien“

Auf Einladung des Türkischen Generalkonsuls in Karlsruhe, Herrn Serhat Aksen, nahm Frau Prof. Dr. Havva Engin am 06.11.2013 an einem Fachgespräch zum Thema „„Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Land Baden-Württemberg im Kontext der Sensibilisierung für das Thema Pflegefamilien unter türkischstämmigen Migranten“ teil. An dem Treffen waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Verbänden und Organisationen zugegen und brachten ihre diesbezügliche Expertise ein.

Der Generalkonsul unterstrich in seiner Begrüßungsrede die Notwendigkeit der Schaffung nachhaltiger institutioneller Strukturen, da bisher innerhalb der türkischstämmigen Gemeinde kompetente Ansprechpartner/innen speziell zu diesem Themenkomplex  fehlten.

Medaille für Transkulturalität

Die Gesellschaft für Dialog in Baden-Württemberg ehrte am 13.11.2013 Frau Prof. Dr. Havva Engin – gemeinsam mit Prof. Dr. h.c. Schuster,  Prof. Dr. Meier-Braun, Prof. Dr. Engler und  Herrn Bernhard König – für ihre Verdienste um die Transkulturalität im Bundesland. 

Die Gesellschaft für Dialog in Baden-Württemberg begründete ihre Entscheidung wie folgt:

„Seit ihrem Wechsel an die Pädagogische Hochschule Heidelberg auf die Professur Allgemeine Pädagogik mit Schwerpunkt interkulturelle Pädagogik leitet Frau Prof. Dr. Havva Engin auch das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik – Hei-MaT. Ihre wissenschaftlichen Publikationen und ihr Wirken für die Förderung der Bildung und Erziehung von Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund haben nicht eine uniforme Allgemeinkultur zum Ziel, sondern die Identitäten in einer gemeinsamen transkulturellen Gesellschaft zu wahren. Sie betont, dass die Aufhebung der kulturellen Grenzen die Menschen zueinander führt, ohne ihre individuelle Wirklichkeit zu vernachlässigen oder gar verleugnen. Aufgrund ihres über ihre Arbeit hinausgehenden Engagements ist Prof. Dr. Engin eine wichtige und kompetente Ansprechpartnerin in Fragen in der transkulturellen Erziehung und der transkulturellen Gesellschaft.“

Stellenanzeige Studentische Hilfskraft

Für ein aktuell anlaufendes Elternprojekt im Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik suchen wir ab sofort eine studentische  Hilfskraft, die uns in der Projektkoordination und in der Pflege erhobener Daten unterstützt.

Voraussetzung: Sichere schriftsprachliche und mündliche Kompetenzen in Deutsch und Türkisch sowie die Fähigkeit zur selbständigen Arbeit sind Voraussetzung.

Darüber hinaus besteht für die studentische Hilfskraft die Möglichkeit, in diesem Projekt eine wissenschaftliche Qualifikationsarbeit zu erstellen.

Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an Havva Engin per E-Mail:engin☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de 

Vergabe eines Themas für eine Wissenschaftliche Hausarbeit

Für ein aktuell anlaufendes Elternprojekt im Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik suchen wir ab sofort eine/n interessierte/n Student/in, die/der ihre/seine Wissenschaftliche Hausarbeit (Abschlussarbeit) zu einem Schwerpunkt des Elternprojekts verfassen möchte.

Thema der Wissenschaftlichen Hausarbeit:
Erstellung eines kurzen DVD –Films  mit Aufnahmen aus türkischsprachigen Elternschulungsseminaren sowie Good practice-Beispielen für gelingende Elternarbeit im Kontext von Schule.

Voraussetzung:
Gute PC-Kenntnisse und die sichere technische Handhabung von Video-Schnittprogrammen sind Voraussetzung. 
Darüber hinaus können Arbeitsaufwände, die über den Rahmen der Wissenschaftlichen Hausarbeit hinausgehen, gemäß aktuellem Tarif für studentische Hilfskräfte anteilig vergütet werden!

Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an Havva Engin per E-Mail: engin☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de

Einladung zum Hei-MaT Forumstag

Das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) veranstaltet am Freitag, 18. Oktober einen Forumstag. Auf der Veranstaltung können sich die Besucher über die aktuellen Projekte des Zentrums informieren. Dazu gehören vor allem Projekte, wie die Arbeit mit Migranteneltern und Elternbildung. Außerdem werden die Qualifikationsmöglichkeiten (Interkulturelle Lernbegleitung, Zusatzqualifikation Migration und Diversität, Erweiterungsstudiengang Interkulturelle Pädagogik) für Studierende vorgestellt.

Forumstag Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Tanskulturelle Pädagogik (Hei-MaT)

Freitag, 18. Oktober 2013
Programm: 10 - 12 Uhr
Veranstaltungsort: Jahnstraße 28, 69121 Heidelberg

Die Einladung könne Sie hier einsehen: Einaldung_Forumstag_PH_WiSe_2013_2014.pdf

Vernetzungsveranstaltung "Netzwerke für Bildungspartner e.V." am 10. Oktober

Für den Bildungserfolg von Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist eine funktionierende Partnerschaft zwischen Elternhaus und Bildungseinrichtungen von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund hat sich das landesweite Projekt „Netzwerke für Bildungspartner e.V.“ seit 2010 das Ziel gesetzt diese Partnerschaft zu thematisieren und zu fördern. Das badenwürttembergische  Landesministerium für Integration, die Robert Bosch Stiftung und die Breuninger Stiftung GmbH setzen sich mit weiteren Projektpartnern dafür ein, die Verbindung zwischen Elternhaus und Bildungseinrichtungen zu verbessern. Dazu wurden Fördermittel für Kleinprojekte ausgeschrieben und ein BeraterInnenpool eingerichtet. Auch das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) gehört zu den Projektpartnern. 

Zum 31. Dezember 2013 endet das Projekt. Aus diesem Grund findet am Donnerstag, 10. Oktober 2013 von 17 bis 20 Uhr eine Vernetzungsveranstaltung im Haus der Evangelischen Kirche in Mannheim statt. Auf dem Programm stehen verschiedene Vorträge und Podiumsgespräche. Außerdem wird ein Markt der Möglichkeiten angeboten. 

Das Programm der Veranstaltung können Sie hier aufrufen: Einladung_Netzwerke_fuer_Bildungspartner.pdf

Zertifikatsverleihung am 18. Juli 2013

Das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) verlieh am 18. Juli in der Aula der PH Heidelberg Zertifikate in den Zusatzqualifikationen, die im Rahmen der Projekte des Zentrums entwickelt wurden und in Kooperation mit verschiedenen Kooperationspartnern durchgeführt werden. Die Zusatzqualifikationen sind konzipiert für Studierende, Schülerinnen und Schüler oder auch Eltern. In folgenden Zusatzqualifikationen konnten am Ende des Schuljahres bzw. des Sommersemsters Zertifkate vergeben werden: „Interkulturelle/r Lernbegleiter/in“, „Schüler-Tutor/in“ und „Migration und Diversität“.

Im Kooperationsprojekt mit dem Verein der Freunde der IGH e. V. wurden von studentischen Interkulturellen Lernbegleitern der PH Heidelberg Schülerinnen und Schüler als "Schüler-TutorInnen" qualifiziert, damit diese im Projekt "Schüler helfen Schülern" an der Internationalen Gesamtschule Heidelberg so gut wie möglich hilfesuchenden Schüler beim Lernen unterstützen können. Die "Schüler-TutorInnen" sind Jugendliche der IGH aus den siebten bis elften Klassen, die ihre Mitschüler aus allen Klassenstufen, meist mit Migrationshintergrund, zum Beispiel bei den Hausaufgaben, beim Lernen für Klassenarbeiten o.ä. unterstützen. Die Tutoren nahmen für ihre Ausbildung an regelmäßig im Schuljahr stattfindenden Schulungen teil, die von Studierenden der Zusatzqualifikation "Interkulturelle Lernbegleitung" geplant und durchgeführt wurden. Am Ende dieses Schuljahres schlossen zum ersten Mal vier Schülerinnen und Schüler der Internationalen Gesamtschule Heidelberg die Ausbildung zum "Schüler-Tutor" ab.

Ein weiteres Zertifikat erhielt die Studentin Johanna Horrer. Sie absolvierte die Zusatzqualifikation "Migration und Diversität". Diese Zusatzqualifikation soll angehende Lehrer und Lehrerinnen auf die Bedingungen von kultureller und sprachlicher Diversität in ihrem künftigen Schulalltag vorbereiten. Frau Horrer arbeitete z. B. in einem Kooperationsprojekt mit dem Kulturforum Südliche Bergstraße zum Bereich „Biografisches Lernen“ mit.

Die Zusatzqualifikation zum "Interkulturellen Lernbegleiter" schlossen in diesem Jahr fünf Studentinnen ab.  Neben drei Theoriemodulen wird ein Praxismodul absolviert, in dem die Studierenden ein Schuljahr lang mit einem Kind bzw. mit Kindern in einer Kleingruppe für bessere Lernergebnisse arbeiten. Im Rahmen dieser Ausbildung, so berichteten die Interkulturellen Lernbegleiterinnen in ihren Reflexionsstatements, konnten sie intensive Lehrerfahrungen im Bereich individualisierten Lehrens und Lernens mit mehrsprachigen Kindern erwerben. Sie unterrichteten Migrantenkinder und - jugendliche aus Grund- und Hauptschulen, Real- oder Förderschulen in Tandems oder Kleingruppen und unterstützen so deren sprachliche und schulische Integration. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt des Comedian Osman Citir. Osman Citir unterstützt z. B. auch das Projekt "Comedy macht Schule", das ebenfalls von Hei-MaT begleitet wird.

Projekt „Lernen macht stark“

Der deutsch-türkische Radiosender Metropol FM und die Robert Bosch Stiftung, riefen in Kooperation mit der Stiftung Lesen Ende 2012, Anfang 2013 die Bildungskampagne „Lernen macht stark“ / „Öğrenmek güç verir“ für deutsch-türkische Familien ins Leben. Es handelt sich hierbei um ein soziales Projekt mit dem Ziel, Familien Themen wie Sprachentwicklung, Leseförderung, Ernährung, Medienerziehung  sowie außerschulische Bildungsangebote näher zu bringen.

In diesem Zusammenhang holten die Projektverantwortlichen die Expertise von Expertinnen und Experten zu den jeweiligen Themenbereichen ein, welche seit einigen Wochen als Radio- und Fernsehclips in verschiedenen türkischsprachigen Medien ausgestrahlt werden.

Frau Prof. Dr. Engin ist am Projekt in den Themenbereichen „Sprachwerb-Zwei-/Mehrsprachigkeit“ sowie „Leseförderung“ involviert.

