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Interkulturelle Lernbegleitung

In diesem Schuljahr nehmen wieder zahlreiche Studierende die Zusatzqualifikation zu*r Interkulturelle*n Lernbegleiter*in wahr. Gemeinsam mit ihren Kindern oder Jugendlichen erproben sie das forschende Lernen in Mini-Projekten. Die Lerntandems treffen sich in der Regel zweimal wöchentlich an verschiedenen Schulen im Rhein-Neckar-Kreis, darunter beispielsweise in St. Ilgen, Sandhausen, Edingen-Neckarhausen oder Leimen. Ein Tandem besteht aus einer*m studentischen Lernbegleiter*in sowie einem Kind und die Mini-Gruppen aus mehreren Kindern und Jugendlichen mit Zwei- oder Mehrsprachigkeitserwerb.

Auch in diesem Schuljahr reflektieren die Lernbegleiter*innen in einem Forschungstagebuch über ihre Erfahrungen in der Lernbegleitung.

So schreibt eine Lernbegleiterin unter Rückgriff auf das Modell der Lerndispositionen nach Carr (vgl. z.B. 2001; 2007) beispielsweise über ihre Beobachtungen:

Entsprechend der Lerndispositionen nach Margaret Carr gelang es meiner Schülerin in ihren Lernprozessen z.B. bei Herausforderungen und Schwierigkeiten ihre Lerntätigkeit weiterzuführen. Ihr Engagement zeigte sich in diesem Mini-Projekt konkret daran, dass sie selbst einen Computerraum organisieren konnte, um an ihren Steckbriefen für die Planeten zu arbeiten oder das Quiz für die Klasse vorzubereiten, welches sie in ihrer Abschlusspräsentation mit ihren Klassenkameraden durchführen wollte. Dies zeigt auch, dass sie an einem Austausch mit ihren Mitschüler*innen interessiert war.

Eine andere Lernbegleiterin reflektiert ihre Erkenntnisse und Herausforderungen aus der Lernbegleitung wie folgt:

Ich habe bei der Interkulturellen Lernbegleitung schnell gemerkt, dass es sich nicht um „gewöhnliche Nachhilfe“ handelt, bei der die Inhalte aus der Schule vertieft werden. Ich war das erste Mal damit konfrontiert, für eine einzige Person ein optimales Lernangebot zu erstellen, das ihren Interessen und Bedürfnissen entspricht. Dies ging natürlich nur, wenn ich ihren Lernstand richtig einschätzte. Obwohl ich Deutsch als Fach studiere, war dies für mich eine große Herausforderung, weil es darum ging, sich in jemanden hineinzuversetzen, der die deutsche Sprache nicht als Erstsprache erworben hat. Zudem sollen wir Lernbegleiter*innen auch erlernen wie Kindern und Jugendlichen mehr Mitbestimmung beim Lernen gegeben werden kann. Forschendes Lernen empfand ich dafür als hilfreich.

Wir wünschen allen aktuellen Lernbegleiter*innen weiterhin ein spannendes und erfahrungsreiches Schuljahr und freuen uns wie immer auf neue Interessierte in der Lernbegleitung!

Das Hei-MaT-Zentrum bedankt sich bei allen Unterstützer*innen für die hervorragende Kooperation, besonders beim Jugendamt Rhein-Neckar-Kreis, allen beteiligten Schulen und Herrn Dr. Stefan Pietrusky für die technische Planung und Umsetzung der Plattform.

Laura Hepp (studentische Mitarbeiterin)