Mentaltraining zur Unterstützung der persönlichen Zielerreichung

Das Heidelberger Kompetenztraining (HKT) zur Entwicklung mentaler Stärke ist ein psycho-edukatives Verfahren, das Menschen theoretisch fundierte und praxistaugliche Strategien und Kompetenzen vermittelt, um ihr persönliches Leistungspotenzial zum richtigen Zeitpunkt zielgerichtet und bewusst zu aktivieren und somit erfolgreich individuell gesetzte Ziele zu erreichen.

Das HKT wurde an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg von Prof. Dr. Wolfgang Knörzer, Wolfgang Amler, Robert Rupp und ihrer Projektgruppe entwickelt. Das Training wird im pädagogischen Kontext (alle Schularten, Hochschule, Lehrerbildung, Erwachsenenbildung), in der Arbeit mit Leistungssportlern und der Gesundheitsförderung angewandt und nach dem Paradigma der Handlungsforschung im Austausch mit der Praxis fortwährend weiterentwickelt.

Ziel des HKT ist es, Menschen zu befähigen, Herausforderungen ressourcenorientiert meistern zu lernen

 

Um die Anwender mental stark zu machen und das eigene Potenzial optimal abrufen zu können, werden im HKT in vier Teilschritten folgende Kompetenzen aufgebaut bzw. gestärkt:

  1. Zuerst wird das eigene Ziel exakt formuliert und die Zielerreichung unter Einbezug aller Sinne visualisiert.
  2. Die Teilnehmer des Trainings lernen die Bausteine der Konzentration kennen und sich selbst in einen konzentrierten Zustand zu versetzen.
  3. Sie lernen ihre eigenen Stärken kennen und diese bewusst zu aktivieren.
  4. Um das eigene Vorhaben gegen mögliche internale und externale Störungen abzuschirmen, werden Lösungsstrategien für diese Störungen erarbeitet und Möglichkeiten der mentalen Abschirmung kennen gelernt.

Dies führt zum Aufbau einer positiven Problemlösungshaltung und stärkt die Selbstwirksamkeitsüberzeugung.

Das HKT integriert wissenschaftliche Befunde aus unterschiedlichen Disziplinen

 

Es baut auf dem Modell der kompetenzorientierten Prävention und Gesundheitsförderung auf. Die Grundlagen des HKT bilden psychologische und neurowissenschaftliche Ansätze wie die Konsistenztheorie von Grawe (2004), das Rubikonmodell von Heckhausen und Gollwitzer (1987) und die Persönlichkeits-System-Interaktions-Theorie von Kuhl (2001). Ergänzt werden sie durch pädagogische Konzepte zum Trainingsaufbau, wie das des pädagogischen Doppeldeckers nach Wahl (2005). Außerdem fließen mit der körperorientierten Konzentrationsarbeit Elemente aus den asiatischen Kampfkünsten in das Training ein.

Nach der Konsistenztheorie des Neuropsychologen Klaus Grawe (2004) ist die Befriedigung zentraler psychischer Grundbedürfnisse des Menschen Voraussetzung für die Ausbildung motivationaler Annäherungsschemata und ein Leben in psychischer Gesundheit und Wohlbefinden. Die vier zentralen Grundbedürfnisse sind:

  • das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle
  • das Bedürfnis nach Bindung
  • das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung/-schutz sowie
  • das Bedürfnis nach Lustgewinn/Unlustvermeidung

Die Erarbeitung einer klaren Vorstellung über die eigenen Ziele und deren spätere Umsetzung trägt zur Befriedigung des Bedürfnisses nach Orientierung und Kontrolle bei. Durch das positive Erleben der Zielerreichung und ggf. der Rückmeldung durch die Umwelt werden das Bedürfnis nach Lustgewinnung, Selbstwerterhöhung und Beziehung befriedigt. Die Befriedigung dieser psychischer Bedürfnisse trägt entscheidend zum Aufbau motivationaler Annäherungsschemata bei und steigert nachhaltig die Motivation.

Im Rubikonmodell der Handlungsorientierung von Heckhausen und Gollwitzer (1987, überarbeitet von Storch & Krause, 2007) wird zwischen einer motivationalen und volitionalen Phase der Zielrealisierung unterschieden. Das HKT unterstützt die volitionale Phase, in der die Intention zu handeln bereits besteht, durch die Vermittlung von Umsetzungsstrategien.

 

Einen wesentlichen Vorzug gegenüber klassischen Trainingsmaßnahmen stellt die parallele Verwendung von digitalen und analogen Prinzipien dar (Kuhl, 2001). Um nachhaltige Motivations- und Lernprozesse anzustoßen, werden im HKT sowohl bewusst-logische, verbal-analytische ("digitale") als auch bildhaft-metaphorische und körperlich-emotionale ("analoge") Aspekte des Lernens in das Training integriert.