Ihre Empfehlungen für die Eltern können Sie unter folgenden Links einsehen:

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie unter folgendem Link:

Zertifikatsverleihung im Rahmen der Projekte zur „Interkulturellen Lernbegleitung“

Das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) veranstaltet am 18. Juli 2013 um 16.15 Uhr in der Aula der PH Heidelberg die Zertifikatsverleihung im Rahmen der Projekte zur „Interkulturellen Lernbegleitung“. Höhepunkt des Nachmittags ist der Auftritt des Comedian Osman Citir. Außerdem stehen Erfahrungsberichte und Kurzportraits zu den einzelnen Projekten auf dem Programm.

Das Programm der Zertifikatsverleihung können Sie hier herunterladen: Programm.pdf

Einladung zum Podiumsgespräch am 13.06.2013

Das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) lädt zu einer Veranstaltung mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ein, auf der die Masterstudierenden Hatice Ates und Mariana Birkle die Ergebnisse ihrer Befragung mit Lehramtsstudierenden mit und ohne Migrationshintergrund an der Pädagogischen Hochschule präsentieren werden.

Unentdeckte Potenziale Lehramt – (k)ein Studium für Migranten?!

Podiumsgäste: 

  • Hasan Ünsal, Erziehungsattaché des Generalkonsulats der Republik Türkei in Karlsruhe 
  • Hatice Ates, Studierende des Masterstudiengangs BiWi an der PH Heidelberg 
  • Mariana Birkle, Studierende des Masterstudiengangs BiWi an der PH Heidelberg 
  • Prof.’in Dr. Birgit Werner, Institut für Sonderpädagogik, PH Heidelberg 
  • Johanna Musielak, Realschullehrerin mit Migrationshintergrund, PH Heidelberg 
  • Ali Ergin, Lehrkraft an einer Gemeinschaftsschule, PH Ludwigsburg 
  • Seray Kilic, Referendarin mit Migrationshintergrund (PH Heidelberg)

Moderation: Prof. Dr. Havva Engin, PH Heidelberg /Hei-MaT 

Wir freuen uns, wenn unsere Einladung auf Ihr Interesse stößt und wir Sie in unseren neuen Räumen begrüßen dürfen. 

Datum: 13.06.2013, 13:00-15:00 Uhr 
Ort: Jahnstraße 28, 69120 Heidelberg

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Einladungsflyer:
Einladung zum Podiumsgespräch

„Förderung des Spracherwerbs im Kontext migrationsbedingter Mehrsprachigkeit in Bildungseinrichtungen“

Auf Einladung des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main nahm Frau Prof. Dr. Engin am 10.06.2013 an der Tagung „Diversität in Bildungsein-richtungen - Impulse für Deutsch als Zweitsprache, Mehrsprachigkeit und interkulturelle Elternarbeit“ mit einem Vortrag zum Thema Spracherwerb im Kontext migrationsbedingter Mehrsprachigkeit teil.

In ihrem Vortrag unterstrich Frau Engin besonderes die Rolle der Erst-/Familiensprachen beim Deutscherwerb. Zwischenzeitlich liegen auch in Deutschland empirisch fundierte Ergebnisse vor, die belegen, wie zentral die Erstsprache den Erwerb weiterer Sprachen in der Bildungsbiografie eines jeden steuert. Als entscheidend für das Gelingen des Spracherwerbs gilt daher die Quantität und die Qualität des Inputs in der Erstsprache. 

In diesem Zusammenhang kommt den Familien und Eltern eine herausragende Rolle zu, die von Seiten der Bildungsinstitutionen motiviert und gestärkt werden sollten, für ihre Kinder eine sprachlich anregungsreiche Umwelt sicherzustellen. Wie die Umsetzung gelingen kann, demonstrierte Frau Engin anhand exemplarischer Good practice Beispiele.

Weitere Informationen zur Tagung erhalten Sie unter folgendem Link:
Fachtagung Diversität in Bildungseinrichtungen

Alumni-Konferenz im „Trialog der Kulturen": Trialog über Grenzen, Religiöse und kulturelle Vielfalt in der Schule

Bereits seit 1996 läuft das von der Herbert Quandt-Stiftung initiierte Projekt „Trialog der Kulturen", dessen Schwerpunkt die Durchführung von interkulturellen Gesprächen zwischen Vertretern der drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam bildet. Ein besonderes Augenmerk legt die Stiftung auf interkulturelle und interreligiöse Projekte in Schulen verschiedener Bundesländer. Prof. Dr. Havva Engin leitete auf der Alumni-Konferenz am 12.04.2013 das Fachforum 2: „Religionen und die Rolle des Lehrers - nicht ganz einfach!“ Das Fachforum wurde von Seiten der Programmleitung der Quandt Stiftung vorab inhaltlich wie folgt angekündigt:

Die Pluralität von Kulturen, Sprachen und Religionen im Klassenzimmer stellt Schulen und Pädagogen vor immer neue Herausforderungen. Bei der interkulturellen Begegnung treffen verschiedene Perspektiven aufeinander. Auch Lehrer sind nicht immer neutral. Sie haben eine religiöse Überzeugung, eine politische Meinung, eine ethnische Zugehörigkeit. Dürfen sie also Stellung beziehen, wenn über Religion gesprochen wird? Wie stark dürfen sie werten? Lehrer müssen allen Schülern neutral begegnen. Wie können sie mit der Angst umgehen, diesem Anspruch nicht gerecht zu werden, über andere Kulturen zu wenig zu wissen, nicht ausreichend sensibel zu sein? Wie können sie reagieren, wenn Schüler ihnen vorwerfen, parteiisch zu sein? Das Forum sucht auf diese Fragen Antworten und bietet Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.

Havva Engin stellte eingangs aktuelle Zahlen über die kulturelle, sprachliche und religiöse Zusammensetzung der Schülerschaft in den Bildungsinstitutionen vor. Danach begründete sie ihre pädagogische Position zum Umgang mit unterschiedlichen religiösen Erziehungsvorstellungen innerhalb der Bildungsinstitutionen und argumentierte, dass es die zentrale Aufgabe von Bildungsinstitutionen und Pädagogen sein müsse, die Teilnahme aller Kinder bzw. Schülerinnen und Schüler an schulisch-pädagogischen Angeboten sicher zu stellen, da Bildungsinstitutionen/Schulen die einzigen Orte seien, an denen alle Mitglieder der Gesellschaft zusammen kämen, um mit- und voneinander zu lernen, daher das Gelingen bzw. Misslingen häufig hier entschieden würde. Sie zählte anschließend die Themenbereiche auf, in denen es ihrer Ansicht nach zu Werte-Kollisionen mit Jugendlichen und deren Elternhäusern kommen könne:

  • Religiöse Feste (Befreiung vom Unterricht)
  • Das Gebet in schulischen Räumlichkeiten
  • Religiöse Kleidung (z. B. Kopftuch)
  • Fasten im Ramadan 
  • Teilnahme am Sport- und Schwimmunterricht
  • Teilnahme am Biologieunterricht: Sexualerziehung
  • Teilnahme an Klassenfahrten
  • Geschlechterrollen und -bilder
  • Religiös begründete Homophobie

In einem nächsten Schritt unterbreitete sie den Forumsteilnehmern verschiedene Handlungsoptionen zum Umgang mit kultureller und religiöser Diversität. Als erste Möglichkeit nannte sie die „juristische Handlungsoption“, da die Kenntnis der verfassungsrechtlich verbrieften Rechtslage für alle Lehrkräfte von zentraler Bedeutung sei und sie wissen sollten, welche juristischen Handlungsspielräume sie im Falle des Umgangs mit unterschiedlichen Konfliktfragen hätten. So seien in den letzten Jahren eine Reihe von Gerichtsurteilen gesprochen worden,  welche sich gegen eine Befreiung bzw. Beurlaubung von Schülerinnen und Schülern von unterrichtlichen Angeboten wie Sport-/Schwimmunterricht, Sexualkunde und Klassenfahrten aussprechen. Es sei damit für Schüler/innen bzw. Eltern schwerer geworden, sich mit Verweis auf religiöse Gründe von schulischen (Pflicht-)Angeboten abzumelden. Daher könnten sich Schulen auf diese Urteile berufen. 

Darüber hinaus stünden als eine weitere Handlungsoption „schulrechtliche Möglichkeiten“ offen; so seien viele Schulen in der Zwischenzeit dazu übergegangen, bei der Anmeldung mit den Eltern so genannte Schulverträge abzuschließen. Darin verpflichteten sich alle Seiten, d.h. die Eltern, die Schüler/innen sowie die Schule (Lehrerkollegium) auf die im Vertrag schriftlich festgehaltenen Inhalte. Bei Verstoß gegen diese hätten alle Seiten das Recht, sich auf die Einhaltung zu berufen. Ein Gerichtsurteil von 2009 habe die Rechtmäßigkeit bzw. Gültigkeit entsprechender Verträge bestätigt.

Als eine dritte Perspektive, welche für die inter-/transkulturelle Pädagogik die zentrale darstelle, sprach sich Havva Engin für die Umsetzung einer „kultursensiblen Elternarbeit“ aus. Lehrkräfte und pädagogisch Professionelle benötigten für den kompetenten Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität im Sinne interkulturell und interreligiöser Pädagogik Professions- und Handlungswissen, um sowohl mit den Kindern als auch mit deren Familien /Eltern kompetent , sensibel und wertschätzend zu arbeiten: 

  • Etablierung  einer Erziehungspartnerschaft auf Augenhöhe!!!
  • Unterbreitung von zeitnahen Gesprächsangeboten an die Eltern, um deren Anliegen anzuhören, Empathie zu entwickeln, die eingebrachten Argumente mit eigenen Worten zusammen fassen, um so abzuklären, ob (sprachliche) Missverständnisse vorliegen;
  • Darlegung und Begründung des eigenen pädagogischen Standpunktes bzw. das der Bildungsinstitutionen zum Sachverhalt;
  • Hinzuziehung von interkulturellen Elternbegleiter/innen zum Elterngespräch; 
  • Kooperation mit außerschulischen Expert/innen und Institutionen.

