Seit 200 Jahren ermöglicht die Brailleschrift blinden Menschen Teilhabe an Bildung. Im Forschungspodcast Bildungsplausch spricht Prof. Dr. Markus Lang über ihre Funktionsweise und Bedeutung.
Das System hinter der Brailleschrift ist so einfach wie genial: In einer Zelle (bestehend aus sechs Punkten) sind erhabene Punkte angeordnet. Das ermöglicht insgesamt 64 unterschiedliche Kombinationen, die mit den Fingerspitzen ertastet werden können. Buchstaben, Zahlen und Zeichen werden so dargestellt.
Die Zukunft der Brailleschrift
So ermöglicht die Brailleschrift zwar Teilhabe, steht aber gleichzeitig in Konkurrenz zu komfortablen Assistenzsystemen, wie sie Smartphones oder Tablets mittlerweile standardmäßig anbieten. In einigen Ländern wie etwa in Frankreich und den USA ist schon länger der Trend zu beobachten, dass die Nutzung der Brailleschrift zurückgeht.
Die Zukunft der Brailleschrift treibt Lang an, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, sie aus der Nische zu holen: „Sie gehört in die Mitte der Gesellschaft!“ Und das konnte Lang auch mit einer Studie belegen. Im Rahmen von
Die Studie hat gezeigt, dass Braille im deutschsprachigen Raum von assistiven Technologien nicht zurückgedrängt wird. Zwar nutzt die jüngste Altersgruppe tendenziell etwas weniger Brailleschrift, aber grundsätzlich gewinnt eher beides – Braille und Assistenzsysteme – an Bedeutung: „Braille und Hören von Texten wird in Kombination genutzt.“
Das ganze Gespräch im Podcast
Mehr über die heutige Bedeutung der Brailleschrift, über Lese- und Rechtschreibkompetenzen und auch die persönliche Motivation von Markus Lang, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, hören Sie in der neuesten Episode des Bildungsplausch:
Text: Max Wetterauer
Bild: Birgitta Hohenester