Tagung Lehrer:innenbildung für Inklusion - Hochschuldidaktische Konzepte und Perspektiven - 26.09.-27.09.2022 Pädagogische Hochschule Heidelberg

Inklusion ist bundesweit in den hochschulischen Curricula der Lehrer:innenbildung implementiert. Es zeigen sich aber Differenzen im Kontext unterschiedlicher Vorgaben der Bundesländer und den Hochschulen innerhalb eines Bundeslandes. Dementsprechend wurden an den Hochschulstandorten diverse curriculare und hochschuldidaktische inklusionsbezogene Modelle und Konzepte ausgebildet.

Die Anbahnung inklusionsbezogener Kompetenzen gilt als Querschnittsaufgabe aller Studiengänge der Lehrer:innenbildung oder wird über (Teil-)Module in bildungswissenschaftliche, sonderpädagogische oder fachdidaktische Studiengänge integriert. Aufgrund der hochschuldidaktischen Gestaltungsspielräume der Lehrenden in der Konzeption von Lehrveranstaltungen ist zu vermuten, dass potenziell eine große Vielfalt in der Vermittlung inklusionsbezogener Inhalte besteht.

Ein Blick in hochschulische Curricula und Lehrveranstaltungskonzepte zeigt, dass die Verständnisse des sehr divers konnotierten Begriffs Inklusion curriculare und hochschuldidaktische Entscheidungen oder Seminarkonzepte beeinflussen. Gerade auf curricularer Ebene scheint das enge Inklusionsverständnis die Debatte der letzten Jahre geprägt zu haben. So fokussiert(e) beispielsweise der hochschuldidaktische Diskurs Fragen danach, wie und wo sonderpädagogische Inhalte verortet werden sollten. Dieser „Sonderpädagogisierung“ (Boban & Hinz, 2009) der Debatte gegenüber wird der weite Inklusionsbegriff wiederholt als Folie zur Kritik be- und entstehender curricularer Strukturen genutzt.

Mit der Tagung Lehrer:innenbildung für Inklusion – Hochschuldidaktische Konzepte und Fragen wurde im Herbst 2016 an der Universität Siegen eine Bestandsaufnahme sowie ein Austausch über Seminarkonzepte und curriculare Entwicklungen initiiert (siehe Sammelband „Lehrerausbildung für Inklusion – Fragen und Konzepte zur Hochschulentwicklung” (Greiten, Geber, Gruhn & Köninger, 2017). Dieser Diskurs soll fortgeführt werden, indem wir im Rahmen der 2022 stattfindenden Tagung Lehrer:innenbildung für Inklusion- Hochschuldidaktische Konzepte und Perspektiven (Weiter-) Entwicklungen von Modellen und Konzepten der Lehrer:innenbildung und darauf bezogene Debatten in den Blick nehmen:

  • Wie und inwiefern hat sich die Lehrer:innenbildung für Inklusion aus curricularer, (fach-) didaktischer und methodischer Sicht weiterentwickelt?
  • Welche offenen Fragen und Entwicklungspotenziale zeigen sich für eine inklusionsorientierte Hochschuldidaktik?
  • Welche Inklusionsverständnisse und damit verbundenen Zielsetzungen bilden sich aktuell in der Lehrer:innenbildung ab?
  • Inwiefern haben veränderte hochschuldidaktische und curriculare Rahmenbedingungen und innovative Entwicklungen Einfluss auf die Lehrer:innenbildung für Inklusion (bspw. Digitalität und Digitalisierung)?
  • Inwiefern nehmen aktuelle Entwicklungen im Inklusionsdiskurs Einfluss auf die Lehrer:innenbildung für Inklusion (bspw. Intersektionalität, reflexive Inklusion, Vermittlung reflexiver Kompetenzen)?
  • Welche Potenziale und Herausforderungen sehen Beteiligte der Lehrer:innenbildung für die Entwicklung didaktischer Materialien und Tools für Studierende (bspw. Vermeidung der Reifikation stereotyper Zuschreibungen)?
  • Inwieweit werden hochschuldidaktisch die Möglichkeiten von multiprofessioneller Teamarbeit genutzt?