Im Hauptteil ihres Vortrages führte Havva Engin aus, dass die von ihr skizzierten Optionen dringend einer weiteren Perspektive bedürften, um einen kultur- und religionssensiblen Umgang mit der schulisch-pädagogischen Diversität nachhaltig zu realisieren. Sie plädierte daher mit Vehemenz für die Vermittlung einer religiöser Grundbildung an Lehrkräfte und pädagogisch Professionelle, deren Grundzüge bereits im Studium vermittelt und in der pädagogischen Praxis kontinuierlich vertieft werden müssten: 

  • Im Alltag erfolgt das Aufeinandertreffen von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser (Nicht-)Zugehörigkeit nicht gesteuert, sondern eher zufällig und informell.
  • Die Ausdifferenzierung der Lebenswelten und Sozialisationserfahrungen von Kindern und Jugendlichen hat in den vergangenen Jahrzehnten signifikant zugenommen. 
  • Innerhalb der Gruppe konfessionell gebundener Kinder und Jugendlicher zeigen sich unterschiedliche Religiositätsgrade und individuell unterschiedliche Religionspraxen. 
  • Häufig werden Verhaltensweisen von Menschen auf ihre kulturelle Prägung zurück geführt bzw. mit dieser begründet, obwohl vielleicht ganz andere, nicht kulturelle Ursachen der Auslöser sind. Ähnliches gilt für religiöse Positionen; analog einer "Kulturalisierung" oder "Ethnisierung" ist die Gefahr der „Religiosierung“ (Joachim Willems) gegeben.
  • Ebenfalls zugenommen hat in den vergangenen Dekaden – auch in Folge von interreligiösen Eheschließungen – die Anzahl junger Menschen, die für sich eine so genannte Patchwork-Religiosität beanspruchen. 
  • Die Gruppe von Kindern mit unterschiedlichen Religionskontexten, welche Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft besuchen, steigt signifikant ->Frage nach dem Anspruch der Vermittlung christlicher Werte und Erziehungsinhalte an eine nicht christliche Klientel und umgekehrt, die Beachtung und Einbindung religiöser Werte, Traditionen und Erziehungspraxen anderer Religionen in die pädagogische Praxisarbeit.

Benötigt werde eine religiöse Grundbildung, die nicht nur die auf die Religionsfächer beschränkt bleiben dürfe, sondern als Querschnittsaufgabe und Verpflichtung alle Schulstufen und Schularten umfassen müsse.

Abschließend wies Havva Engin darauf hin, dass die Ausschöpfung juristischer bzw. schulrechtlicher Spielräume in der Elternarbeit immer die letzte Handlungsoption darstellen,  noch besser, gar nicht erst in Erwägung gezogen werden sollte, da es nicht darum gehen könne, die Erziehungswerte der Migranten(eltern) gegen die der Bildungsinstitutionen „aufzurechnen“ oder gar „auszuspielen“. Doch müsse auf der anderen Seite allen Beteiligten im Dreieck „Schule –Schüler –Eltern“ klar sein, dass es in pädagogischen Kontexten kein beliebiges Vorgehen  und keine pauschalen Lösungen geben könne, sondern die Wahrnehmung und Respektierung kultureller und religiöser Differenzen die fundierte Kenntnis dieser durch alle Beteiligten voraussetze und entsprechende Handlungsoptionen zur Folge haben sollte.

Ziel müsse es sein, alle Kinder und Jugendlichen anzusprechen, um gemeinsam über (religiöse) Wertefragen und Moralvorstellungen in einer ausdifferenzierten Gesellschaft zu diskutieren und sie kritisch zu reflektieren, so dass sie für die Betreffenden handlungsleitende Bedeutung erhalten könnten.

Weitere Informationen zur Tagung erhalten Sie unter folgendem Link:
Programm_Alumni-Konferenz 2013 Quandt Stiftung.pdf

Einweihungsfeier und Podiumsdiskussion des Hei-MaT am 11.04.2013 stieß auf großes Interesse

Am Donnerstag, den 11.04.2013 weihte das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) in Anwesenheit der Rektorin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Prof. Dr. Annelie Wellensiek, der Prorektorin für Forschung und Internationalisierung, Prof. Dr. Anne Sliwka, des Generalkonsuls der Republik Türkei in Karlsruhe, Serhat Aksen, dem Bürgermeister für Integration der Stadt Heidelberg, Wolfgang Erichson sowie einer großen Zahl an geladenen Gästen seine neuen Räumlichkeiten in der Jahnstraße 28 in Neuenheim ein.

In ihrem Begrüßungsvortrag stellte die Leiterin des Hei-MaT, Prof. Dr. Havva Engin, das Forschungs- und Arbeitsprofil des Zentrums vor und führte aus, dass angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen in der Metropolregion Rhein-Neckar es einer Hochschuleinrichtung zu den Themen Migration und Diversität bedürfe, die ihre (Forschungs)Arbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft und pädagogischer Praxis verorte. 

Sie stellte im weiteren kurz bereits laufende Projekte des Zentrum vor, deren Hauptcharakteristikum darin bestünde, die Relevanz von Forschungsergebnissen für die pädagogische Praxis zu hinterfragen, aber ebenso nach theoretischen Erklärungsansätzen für Phänomene zu suchen, welche sich in der Projektarbeit aufzeigten. 

Das  ambitionierte Ziel des Hei-MaT sei es, mit den neuen Räumlichkeiten daran mitzuwirken, eine gemeinsame Öffentlichkeit im Drei-Länder-Eck Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen zu etablieren, um eine zeitgemäße Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Fragen der Migration und Transkulturalität zu erreichen, ohne die bestehenden politischen wie pädagogischen Herausforderungen aus dem Blick zu verlieren.

Die Rektorin der PH Heidelberg, Prof. Dr. Wellensiek, lobte in ihrem Begrüßungsvortrag das Profil des Hei-MaT und gab ihrer Freude Ausdruck, dass das Zentrum in besonderem Maße pädagogische Fragestellungen im Zusammenhang mit Migration und gesellschaftlicher Diversität in den Blick nehme und sich dezidiert auf die Professionalisierung von Pädagogen in diesen Bereichen konzentriere, was im Arbeitsschwerpunkt "Migration und inklusive Schule" besonders zum Ausdruck käme.

Der Generalkonsul der Republik Türkei in Karlsruhe, Serhat Aksen, wies in seiner Begrüßung auf die Notwendigkeit hin, dass angesichts gesellschaftlicher Vielfalt und des demografischen Wandels künftig noch stärker als bisher wissenschaftliche Untersuchungen und pädagogische Projekte benötigt würden, welche nachhaltige und praktikable Handlungskonzepte anböten. Mittlerweile sei in Deutschland eine Generation herangewachsen, die mehrsprachig und mehrkulturell sei und ein großes Potenzial für Deutschland darstelle, das es auszuschöpfen gelte.

Wolfang Erichson, Bürgermeister für Integration der Stadt Heidelberg, beglückwünschte die Leitung des Zentrums für ihren Schritt in die breitere Öffentlichkeit und erzählte, dass er bereits 2004 den Kontakt mit Frau Prof. Dr. Dietrich und Sylvia Selke geknüpft habe, welche an der PH Heidelberg das Interkulturelle Kompetenzzentrum gründeten, aus dem 2011 Hei-MaT hervorging.

Als langjähriger Politiker wies Bürgermeister Erichson darauf hin, dass bereits jetzt in pädagogischen Kontexten Begriffszuschreibungen wie „Migrationshintergrund" nicht mehr die Wirklichkeit abbildeten und daher nicht zielführend seien. Gerade in Fragen des Bildungserfolgs und der Bildungsteilhabe von Kindern und Jugendlichen sei mittlerweile nicht mehr der Migrationshintergrund determinierend, sondern die sozialen Kontexte und die Schicht, aus der die Kinder entstammten.  Daher ginge es primär um Fragen der Chancengerechtigkeit, welche am ehesten mit Inklusiven Beschulungsmodellen realisiert werden könnten. Dass das Hei-MaT mit seinen (Forschungs)Projekten sich inhaltlich an dieser Schnittstelle verorte, mache deutlich, welchen Platz das Zentrum in der Region einnehme wolle, was ihn als Heidelberger Bürgermeister besonders freue.

Nach den Begrüßungsansprachen gaben Ali Ungan und sein Ensemble von der Orientalischen Musikakademie Mannheim ein Konzert, das bei den geladenen Gästen sehr gut ankam. Ebenfalls auf großes Interesse stieß bei den Gästen die Podiumsdiskussion zum Thema „Migrantische Stadt-Gesellschaften als Kultur-Räume: Film als Medium der transkulturellen Migration?!” mit den beiden Mannheimer Regisseuren Mario di Carlo und Philipp Kohl sowie Jasmin Lehmann von der PH Heidelberg. So erläuterte Jasmin Lehrmann kenntnisreich, wie sich in den vergangenen Jahrzehnten die Wahrnehmung der Migration und der Migranten im deutschen Film veränderten, dass Regisseure mit Migrationshintergrund einen maßgeblichen Anteil daran hätten, da sie ihre eigenen (Migrations)Geschichten mit ihnen eigenen Erzählmitteln realisierten.  

Mario di Carlo und Philipp Roth sprachen über ihre Filme „Mannemer sein“ sowie „Transnationalmannschaft“  und wiesen darauf hin, dass die gesellschaftliche Wirklichkeit in der Zwischenzeit eine plurale und vielfältige sei, Stadtgesellschaften wie Mannheim geradezu prädestiniert wären, diesen Zustand filmisch abzubilden. Alle drei Diskutanten betonten zusammenfassend die Macht des Mediums „Film", gesellschaftliche Stimmungen zu beeinflussen bzw. zu erschaffen und damit gesellschaftliche Wirklichkeiten gezielt zu de-konstruieren. 

Der Abschluss des Abends gehörte dem Comedian Osman Citir aus Weinheim, einem Migranten in dritter Einwanderergeneration, dem es mit seinem Humor gelang, nicht wenige Gäste anzustecken. Citir zeigte einen Ausschnitt aus seinem aktuellen Programm „Comedy macht  Schule", mit dem er in Sekundarschulen der Metropolregion Rhein-Neckar Jugendliche motiviert, einen Schulabschluss zu machen und sich rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz zu bemühen.

Die Einweihungsfeier des Zentrums klang mit informellen (Netzwerk)Gesprächen am reichhaltigen Buffet aus.

Einweihungsfeier der neuen Räumlichkeiten des Hei-MaT am 11. April 2013

Am Donnerstag, 11. April 2013 findet von 16 bis 20 Uhr die Einweihungsfeier der neuen Räumlichkeiten (Jahnstraße 28, Heidelberg) des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) statt.
Informationen zu den Forschungsschwerpunkten, Veranstaltungsreihen und den aktuellen Projekten des Hei-MaT können Sie sich als pdf herunterladen. Das Programm der Einweihungsfeier steht ebenfalls zum Download bereit.

Praktikum im Hei-MaT

Das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg bietet zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine unbezahlte und befristete Praktikumstätigkeit an.
Sie sollten idealerweise Interesse am Themengebiet Migration haben sowie offen sein für pädagogische Fragestellungen im Kontext von Kindern, Jugendlichen und Familien mit Migrationshintergrund. 

