Im Rahmen des Programms „Teachers for the Future“ besuchten israelische Studierende die PHHD, erkundeten Bildungseinrichtungen der Region und knüpften neue Kontakte.
Im Rahmen des Austauschprogramms "Teachers for the Future" haben Studierende des Levinsky-Wingate College in Tel Aviv bzw. Eilat die Pädagogische Hochschule Heidelberg besucht. Zuvor hatten bereits drei Heidelberger Studierendengruppen über dasselbe Programm Israel besucht. Der nun von Professorin Dr. Havva Engin und Henrike Schön (PHHD) organisierte Aufenthalt war lange geplant und musste aufgrund der politischen Lage in Israel bereits zweimal verschoben werden. Die angehenden Sonderpädagog:innen informierten sich – gemeinsam mit ihrer Professorin Dr. Alona Forkosh-Baruch – bei ihrem jetzigen Aufenthalt über innovative Lehrkonzepte der PHHD und besuchten weitere Bildungsinstitutionen der Region.
Der erste Tag des Besuches fiel mit der Freilassung von israelischen Geiseln nach einer mehr als zweijährigen Geiselnahme durch die palästinensische Hamas zusammen: "Dass der Besuch der israelischen Studierenden an dem Tag war, der eine so große historische Bedeutung hat, hat uns alle tief berührt", sagte Professorin Dr. Karin Vach. "Für die Welt war der 13. Oktober 2025 ein Moment der Hoffnung. Dass jüdische Studierenden ihn hier in Deutschland verbrachten, empfinde ich als bewegendes Zeichen des Vertrauens. Die Geschichte unserer beiden Länder lehrt uns, dass Wandel Zeit braucht – und sie zeigt zugleich, dass Annäherung möglich ist: dort, wo Menschen miteinander sprechen, einander zuhören und voneinander lernen."
Dieser Austausch ist Ziel des Förderprogramms "Teachers for the Future", mit dem der Baden-Württembergische Landtag einwöchige Exkursionen zwischen Israel und den Pädagogischen Hochschulen unterstützt: Angehende Lehrkräfte sollen sich mit dem Bildungssystem des gastgebenden Landes vertraut machen und gemeinsam Fragen zum Umgang mit Multikulturalität, Interreligiosität und Antisemitismus erörtern. Neben dem Besuch der PHHD standen daher ein persönlicher Empfang bei Stefanie Jansen, Bildungsbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, auf dem Programm der israelischen Studierenden und ihrer Professorin Forkosh-Baruch. Sie besuchten zudem die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, den Bildungscampus Heilbronn, die Universitätsbibliothek Heidelberg und die historische Altstadt sowie das Heidelberger Schloss.
An der PHHD nahmen sie an einem Seminar des Fachs Musik teil und besuchten die Mensa, die mehrfach für ihre vegan-vegetarisches Angebot ausgezeichnet wurde. Die angehenden Sonderpädagog:innen lernten zudem das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung kennen, an dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam lehren und forschen. Bildungsfachkraft Anna Neff und AW-ZIB-Geschäftsführer Florian Kollmann berichteten von den Anfängen des Zentrums und aus ihrem Arbeitsalltag. Sie fühle sich hier wohl und mit ihren Workshops für Studierende wertgeschätzt, sagte Neff. "Ein tolles Programm", fand Forkosh-Baruch. Die Gruppe werde diese Idee mit nach Hause nehmen und nach Möglichkeiten suchen, solche Konzepte auch an israelischen Einrichtungen in Tel Aviv und Eilat umzusetzen.
Ein gemeinsames Essen, an dem auch einige ehemalige Exkursionsteilnehmer:innen teilnahmen, beendete den Besuch. Er war ein weiterer Schritt in einer gewachsenen Partnerschaft: Beide Hochschulen planen, die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren weiter zu vertiefen und neue gemeinsame Projekte zu entwickeln.
Text: Antje Karbe und Verena Loos