
Um Lernprozesse effektiv und nachhaltig zu gestalten, brauchen wir solide Erkenntnisse aus der fachdidaktischen Forschung. Wie lernt man effektiv mit lebenden Organismen? Wie verknüpfen wir Primärerfahrungen mit digitalen Tools und Lernen im Klassenraum? Wie fördern wir die Kompetenzen des Erkennens wie Mikroskopieren und Experimentieren? Wie steigern wir Interesse an Lebewesen, Wertschätzung und Nachhaltigkeit? Wie lernen wir Hintergründe der Molekularbiologie zu verstehen, die unseren Alltag wesentlich mitgestalten.
Moderne Wissenschaft und Medizin sind ohne die Mikroskopie undenkbar. Sie ist eine zentrale Kompetenz des Erkenntnisgewinns. Trotzdem wird in der Schule selten mikroskopiert, insbesondere in höheren Klassenstufen. Die Möglichkeiten zur Mikroskopie sind vielfältig und reizvoll, nicht nur im Kontext der Humanbiologie. Sie erfolgen dann mit dem nötigen „Flow“, wenn tatsächlich Problemstellungen gelöst werden können. Übungen an histologischen Bildern regen zu echter Mikroskopie an.
Zur Umsetzung der anspruchsvollen Ziele des Bildungsplanes und insbesondere für die BNE sind in vielen Fällen Lernorte außerhalb des Schulgebäudes besser geeignet als der Klassenraum. Lernen wir regelmäßig draußen, spricht man von Outdoor Education. Auch das Schulgelände und die Schulgärten gehören dazu, aber auch Nationalparks, Museen oder kulturelle Orte. Welche fachdidaktischen Kompetenzen (PCK) brauchen Lehrkräfte für diese herausfordernde Art des Lehrens und Lernens? Wie kann man das Lehren und Lernen draußen trainieren? Wir reflektieren vielfältige Lernprozesse mit vielen Kindern und Jugendlichen in der Natur, aber auch im Garten. In diese Forschungen sind Studierende und Doktorierende aktiv einbezogen.
Wie kostbar ist Gesundheit! Nach dem Ansatz der Salutogenese suchen wir nach Möglichkeiten, Widerstandsressourcen zu stärken, um den Alltag erfolgreich zu bewältigen und das Wohlbefinden nachhaltig zu fördern. Dazu gehören u.a. die Ernährungsbildung und die sexuelle Bildung. Hierzu wird im Rahmen einer Promotion Material entwickelt und beforscht. Die Gesundheitsförderung im Kontext der Ernährung und Bewegungsförderung ist zu den Handlungsmöglichkeiten im Ökogarten assoziiert. Ein Teilprojekt beleuchtet, wie regionale Ernährung zugleich auch der ökologischen Nachhaltigkeit dient (Regio-Food-Hunter). Dies ist auf alle Gruppen von Lernenden bezogen.

Forschendes Lernen ist die deutsche Übersetzung des Begriffs Inquiry-based Learning. Dieser Lehr-Lern-Ansatz nimmt insbesondere im naturwissenschaftlichen Unterricht sowie in der internationalen fachdidaktischen Forschung eine zentrale Rolle ein. Forschendes Lernen bietet die Möglichkeit, gezielt Kompetenzen zur Erkenntnisgewinnung zu fördern und auszubauen. Das offene Experimentieren ist eine Facette des Forschenden Lernens. Wir führen fachdidaktische Forschung und konzeptionelle Arbeiten im Schwerpunkt Forschendes Lernen und offenes Experimentieren durch.
Professionsforschung beschäftigt sich mit der Entwicklung, Struktur, Rolle und dem Handeln von Professionen, insbesondere im Bereich der pädagogischen Berufe (wie Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen etc.). Dabei stehen Fragen im Mittelpunkt wie:
- Wie entwickeln sich professionelle Kompetenzen?
- Welche Anforderungen stellt die Gesellschaft an eine Profession?
- Wie verändert sich professionelles Handeln durch Rahmenbedingungen, Aus- und Weiterbildung?
In unserer Forschung untersuchen wir derzeit die Rahmenbedingungen von Lehrkräftefortbildungen zum Experimentieren.

Zoopädagogik ist ein pädagogisches Konzept, das Tiere und deren Lebensräume aktiv in Bildungsprozesse einbezieht – meist im Rahmen von Zoos, zoologischen Gärten, Tierparks oder ähnlichen Einrichtungen. Ziel ist es, Menschen – insbesondere Kindern und Jugendlichen – Wissen, Werte und Kompetenzen rund um Natur, Artenvielfalt, Umwelt- und Tierschutz zu vermitteln. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg kooperiert eng mit dem Zoo Heidelberg. Inhalt der Aktivitäten sind Forschung und Konzeptionen von Lehr-Lern-Materialien für den Lernort Zoo. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auch auf der Inklusion.