Sie erhalten während des Praktikums differenzierten Einblick in folgende Arbeitsbereiche: 

  • Vorbereitung und Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen und Forschungsprojekte; 
  • Förderung und Pflege der Zusammenarbeit zwischen regionalen und überregionalen tätigen Akteuren, Einrichtungen und Vereinen im Bereich von Migration, Inter-/Transkulturelle Pädagogik; 
  • Telefonische Beratung von Eltern und Jugendlichen sowie Bildungseinrichtungen.

Wir bieten Ihnen:

  • Mitarbeit in unserem hoch motivierten Team; 
  • Einblick in Arbeitsabläufe einer Einrichtung, deren Arbeit sich an der Schnittstelle von Wissenschaft und pädagogischer Praxis verortet; 
  • Teilnahme an Projektsitzungen; 
  • Kennen lernen interessanter Institutionen und Akteure aus dem Gebiet der Migration und aus der pädagogischen Praxis;
  • Selbständiges Arbeiten in einem angenehmen Arbeitsumfeld.

Von dem/der Praktikant/in erwarten wir die Bereitschaft zu engagierter Mitarbeit und zeitlicher Flexibilität. Arbeitsort der Tätigkeit ist: Hei-MaT, Jahnstraße 28, 69120 Heidelberg.

Angeleitet wird das Praktikum durch Prof.’in Dr. Havva Engin

Wir freuen uns über Ihr Interesse und bitten Sie, einen kurzes Motivationsschreiben sowie einen tabellarischen Lebenslauf an mail☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜hei-mat-online☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de zu senden.

Ausschreibung des türkischen Generalkonsulats in Karlsruhe: Sommerstipendien für eine Studienreise in die Türkei

Das Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkei vergibt kurze Sommerstipendien für Studienreisen an erfolgreiche und motivierte graduierte Studenten (MA, MPhil, PhD etc.), die sich für Osmanistik und Turkologie interessieren.
Ziel dieses Projektes ist es, aus erster Hand breitgefächerte Informationen über die Türkei, ihre Kultur, Geschichte und Politik zu vermitteln und sowie den sozialen und akademischen Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und ihren türkischen Kommilitoninnen und Kommilitonen zu fördern.

Für detaillierte Informationen zur Ausschreibung klicken Sie bitte auf folgende Links:
Ausschreibung Sommerstipendien.pdf
Programmentwurf.pdf

Informations- und Diskussionsveranstaltung der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Pforzheim zum Thema „Die Bedeutung des muttersprachlichen Unterrichts für Schüler mit Migrationshintergrund“

Am 15.03.2013 hielt Prof. Dr. Havva Engin auf der Informations- und Diskussionsveranstaltung der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Pforzheim sowie dem Türkischen Elternverein Pforzheim einen Vortrag mit dem Titel „Die Bedeutung des muttersprachlichen Unterrichts für Schüler mit Migrationshintergrund“. 

Im Zentrum der von Schulleitern, Lehrkräften und Eltern gut besuchten Veranstaltung stand die Frage, wie der muttersprachliche Ergänzungsunterricht, der von muttersprachlichen Lehrkräften der jeweiligen konsularischen Vertretungen angeboten wird, besser in den regulären Unterricht integriert werden kann. 

In diesem Zusammenhang wurde auf bereits zwischen Lehrkräften erfolgreich praktizierte Modelle wie dem Tandem-Prinzip verwiesen und die Notwendigkeit ihrer entsprechenden flächendeckenden Ausweitung unterstrichen.

Der türkische Erziehungsattaché, welcher der Veranstaltung bis zum Schluss beiwohnte, versicherte den Anwesenden die Unterstützung des türkischen Generalkonsulats.

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link als PDF: „Flyer „Informations- und Diskussionsveranstaltung“

 

Diskussionsveranstaltung der Mannheimer Frauengruppe des Bundesverband der Migrantinnen e.V. zum Thema Bildungsgerechtigkeit

Am 22.02.2013 veranstaltete die Mannheimer Frauengruppe des Bundesverband der Migrantinnen e.V. im Stadthaus eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Bildungsgerechtigkeit. Auf dieser hielt Prof. Dr. Havva Engin einen Vortrag mit dem Titel „Die Bildungssituation von Migrantenjugendlichen - Probleme und Lösungen zur Verbesserung der  Bildungsgerechtigkeit von Jugendlichen mit (türkischem) Migrationshintergrund“.

Havva Engin näherte sich der Thematik aus der bildungssoziologischen Perspektive und konzentrierte sich bei ihren Ausführungen insbesondere auf ressourcen- und institutionentheoretische Erklärungsansätze. So zeigte sie auf, dass ein Großteil der Kinder und Jugendlichen aus sozial prekären Familien entstammt und aufgrund der Bildungsarmut der Eltern wenig schulische Unterstützung erfährt. Verschärft werde deren unzureichende Bildungsteilhabe zusätzlich durch exkludierende und selektive Strukturen beim Zugang ins Ausbildungssystem. 

Besorgniserregend sei insbesondere die Situation von jungen muslimischen Frauen, die trotz zunehmend besserer Schulabschlüsse unterproportional qualifizierte Ausbildungsplätze im dualen Ausbildungssystem fänden.

Abschließend formulierte Havva Engin Handlungsempfehlungen in politischer, wie gesellschaftlicher Perspektive und lotete mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern deren Realisierungschancen aus Sicht der Migrantenverbände aus. 

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link als PDF: „Flyer „Bildungsgerechtigkeit“

Fotos der Veranstaltung in Mannheim

Fortbildungstagung des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz „Mehrsprachigkeit als Chance?“ in Koblenz

Am 19.02.2013 hielt Prof. Dr. Havva Engin auf der Fortbildungstagung „Mehrsprachigkeit als Chance?“ auf Einladung des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz sowie der Stadt Koblenz einen Vortrag mit dem Titel „Die Rolle der Muttersprache beim Zweitspracherwerb - Neurobiologische Forschungsergebnisse zum Spracherwerb und Handlungsempfehlungen für die Unterrichtspraxis.“

In ihren Ausführungen zeigte Engin auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse auf, dass die Erstsprache einen positiven Einfluss auf das Erlernen der Zweitsprache Deutsch hat. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass Kinder über altersangemessene Sprachkenntnisse in der Erstsprache verfügen. Dazu müssen die Bildungsinstitutionen, angefangen mit dem Kindergarten, diese als Bildungsressource anerkennen und in die pädagogische Arbeit aktiv einbinden. 

Im zweiten Teil ihres Vortrages formulierte Engin Handlungsempfehlungen, wie Pädagogen und Lehrkräfte sowie Kinder und Jugendliche bei der Ausbildung einer balancierten Zweisprachigkeit didaktisch und methodisch unterstützen können.

An der Fortbildungstagung nahm außerdem Prof. Britta Hufeisen von der Technischen Universität Darmstadt teil. Sie sprach zum Thema „Das Gehirn hat Platz für viele Sprachen - Kulturspezifische Aspekte des Sprachenlernens und ihre Konsequenzen für die Förderung der Textkompetenz bei Kindern“. 

Hufeisen zeigte mit ihren Ausführungen auf, welche hohe Relevanz die persönliche Sprachlernbiografie auf das Erlernen von weiteren (Fremd)Sprachen ausübt. Sie plädierte dafür, den Erwartungshorizont im Hinblick auf das Sprachenniveau im Kontext von Mehrsprachigkeit realistisch zu halten. Von Kindern und Jugendlichen sollte nicht erwartet werden, dass sie alle Sprachen, namentlich Mutter-/Herkunftssprache, Zweitsprache und Fremdsprache(n) auf gleich hohem Stand sprechen können.

Die telc GmbH als ein Tochterunternehmen des Deutschen Volkshochschul-Verbands beteiligte sich an der Tagung mit einem Stand und präsentierte ihre aktuellen Sprachenzertifikate.

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link als PDF: Flyer „Mehrsprachigkeit als Chance?“

Prof. Dr. Havva Engin ist zum Mitglied des Beratungsungsgremiums des Amtes für die Belange der im Ausland lebenden Türken ernannt worden

Am 28.12.2012 wurde Prof. Dr. Havva Engin auf Vorschlag des türkischen Außenministeriums für vier Jahre in das Beratergremium des Amtes für die Belange der im Ausland lebenden Türken (Yurtdışı Türkler ve Akraba Topluluklar Başkanlığı) berufen.

Aufgabe des prominent besetzten mehrköpfigen Gremiums ist es, das Amt und damit die türkische Regierung in Fragen der Migrations- und Integrationspolitiken im Hinblick auf türkischstämmige Migranten, die in verschiedenen Regionen und Ländern der Welt leben, konzeptionell zu beraten und Vorschläge zu erarbeiten. Frau Engin wird ihre Expertise in das Themenfeld „Bildungsintegration“ einbringen.

Nähere Informationen zur Zusammensetzung und Arbeit des Beratergremiums finden Sie unter folgendem Link: 

www.ytb.gov.tr/index.php/de/duyuru-arsivi/550-d2012122803

Weihnachtsempfang des Amerikanischen Generalkonsuls in Frankfurt am Main

Auf Einladung des Amerikanischen Generalkonsuls in Frankfurt am Main, Kevin C. Milas und seiner Gattin Eileen Milas, nahm Prof. Dr. Havva Engin am 05.12.2012 am Weihnachtsempfang in der Residenz des Konsuls teil.

Ehrengast des Abends war Courtney Diesel O’Donnell. Sie leitete bis zu Beginn dieses Jahres den Bereich Kommunikation für Dr. Jill Biden, der Frau des amerikanischen Vize-Präsidenten Joe Biden. Zuvor arbeitete Frau O’Donell für die William J. Clinton Stiftung als Leiterin der Marketingabteilung sowie als stellvertretende Leiterin des Kommunikationsbereichs.

Frau Diesel O’Donnell begann ihren Vortrag mit interessanten Einblicken in ihre bisherigen beruflichen Stationen und widmete sich im weiteren Fortgang Fragen der Unterstützung von Frauen im Kontext des Erwerbs schulischer und beruflicher Qualifikation und stellte kurz Entwicklungen und Vorhaben auf administrative Ebene sowie im Rahmen sozialer Netzwerke vor.

An den Vortrag knüpfte sich eine spannende Diskussion um das – nicht nur in Deutschland hoch aktuelle  - Thema der Einführung verbindlicher Quoten für Frauen in Führungspositionen an. Frau Diesel O’Donnell führte kenntnisreich einige Beispiele aus den USA an, wo diese Maßnahmen sich als sinnvoll, i.S. von für die Frauen Karriere fördernd ausgewirkt haben. Es befanden sich unter den geladenen Frauen auch Stimmen, welche einer verbindlichen Quote kritisch begegneten und die Meinung vertraten, nicht das Geschlecht, sondern die Kompetenz solle den Ausschlag geben. Im anschließenden informellen Teil des Abends ergaben sich viele Gelegenheiten des Kennenlernens und des fachlichen Austauschs zwischen den geladenen Gästen.

Infoabend "Lernen tut gut - Mehrsprachigkeit auch!" in Mannheim Neckarstadt-West

Auf Einladung der Stadt Mannheim und des Migrationsbeirats Mannheim nahmen am Freitag, den 23.11.12 Prof. Dr. Havva Engin und Sylvia Selke vom Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) am Infoabend mit dem Titel „Lernen tut gut – Mehrsprachigkeit auch!“ im Bürgerhaus Neckarstadt-West teil. Die Veranstaltung wurde vom Vorsitzenden des Mannheimer Migrationsrates Suat Selcuk eröffnet; er leitete zu Frau Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb über, die in ihrer Begrüßung auf die Bedeutung der Eltern bei der gelingenden Bildungsbiografie ihrer Kinder und in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit von Elternhäusern und Bildungsinstitutionen für das Gelingen institutioneller Übergänge verwies. Des Weiteren benannte Dr. Freundlieb Arbeitsfelder für die künftige Arbeit der Stadt Mannheim im Bereich Migration und Bildungsintegration:


  1. Zusammenhängende Konzepte, die Bildung und Integration gemeinsam angehen;

  2. Koordinierung frühkindlicher Erziehung;

  3. Verbesserung frühpädagogischerMaßnahmen im Bereich Sprachkompetenzen;

  4. Unterstützung und Empowerment von (Migranten)Eltern im Sinne einer Erziehungspartnerschaft;

  5. Gezielte Förderung des pädagogischen Personals im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit;

  6. Stärkere sozialräumliche Verankerung bestehender pädagogischer Angebote, insbesondere durch Schaffung von Lernpatenschaften;

  7. Weiterführung der Interkulturellen Schulentwicklung in den Themenfeldern Deutsch als Zweitsprache, Herkunftssprachenunterricht und Seiteneinsteiger;

  8. Verbesserung bestehender Maßnahmen im Übergang Schule-Ausbildung bzw. Schule-Studium.


Frau Prof. Dr. Tracy von der Universität Mannheim ging in ihrem Impulsvortrag auf vorhandene Fehlannahmen bezüglich kindlicher Zwei- und Mehrsprachigkeit in der Öffentlichkeit ein. Sie wies darauf hin, dass die meisten Instrumente, welche den Sprachstand von zwei-/mehrsprachigen Kindern erheben, den sprachbiografischen Besonderheiten dieser Klientel nicht gerecht würden, da sie nicht die Kontaktzeit, d.h. die Sprachlernzeit, berücksichtigten. Darüber hinaus sei das pädagogische Personal fachlich nicht ausreichend qualifiziert und wisse immer noch zu wenig über die Bedingungen des Aufwachsens mit zwei Sprachen. Benötigt würden dringend Coaching und Begleitungsangebote für Pädagogen sowie Konzepte für eine bessere Elternarbeit.


Frau Prof. Dr. Havva Engin von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wies zu Beginn ihres Vortrages darauf hin, dass die existierenden Sprachstandsdiagnoseinstrumente nicht nur die Kontaktzeit zum Sprachenlernen nicht berücksichtigten, sondern darüber hinaus auch die Herkunftssprachen nicht im Blick hätten und dementsprechend die Spracherwerbsbiografie der Kinder nur lückenhaft und verfälscht erfassten. Angesichts der mittlerweile vorliegenden Untersuchungsergebnisse sei es längst an der Zeit, die Gesamtsprachkompetenz der Kinder und Jugendlichen in den Blick zu nehmen, damit die Sprachfördermaßnahmen besser fruchten könnten. Daneben wies Frau Engin darauf hin, dass die Bildungspolitik seit Jahren die Bedeutung der Herkunftssprachen für das schulische Lernen betone, sie es aber bisher – zumindest in Baden-Württemberg – unterlassen hätte, die zahlenmäßig stärksten Sprachen ins schulische Fremdsprachenangebot aufzunehmen. Im weiteren Fortgang stellte Frau Engin Beispiele für gelingende Literalitätsförderung im Elternhaus vor. In diesem Zusammenhang wies sie auf die vorliegenden Erfahrungen aus dem Projekt „Eltern-Werkstatt“ hin, welches von Sylvia Selke verantwortet und umgesetzt wird. Ziel müsse sein, dass künftig viel mehr Eltern aktiv an Elternprojekten in Kindergärten und Schulen beteiligt würden.

 

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link als PDF:

Flyer "Lernen tut gut - Mehrsprachigkeit auch!"

Fortbildungstagung zum interreligiösen Lernen: "Nicht Religionen begegnen einander, sondern Menschen begegnen einander"


ENGLISH VERSION: NOT RELIGIONS, BUT PEOPLE MEET EACH OTHER


Heidelberg, 17. November 2012 -
Was sind Konzepte interkulturellen und interreligiösen Lernens und wo spielen sie im schulischen Alltag eine Rolle? Das war die Fragestellung der Fortbildungstagung am 17. November in der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Es war die erste Veranstaltung zu der das Netzwerk Bildung und Religion e. V. gemeinsam mit dem Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) und dem Institut für Philosophie und Theologie der Hochschule eingeladen hatte.

Den Religionsunterricht so zu gestalten, damit jedes Kind seine Religion kennen lernen kann, ist wichtig für interreligiöses Lernen.  „Dabei muss die Pädagogik die Pluralität im Blick haben“, erklärte die Leitern des Hei-MaT, Prof. Dr. Havva Engin, in ihrer Eröffnungsrede. Aus ihrer Sicht ist der Fokus auf Sprache in der Integrationsdebatte eine verkürzte Darstellung der Problematik. Die Gesellschaft ist von hybriden Identitäten geprägt, wo Religion eine entscheidende Perspektive ist.

Um über die Rolle von Religion in der Schule ins Gespräch zu kommen, bot die Tagung Lehrern und Studenten verschiedene Workshops. Sie setzen sich mit Fragen zum Weltethos auseinander, mit interreligiösem Lernen an der Internationalen Friedensschule und mit dem Beitrag der Religionswissenschaft zum interreligiösen Lernen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion machte André Ritter vom europäischen Institut für interkulturelle und interreligiöse Forschung deutlich, dass es heute in Europa viele Mischformen von Religiosität gibt und dass ein „bunter Blumenstrauß“ religiösen Lebens in vielen Familien vorzufinden ist. In diesem Umfeld sei es wichtig, so Ritter, einen öffentlichen Diskurs darüber zu führen, welches gemeinsame Menschenbild und welche Wertevorstellungen gesellschaftlicher Konsens sind.

Sylvia Selke vom Hei-MaT wies in ihrem Statement darauf hin, dass in Deutschland – was die Frage der Religionszugehörigkeit angeht – die größte Gruppe von denjenigen gebildet werde, welche sich als nicht konfessionell gebunden bezeichnen. Auch für diese Kinder und Jugendliche müsse die Schule deutlicher als bisher einen (fachlichen) Ort schaffen, wo Fragen der religiösen Pluralität, Säkularität und gemeinsamer Werteerziehung differenziert zur Sprache kommen können. Benötigt werde eine Dialogkultur, welche nicht exkludiere und sich nicht nur auf das Gespräch der Religionen miteinander beschränke.

Canan Kalac, die Vorsitzende des Vereins Netzwerk Bildung und Religion, brachte das Ergebnis der Fortbildungstagung mit folgendem Satz auf den Punkt: „Nicht Religionen begegnen einander, sondern Menschen begegnen einander.“

Einen ausführlichen Bericht der türkischesprachigen Zeitschrift ZAMAN zur Fortbildungstagung finden Sie unter folgendem Link:

ZAMAN Online

Das Programm der Veranstaltung als PDF-Download finden Sie hier:

Flyer Fortbildungstagung

Konzepte interkulturellen und interreligiösen Lernens in der Diskussion – eine Nachlese

 

TÜRKÇE VERSİYON: "KÜLTÜRLERARASI VE DİNLERARASI EĞİTİM MODELLERİTARTIŞILIYOR" TOPLANTISININ ARDINDAN KISA BİR DEĞERLENDİRME 

ENGLISH VERSION: Concepts of intercultural and interreligious learning - an additional comment to the discussion


Von Prof. Dr. Havva Engin

In den letzten Jahren haben Diskussionen, welche die Ausdifferenzierung der Gesellschaft im Zuge von Migrationsbewegungen zum Thema haben, sichtbar an Fahrt gewonnen. Dabei fokussieren sie nicht mehr allein auf den Aspekt „Deutschkompetenz", sondern die (Bildungs)Politik sieht sich im Zugzwang, Konzepte für ein Lernen in kultureller und religiöser Pluralität zu implementieren, welche als Adressaten alle Kinder und Jugendliche im Blick haben. Das Ziel hierbei ist es, eine Kultur der Anerkennung zu installieren.

 

In diesem Zusammenhang kommen bereits bestehende Konzepte zum interkulturellen Lernen auf den Prüfstand. In den Fachdiskursen ist es längst angekommen, dass diesen Konzepten zugrunde liegende gesellschaftliche Entwürfe und pädagogische Handlungsempfehlungen einer kritischen Revision bedürfen. Auf den Punkt gebracht: Es stellt sich die Frage, in wieweit eine Interkulturelle Pädagogik weiterhin mit Zielformulierungen arbeiten kann, die das Zusammenleben mit Migranten in der vierten Einwanderergeneration immer noch als „Kennen lernen des Fremden“ beschreiben?

 

Ähnlich verhält es sich im Bereich der religiösen Pluralität. Die Zeiten, in denen Muslime nur im Rahmen des von den jeweiligen konsularischen Vertretungen erteilten Religionsunterrichts eine konfessionelle Unterweisung erhielten, scheinen glücklicherweise vorbei. Nicht nur, dass diese Unterrichtsform die implizite Botschaft des „gesellschaftlich nicht Dazugehörens“ der jeweiligen Migrantengruppen beinhaltet, auch der Unterricht erscheint anachronistisch, da dessen Lehrpläne aus einem anderen Land stammen und nichts mit den (Migrations-)Realitäten gemein haben.

 

Die Politik demonstrierte mit ihrem Entschluss, in kürzester Zeit an vier Standorten Zentren für Islamische Studien aufzubauen und entsprechend auszustatten, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt hat und bereit ist, dem Islam auf deutschem Boden den gleichen Status zu geben wie anderen Religionsgruppen auch. Das Bundesland Hamburg ging sogar noch einen Schritt weiter und schloss vor Kurzem mit vier muslimischen Verbänden und einem alevitischen Verein Staatsverträge ab, welche den Betroffenen weit reichende politische wie pädagogische Handlungsspielräume ermöglichen.

 

Vor dem Hintergrund der kurz skizzierten Entwicklungen erscheint es sinnvoll, die Frage zu formulieren, was diese politischen Schritte für künftige gesellschaftliche wie pädagogische Kontexte bedeuten. In diesem Sinne waren die Diskussionen und die Workshops, die im Rahmen der Fortbildungstagung Konzepte interkulturellen und interreligiösen Lernens in der Diskussion stattfanden, zielführend und fruchtbar.

 

Es herrschte Einigkeit darüber, dass eine plural ausdifferenzierte Gesellschaft neue, d.h. andere und in die Zukunft weisende pädagogische Angebote benötigt, die zuvörderst die bestehende Begrifflichkeit hinsichtlich der Beschreibung der migrationsbedingten Pluralität kritisch reflektieren. Angesichts der Tatsache, dass in vielen deutschen Großstädten bereits nahezu die Hälfte der Kinder und Jugendlichen einen Zuwanderungshintergrund hat, stellt sich die berechtigte Frage nach der Gültigkeit aktueller Begrifflichkeitspraxen wie  „Mehrheitsgesellschaft“ oder „Minderheitsgesellschaft“.

 

Benötigt werden stattdessen Modelle, welche auf die Individualität jedes Einzelnen abzielen, seine kulturellen, sprachlichen wie religiösen Sozialisationserfahrungen in den Blick nehmen und ihm geeignete pädagogische Identifikationsangebote anbieten. Wird der Perspektivwechsel vollzogen, so werden Zuschreibungen wie „fremd“ und „eigen“ obsolet; an ihre Stelle tritt der individuelle Erfahrungshorizont, der ein anderes pädagogisches Arbeiten mit einer von Pluralität gekennzeichneter Schülerschaft möglich macht.

 

Übertragen auf den Aspekt der religiösen Heterogenität weisen diese Überlegungen auf die Notwendigkeit hin, konzeptionelle Unterrichtsangebote zu implementieren, welche alle Kinder – gleichermaßen mit oder ohne konfessionellen Hintergrund - anzusprechen und in die pädagogische Arbeit einzubinden. In diesem Zusammenhang zeigt sich in immer stärkerem Maße, dass das bisher gängige Modell des konfessionell gebundenen Religionsunterrichts eine ideell-räumliche Erweiterung benötigt, da ein bloßes Nebeneinander verschiedener Religionen nicht mehr ausreicht, mehr voneinander zu lernen und übereinander zu wissen. Kurzum: benötigt wird ein Ort bzw. ein Fach der Begegnung, des Kennen und Übereinander Lernens, auch weil die lebensweltliche Pluralität, in der die Kinder aufwachsen, sichtbare und erfahrbare Orte notwendig machen. Hierbei geht es nicht um die Nivellierung bzw. Ausklammerung religiöser Differenzen, sondern um die Thematisierung dieser Unterschiede in historischen Kontexten und in einem weiteren Schritt, um die Befähigung, mit diesen zu leben bzw. diese auszuhalten.

 

Wie dieser neue Ort der religiös-spirituellen Begegnung aussehen kann und idealerweise sollte, auch darüber wurde auf der Fortbildungstagung ausgiebig gesprochen. Ohne unnötig auf Details einzugehen, sei angemerkt, dass deutlich wurde, in den bisher praktizierten bzw. angedachten Begegnungsmodellen den Fokus viel stärker als bisher auf die größte Gruppe der Schülerschaft zu lenken, nämlich auf diejenigen ohne konfessionelle Bindung.

 

Ein weiteres Thema des Fortbildungstages widmete sich aktuellen Forschungsergebnissen zu antisemitischen und antiislamischen Tendenzen in der deutschen Gesellschaft. Demnach ist innerhalb der deutschen Bevölkerung, die Zahl der Menschen, welche im Islam eine gewaltproduzierende Glaubensform sehen und ihn und seine Anhänger nicht zu Deutschland gehörig bewerten, sprunghaft angestiegen.

 

In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage nach der Aufgabe von Religionsgemeinschaften dahingehend, wie sie mit derartigen Untersuchungsergebnissen innerhalb ihrer Gemeinden umgehen.

 

Die Erfahrung zeigt, dass ein rein deklaratives Ablehnen antisemitischer und antiislamischer Tendenzen wenig effektiv ist. Gewinnbringender und zielführender erscheint dagegen,  künftig viel mehr und zeitlich früher Menschen verschiedener Konfessionen und Religionen – also bereits in vor-schulischen und schulischen Kontexten - zusammen zu bringen, um ein Miteinander Lernen von Anbeginn zu ermöglichen. Der Schlusssatz der Vorsitzenden des Netzwerk Bildung und Religion, Canan Kalac, kann daher auch als Motte der ganzen Veranstaltung verstanden werden:  „Nicht Religionen, sondern Menschen begegnen einander!“.

"Lassen Sie Ihre Kinder studieren" - Informationstag Studium und Hochschule an der PH Heidelberg


ENGLISH VERSION: "LET YOUR CHILDREN STUDY"


Heidelberg, 3. November 2012
- Für die Direktorin der PH Heidelberg, Prof. Dr. Anneliese Wellensiek, war der Informationstag Studium und Hochschule für Eltern und Schüler mit Migrationshintergrund eine Herzensangelegenheit: „Es berührt mein Herz“, sagte sie in ihrer Eröffnungsrede in der gut besuchten Aula der Hochschule. Bildung ist für Wellensiek grundlegend für eine gelingende Integration.

Eingeladen hatten das baden-württembergische Wissenschaftsministerium, das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) der PH Heidelberg.

Ein wesentliches Anliegen der Veranstalter des Informationstages war es, Menschen mit Migrationshintergrund besser über die Möglichkeiten eines Studiums zu informieren, die Eltern mit einzubeziehen, die Kinder zu unterstützen und zur Aufnahme eines Studium zu motivieren. Die Zahl von Studierenden mit Migrationshintergrund hat zwar in Deutschland zugenommen, liegt aber noch immer unter dem Durchschnitt. Gleichzeitig haben Migranteneltern maßgeblichen Einfluss darauf, ob und was ihre Kinder später einmal studieren. Deshalb ist es wichtig, Eltern und Kinder früh über die Möglichkeiten eines Studiums zu informieren.

Oliver Orth, Leiter der Servicestelle Studieninformation, -orientierung und -beratung (SIOB) beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, ist der Ansicht, dass das mit Broschüren allein nicht getan ist. Wichtig sei vor allem, direkt mit anderen Personen ins Gespräch zu kommen, mit ihnen über die vielfältigen Möglichkeiten des Studiums zu sprechen. So ließen sich neue Horizonte eröffnen.

Ganz konkret konnten sich die Besucher der Veranstaltung ein Bild davon machen, welche Schwierigkeiten und Herausforderungen bei einem Studium auftreten. Zehn Studienbotschafter mit Migrationshintergrund berichteten von ihrem persönlichen Lebensweg und über Erfahrungen während ihres bisherigen Studiums. Studienbotschafter sind speziell ausgebildete Studierende, die Schulen besuchen, um die Schüler zu einem Studium zu motivieren. Immer wieder richteten die Botschafter ihren Appell an die Eltern: „Lassen Sie Ihr Kind studieren“.

Ein Studium hängt nicht vom Geldbeutel der Eltern ab, sondern davon, wie informiert Eltern und Schüler sind und ob sie die Initiative ergreifen, ein Studium zu beginnen. Prof. Dr. Havva Engin, Leiterin des Hei-MaT, unterstrich daher nochmals die Brisanz der Problematik: „Menschen mit Migrationshintergrund sind ein Bildungsreservoir, das in Deutschland zur Zeit noch zu wenig genutzt wird.“

 

Presselinks zur Veranstaltung:


Rhein-Neckar-Zeitung: Ein amerikanischer Traum in Deutschland

Mannheim Haber: Üniversiteye giden yol

SonDakika.com: Heidelberg'te Yüksek Öğretim İçin Bilgilendirme Toplantısı


Haberler.com: Heidelberg'te Yüksek Öğretim İçin Bilgilendirme Toplantısı

 

 

Bilder vom Informationstag Studium und Hochschule

Fachtagung in Heidelberg: Projekt "Unterstützung der Demokratie in der Ukraine - Inklusion und Partizipation von Menschen mit Behinderungen"

In der Zeit vom 6. bis 12. November 2012 war zum dritten Mal eine 14-köpfige Delegation der Borys-Grinchenko-Universität Kiew zu einer Fachtagung im Projekt „Unterstützung der Demokratie in der Ukraine  – Inklusion und Partizipation von Menschen mit Behinderungen“ zu Gast an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Das Projekt wird bereits seit 2010 vom DAAD unterstützt und finanziert. Die Projektleitung hat der Senatsbeauftragte für die Ukraine Prof. Dr. Karl L. Holtz, durchgeführt wird es in Kooperation mit Sylvia Selke vom Hei-MaT.

Im Rahmen der Fachtagung wurden Bedingungen und Voraussetzungen von Inklusion und Partizipation von Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen analysiert und diskutiert sowie Projektmaßnahmen und Strategien entwickelt.

Weitere Informationen über die dritte Fachtagung finden Sie unter folgendem Link:
„Unterstützung der Demokratie in der Ukraine  – Inklusion und Partizipation von Menschen mit Behinderungen“


Diskussionsrunde mit Havva Engin zur Bildungspartizipation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Am 5. November 2012 nahm Prof. Dr. Havva Engin auf Einladung des türkischen Unternehmerverbandes ATIYAP (German Business and Invest Association) und des Landesverbandes Privater Schulen Berlin/Brandenburg an einer Podiumsdiskussionin Berlin teil. Das Thema der Veranstaltung lautete „Bildungsdynamik in der Vielfaltsgesellschaft. Chancen, Grenzen, Herausforderungen“.

Gemeinsam mit dem Präsidenten der IHK Berlin, Dr. Eric Schweitzer, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion BB der Bundesagentur für Arbeit, Dieter Wagon, den Managern Peter Zühlsdorff und Emre Kiraz sowie den Vorsitzenden des Landesverbandes Deutscher Privatschulen Berlin und Brandenburg, Andreas Wegener und Thomas Enkelmann, diskutierte Prof. Dr. Engin zu Fragen der Bildungspartizipation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland.

Weitere Informationen erhalten Sie unter folgendem Link:
www.atiyab.org/podiumsdiskussion-bildungsdynamik-in-der-vielfaltsgesellschaft.html

Inklusion / Migration / Diversität: Interkulturelle Schule - mehrsprachige Schüler

"Inklusion / Migration / Diversität: Interkulturelle Schule - mehrsprachige Schüler"- so der Titel der gemeinsamen Veranstaltung vom 18. Juli 2012, in deren Rahmen das Hei-MaT und das Projekt "Migranten machen Schule!" aktuellen Fragen des angemessenen Umgangs mit schulischer Vielfalt und Diversität nachgingen. Weitere Informationen sowie das Programm finden Sie hier als PDF-Download:

Flyer Interkulturelle Schule - mehrsprachige Schüler

Havva Engin beim türkischen Genaralkonsul in Karlsruhe


Am 2. Juli 2012
nahm Prof. Dr. Havva Engin am Empfang für den türkischen Botschafter in Deutschland, Hüseyin Avni Karslioglu, teil. Geladen hatte der türkische Generalkonsul in Karlsruhe, Serhat Aksen. Frau Engin nutzte die Gelegenheit, sich mit zahlreichen Vertretern türkischstämmiger Migranten in Baden über verschiedene Themen auszutauschen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Ausweitung von niedrigschwelligen Bildungsangeboten für türkischstämmige Mütter und Sprachförderangeboten.

3. Netzwerktreffen "Migranten machen Schule!" - Interkulturelle und interreligiöse Vielfalt in der Schule


Am 28. Ju
ni 2012 fand im staatlichen Schulamt Mannheim das 3. Netzwerktreffen des Projekts "Migranten machen Schule!"der Region Mannheim statt. Thema war die interkulturelle und interreligiöse Vielfalt in der Schule, das trotz Hitze und EM-Halbfinale auf reges Interesse zahlreicher Lehrerkollegen der Region stieß

Einer daten- und faktenreichen Einführung zur religiösen Pluralität in Deutschland von Sylvia Selke folgten Impulsvorträge von Prof. Dr. Havva Engin und Pfarrvikar Kurt Vesely. Frau Engin ging in ihrem Vortrag auf mögliche interreligiöse Konfliktfelder ein und hob hervor, dass zum kompetenten Umgang damit neben rechtlichen und schulrechtlichen Aspekten vor allem die pädagogisch professionelle Handlungskompetenz von Schulleitung und Lehrerkollegium gehöre. Kurt Vesely berichtete von seinen Erfahrungen interkultureller und interreligiöser Elternarbeit im Projekt "Integration von Anfang an".

Die Inhalte der Vorträge wurden anschließend im Plenum fundiert und differenziert diskutiert. Dabei zeigte sich die hohe Aktualität und Emotionalität der Thematik.

Einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung finden Sie hier als PDF-Download:

Bericht 3. Netzwerktreffen "Migranten machen Schule"

Projekt "Die Welt der Bücher und Sprache gemeinsam entdecken"


Am 22. Juni 2012 fand die Abschlussveranstaltung des Projekts „Die Welt der Bücher und Sprache gemeinsam entdecken“ in der Kinderbibliothek (Dalberghaus) in Mannheim statt.

In diesem gemeinsamen Projekt der Stadtbibliothek Mannheim mit der K5-Johannes-Kepler-Grundschule erarbeitete das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) das inhaltliche Konzept beider Projektmodule und bildete zu diesem Zweck die beiden studentischen Mitarbeiterinnen Sinem Büyükakpinar und Ayten Dolan fachlich weiter.

Im ersten Projektmodul wurden Mütter mit Migrationshintergrund in die grundlegenden Aspekte von Family Literacy eingeführt und konnten unterschiedliche kreative Formen literarischen Arbeitens und der Anschlusskommunikation ausprobieren.

Im zweiten Projektmodul lernten die Mittagsbandmütter, welche die Kinder während der Mittagspause betreuen, wie mit der kulturellen und sprachlichen Vielfalt der Schülerinnen und Schüler wertschätzend, kreativ und produktiv gearbeitet werden kann.

Alle Partnerinnen sind von den vorliegenden Ergebnissen des Projekts positiv überrascht und beeindruckt. Insbesondere das durchgehend sehr positive Echo seitens der Mütter hat die verantwortlichen Projektleiterinnen auf Seiten der Stadtbibliothek Mannheim darin bestärkt, mit dem Projekt weiterzumachen. Aktuell werden Möglichkeiten geprüft, wie eine Anschlussfinanzierung sichergestellt werden kann.

Radiointerview mit Havva Engin

18. Juni 2012: "Aufwachsen mit zwei Sprachen und die Rolle der Eltern beim kindlichen Spracherwerb" - so lautet der Titel des Interviews, das der internationale türkische Radiosender "TRT - Türkiye`nin Sesi" mit Prof. Dr. Havva Engin geführt hat. Den vollständigen Beitrag hören Sie unter folgendem Link:

Radiointerview mit Prof. Dr. Havva Engin

Podiumsdiskussion: Wie viel religiöse Grundbildung benötigen plurale (Migrations-) Gesellschaften?

Am 10. Mai 2012 fand in der Aula der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unter regem Interesse seitens der Studierenden und der Öffentlichkeit die Kooperationsveranstaltung des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) mit dem Europäischen Institut für interkulturelle und interreligiöse Forschung statt.

Die Veranstaltung beschäftigte sich angesichts zunehmender religiöser Differenzierung der Einwanderungsgesellschaft mit der Rolle und Bedeutung des Religiösen im öffentlichen Raum und in den Bildungsinstitutionen. In diesem Zusammenhang sollte der Frage nachgegangen werden, ob es auch künftig ein Nebeneinander von Religionen und Glaubensrichtungen geben wird, ob die gesellschaftlichen Veränderungen nicht vielmehr ein religiöses Miteinander erfordern, und was das für die religiöse Bildung nachwachsender Generationen bedeutet.

Zum Schluss kamen alle Teilnehmenden überein, dass die geplante Zeit bei Weitem nicht ausreichte, um allen relevanten Fragen differenziert gerecht zu werden. So kündigten die Verantwortlichen des Hei-MaT an, zeitnah mit einer Folgeveranstaltung an die Thematik anzuschließen.

FIS-Tagung "Bildungsungleichheit und Identitätskonstruktionen europäisch-türkischer Jugendlicher"

Am 20. Oktober 2012 richtete die Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FIS) an der Universität Köln eine eintägige Tagung mit dem Titel BILDUNGSUNGLEICHHEIT UND IDENTITÄTSKONSTRUKTIONEN EUROPÄISCH-TÜRKISCHER JUGENDLICHER aus. Die eingeladenen Referenten widmeten sich in ihren Beiträgen der Frage der Bildungsungleichheit aus unterschiedlichen Fachperspektiven und Fragestellungen.

Prof. Dr. Havva Engin beteiligte sich an dieser Tagung mit einem Beitrag zum Thema „Hindernisse auf dem Weg zu einer chancengerechten Bildungspolitik für die türkische Minderheit in Deutschland“. Ausgehend von unterschiedlichen bildungssoziologischen Erklärungsansätzen fokussierte Havva Engin in ihrem Beitrag, neben bildungsbiografischen Ursachen für den vergleichsweise niedrigen Bildungserfolgs von Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund, insbesondere auf institutionelle Faktoren, die besonders bei den Bildungsübergängen wirksam werden. Sie verwies auf Zahlen anderer europäischer Einwanderungsländer, die belegen, dass dort der Bildungserfolg türkischstämmiger Jugendlicher doppelt so hoch liegt wie in Deutschland.

Darüber hinaus problematisierte sie die Situation von türkischstämmigen Jugendlich auf dem dualen Ausbildungssystem und belegte mit Datenmaterial, dass deren Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden, trotz identischer schulischer Leistungen, um mehr als die Hälfte niedriger liegt als bei einheimischen Jugendlichen, was die Wirksamkeit institutioneller Benachteiligungs- und Diskriminierungsstrukturen belege.

Weitere Informationen zum Ablauf der Tagung finden Sie unter folgenden Links:

http://www.hurriyet.de/haberler/gundem/1309788/egitim-sorununu-kongre-cozmez

http://zaman-online.de/?p=4774

http://www.hurriyet.de/haberler/yazarlar/1312482/egitim-ve-kimlik-insasi

Projekt „Mütter für Bildung“ – Teilnehmerinnen trafen sich zu einem Kennenlern- und Austauschgespräch mit Müttern aus Sinsheim

Am 10. Mai 2012 besuchte eine Gruppe von Sinsheimer Migrantenmüttern unter der Leitung der Sinsheimer Integrationsbeauftragten Inge Baumgärtner die Müttergruppe in Edingen. Zweck des Treffens war das Kennenlernen sowie ein erster Austausch über Fragen der Erziehung und Bildung.

Seit mehreren Jahren gibt es in Sinsheim eine aktive Frauengruppe. Die Gruppe versteht sich als Forum und ist grundsätzlich für alle Interessierten und ihre Fragen offen. Inzwischen können die Frauen Vorträge und Workshops zu Erziehungs- und Bildungsfragen selbst halten. Ergänzend hat die Gruppe ein Sprach­partnerschafts­modell mit Muttersprachlerinnen aufgebaut; ein kleiner Deutschkurs hilft, Kenntnisse aufzupolieren und Vergessenes zu reaktiveren. Die Sinsheimer Gruppe wurde mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gegründet und wird aktuell vom Baden-Württembergischen Integrationsministerium sowie der Baden-Württemberg Stiftung unterstützt.

Beim Treffen in Edingen zeigte sich schnell, dass die Fragen und Probleme in beiden Frauengruppen ähnlich sind. So beschlossen die Mütter, sich im Juni zwecks weiteren Austauschs wieder zu treffen; als fachliche Unterstützung wird es einen Expertenvortrag mit anschließender Diskussion und einem Erfahrungsaustausch geben.

Nähere Auskünfte über die Arbeit der Sinsheimer Frauengruppe gibt die Sinsheimer Integrationsbeauftragte Inge Baumgärtner. Telefon: 07261 404-163 oder integration☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜sinsheim☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de

Deutsch-türkischer Freundschaftspreis für Havva Engin

Prof. Dr. Havva Engin hat in Berlin den deutsch-türkischen Freundschaftspreis 2012 in der Kategorie Bildung erhalten. Die Auszeichnung gilt ihren erfolgreichen Arbeiten im Bereich interkulturelle und interreligiöse Erziehung, Bildung und Erziehung im Kontext kultureller und religiöser Heterogenität sowie Spracherwerb und Lesesozialisation in Migrantenfamilien.

Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links:

sabah.de

kanalkültür.com

ha-ber.com

news-eu.com

 

Havva Engin für Engagement geehrt

Gemeinsam mit dem Konrektor der Mannheimer Pfingstbergschule, Ümit Arabaci, erhielt die Leiterin des Hei-MaT, Prof. Dr. Havva Engin als Würdigung für ihr Engagement rund um die schulische und gesellschaftliche Teilhabe von türkischstämmigen Kindern und deren Eltern in der Metropolregion Rhein-Neckar eine Dankesurkunde.

Überreicht wurde das Dokument am Sonntag, 29. April, vom türkischen Generalkonsul in Karlsruhe, Serhat Aksen, im Rahmen der Feierlichkeiten zum "23 Nisan Cocuk Bayrami" (23. April-Kinderfest) in der Rheingoldhalle in Mannheim.

 

Das "23 Nisan Cocuk Bayrami" ist ein internationales Kinderfest, das traditionell von den türkischen Elternverbänden in Baden ausgerichtet wird. Seinen Ursprung hat das Fest in der Türkei, wo der 23. April seit 1921 der nationalen Unabhängigkeit und den Kindern gewidmet ist. Seit 1979 wird der 23. April als internationales Kinderfest begangen. Alle Kinder, gleich welcher Kultur, welcher Nationalität und welchen Glaubens, sollen an diesem Tag zusammenkommen und gemeinsam feiern.

 

Großprojekt zur Bewegungs- und Sprachförderung

Bewegungsmangel bei Kindern hat weitreichende Folgen. Frühe Defizite in der Bewegungs- und Koordinationsfähigkeit können sich vor allem auf die Sprachentwicklung negativ auswirken. Hier setzt die Initiative "Motorik ABC" der Universität Heidelberg in Kooperation mit BASF SE und der Manfred Lautenschläger-Stiftung an: Die motorischen Basisfähigkeiten und die sprachlichen Kompetenzen von Kindern sollen frühzeitig, systematisch und nachhaltig gefördert werden. Das Hei-MaT ist bei "Motorik ABC" durch Prof. Dr. Havva Engin vertreten, die für das Teilprojekt Ernährung verantwortlich ist.

Nach dem Start im Herbst 2011 wurde das Programm von "Motorik ABC" zunächst in 15 Kindertageseinrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar erprobt, in den Jahren 2012 bis 2014 sollen 120 weitere hinzukommen. Es richtet sich in besonderer Weise an Einrichtungen mit einem hohen Anteil von Kindern aus sozial schwachen, bildungsfernen Schichten und aus Migrantenfamilien.

Das Programm der Initiative "Motorik ABC" wurde am Mittwoch, 25. April 2012, im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt, an der auch Prof. Dr. Engin teilnahm. Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links:

Einladung der Universität Heidelberg zur PK

Webseite der PH Heidelberg

Diskussionsveranstaltung zur Namensänderung


Multi-, inter-, transkulturell? - Das Interkulturelle Kompetenzzentrum ändert seinen Namen und heißt nun

Hei-MaT - Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik.

Aus Anlass der Namensänderung fand am Montag, 5. Dezember 2011 in der Aula der PH Heidelberg eine Diskussionsrunde zum Thema "Veränderte Gesellschaft - eine andere Schule?" statt. Es diskutierten Prof. Dr. Anne Sliwka, Prorektorin für Forschung, Internationalität und Diversität an der PH Heidelberg, Prof. Dr. Karl-Heinz Dammer, Direktor des Instituts für Erziehungswissenschaft der PH Heidelberg, Ulrike Süss, Leiterin des Bildungsbüros Weihnheim und Markus Bohn, Pestalozzischule Mannheim. Die Moderation hatte Prof. Dr. Havva Engin, Leiterin des Hei-MaT. Die Agenda der Veranstaltung finden Sie als PDF-Download unter dem folgenden Link:

Agenda Namensänderung


Hintergrund der Umbenennung sind zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen der Themen- und Tätigkeitsfelder des Interkulturellen Kompetenzzentrums in den vergangenen Jahren, die unmittelbar mit veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zusammenhängen. Der neue Name - Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik, kurz Hei-MaT - soll diesen Veränderungen Rechnung tragen und die Forschungs- und Projektarbeit des Zentrums nun besser widerspiegeln. Eine Übersicht über die aktuellen Projekte und Aktivitäten des Hei-MaT finden sie als PDF-Download unter dem folgenden Link:

Projekte des Hei-MaT

Gastvortrag von Frau Leyla Türer an der PH Heidelberg


Am 23. Januar 2012
besuchte Frau Leyla Türer vom Projekt Leseladen Mannheim das Seminar „Schüler mit türkischem Migrationshintergrund - die ewigen Versager im Bildungssystem?“ an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

Frau Türer berichtete in ihrem Vortrag den Seminarteilnehmer/innen sehr eindrucksvoll und lebensnah von ihrer Arbeit, in deren Mittelpunkt das Heranführen von Müttern und ihren Kindern - überwiegend mit türkischem Migrationshintergrund - an familiale Literalität steht. In diesem Zusammenhang lud sie die Studierenden ein, ihre Einrichtung zu besuchen oder dort Praktika zu absolvieren.


Dem Vortrag folgte eine angeregte Fragerunde, bei der die Studierenden Frau Türer nach den Motiven ihrer Berufswahl und nach persönlichen Gründen für ihr Engagement in einem derartigen Projekt befragten.

 

Leseladen Mannheim

Der Leseladen Mannheim ist ein Projekt des Interkulturellen Bildungszentrums (IKUBIZ). Er hat als Zielgruppe Kinder und deren Mütter aus bildungsarmen Lebenskontexten. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Heranführung von Müttern und ihren Kindern an familiale Literalität mit Hilfe von zweisprachigen Bilder- und Lesebüchern. Neben der Sprach- und Leseförderung möchte das Projekt Mütter und Kinder stärken und zu einer positiven Stadtteilentwicklung beitragen. Als ein langfristiges Ziel ist die Ausweitung der bestehenden Leseangebote auf weitere im Stadtquartier gesprochene Sprachen geplant.  

 

Austauschgespräch mit dem türkischen Generalkonsul

 

Die Leiterin des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik, Prof. Dr. Havva Engin, nahm auf Einladung des türkischen Generalkonsulats Karlsruhe an einem Austauschgespräch mit Generalkonsul Serhat Aksen teil. In diesem Zusammenhang informierte Frau Engin über die aktuellen Projekte und Aktivitäten des Zentrums. Der Generalkonsul versicherte Frau Engin seine Unterstützung, insbesondere im Kontext von geplanten Projektvorhaben für Eltern mit türkischem Migrationshintergrund. Darüber hinaus knüpfte Frau Engin Kontakte zu weiteren potenziellen Projektpartnern wie der Förderation der türkischen Elternverbände in Baden.

Netzwerktreffen des Projekts "Migranten machen Schule"

Am 07.12.11 fand im Staatlichen Schulamt Mannheim das 2. Netzwerktreffen des Projekts „Migranten machen Schule“ statt. Die Leiterin des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik, Prof. Dr. Havva Engin, hielt auf Einladung des Netzwerks einen Einführungsvortrag zum Thema „Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und (Migranten)Eltern“. In der anschließenden intensiven Diskussionsrunde kristallisierten sich neue Themenfelder für die weitere Arbeit des Netzwerks heraus. Das Zentrum wird sich aktiv an der Professionalisierung von Pädagog/innen zum Themenfeld „Migration und Schule“ in der Rhein-Neckar Region beteiligen.

Universität Kiew und PH Heidelberg: Fachtagung zum Thema Inklusion

Die 2. Fachtagung zum Thema Inklusion findet vom 21. bis 25. Nobember 2011 an der PH Heidelberg mit dem Schwerpunkt "diagnostische und didaktische Konzepte in inklusiven Settings" statt.

Erstmals tagten Experten der Borys Grinchenko Kyiv University und der PH Heidelberg vom 10. bis 15. Juli 2011, ebenfalls in Heidelberg, zum Thema Inklusion. Das IKZ war durch Sylvia Selke vertreten. Der PH-Newsletter news_on! berichtet in der Septemberausgabe. Den Beitrag finden Sie hier:

Universität Kiew & PH Heidelberg: Strategiepapier zur Kooperation
 

Besuch des amerikanischen Generalkonsuls im Interkulturellen Kompetenzzentrum

Deutsch-amerikanischer Austausch zu Fragen eines gelingenden Umgangs mit Inklusion und Heterogenität in Bildungskontexten

 

Am Freitag, den 10. Juni 2011, besuchten der amerikanische Generalkonsul in Frankfurt am Main, Edward Alford, und seine Mitarbeiter das Interkulturelle Kompetenzzentrum an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Sie wurden von der Rektorin Frau Prof. Dr. Wellensiek herzlich begrüßt. In ihren einleitenden Worten ging sie vor allem auf das neue Inklusionsprofil der PH Heidelberg als bildungswissenschaftliche Hochschule ein.


Im Anschluss daran stellte die Leiterin des Interkulturellen Kompetenzzentrums, Frau Prof. Dr. Havva Engin, kurz die aktuell laufenden Projekte am Zentrum vor. Dazu gehören schwerpunktmäßig Projekte zur Lernbegleitung und zu Fördermaßnahmen, die speziell für Kinder und Jugendliche mit Deutsch als Zweitsprache konzipiert sind, Projekte zur Erhöhung der Professionalität von Lehramtsstudierenden im Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht und Projekte im Bereich der Elternarbeit.

Daran anknüpfend ging Frau Sylvia Selke mit einem sehr anschaulichen Film auf das seit Jahren durch das Interkulturelle Kompetenzzentrum erfolgreich umgesetzte Projekt der „Interkulturellen Lernbegleitung“ ein.

Bei diesem Projekt erhalten die Studierenden der PH Heidelberg die Möglichkeit, an ausgesuchten Projektschulen mit Schüler-/innen, die eine schulische Unterstützung benötigen, Förderarbeit durchzuführen. Für diesen Einsatz werden die Studierenden im Rahmen einer Zusatzqualifikation vorbereitet und erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Hochschul-Zertifikat. Im Sommersemester beendeten 20 Studierende die Zusatzqualifikation erfolgreich.

So fügte es sich gut, dass im Rahmen des Besuchs des Generalkonsuls diese Studierenden die Zertifikate sowohl aus den Händen des Prorektors für Studium und Lehre, Herrn Prof. Dr. Gerhard Härle, als auch vom Generalkonsul Edward Alford erhalten konnten.

Im abschließenden Vortrag zeigte sich der amerikanische Generalkonsul beeindruckt von den laufenden Projekten des Interkulturellen Kompetenzzentrums und der Arbeit an der Pädagogischen Hochschule insgesamt. Besonders interessierte ihn die Frage, wie die PH-Studierenden auf die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft pädagogisch vorbereitet werden. Dazu suchte er gezielt das Gespräch mit einzelnen Studierenden, die dem Generalkonsul ihre Motivation für das Lehramtsstudium erläuterten und darlegten, in wieweit  sie sich auf die schulische Praxis vorbereitet fühlen.

Zusammenfassend ist zu resümieren, dass die Veranstaltung – sowohl für das Interkulturelle Kompetenzzentrum als auch für die Gäste – ein gelungener deutsch-amerikanischer Austausch in Fragen des gelingenden Umgangs mit Inklusion und Heterogenität in Bildungskontexten war.

Prof. Dr. Havva Engin & Sylvia Selke


Das Programm finden Sie unter folgendem Link im PDF-Format:

Programm Besuch Generalkonsul Juni 2011