Internationale Gesellschaft für Schulpraktische Studien und Professionalisierung
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Der sechste IGSP-Kongress findet vom 24. bis 26. März 2025 an der PH Heidelberg statt. Er steht unter dem Titel:
Professionalisierung durch schulische Praxis?
Internationale und nationale Forschungsperspektiven
Annahmen zu den Zusammenhängen von Erfahrungen mit schulischer Praxis, Professionalisierung und Bildungserfolg von Schüler:innen stehen wie selbstverständlich im Raum: Schulische Praxis spielt eine entscheidende Rolle in der Professionalisierung von (angehenden) Lehrkräften und weiteren schulischen Akteur:innen und beeinflusst Bildungsprozesse sowie den Bildungserfolg von Schüler:innen. Diese Annahmen rekurrieren auf „schulische Praxis“ als ein implizit geteiltes, aber wenig expliziertes Konstrukt, das dennoch eine Rahmung bietet, deren Feld und Inhalte analysiert, beforscht und bildungspolitisch betrachtet werden können.
Die vermeintlich geteilte Rahmung einer „schulischen Praxis“ scheint aber aktuell durch gesellschaftliche, schulische und politische Umbrüche irritiert. Forderungen nach Inklusion und Diversität führten und führen zu politischen und strukturellen Änderungen schulischer Praxis, oft jedoch nur oberflächlich und mit mangelnden Ressourcen ausgestattet. Parallel dazu wurde die Lehrkräftebildung reformiert: Akademische Professionalisierung, Kompetenzorientierung und Modularisierung, veränderte Praxisphasen und Diversität der Ausbildungswege beeinfluss(t)en Konzepte der Professionalisierung und schließlich die schulische Praxis selbst. Gegenwärtig werden weitere Reformen diskutiert. Technologische Innovationen, gesellschaftliche Veränderungen und neue pädagogische Ansätze fordern Konzepte des Lehrens und Lernens heraus. Digitalen Technologien wird innovatives Potenzial zugeschrieben, Wissenszugänge zu revolutionieren und personalisiertes Lernen zu ermöglichen. Unbestritten ist, dass sich der Schulalltag von Schüler:innen, Lehrkräften und weiteren Akteur:innen ebenfalls in einem intensiven Veränderungsprozess befindet. Die Qualität der Bildung, des Bildungssystems und der Lehrkräftebildung steht zur Diskussion. Seit über 20 Jahren lenken Ergebnisse von Vergleichsstudien und innovative Schulen mit neuen Schul- und Unterrichtskonzeptionen den Blick auf grundlegende Veränderungen schulischer Praxis. Diese Dynamiken fordern nicht nur eine kritische Reflexion über bisherige Annahmen zu schulischer Praxis, sondern auch Anpassungen an strukturelle Gegebenheiten und Herausforderungen eines modernen Bildungswesens. In diesen Veränderungen, Ungewissheiten und Transformationen rücken die Professionalisierung und Beschreibungen schulischer Praxis in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit und fordern vielfältige Forschungszugänge.
Der 6. IGSP-Kongress fokussiert auf die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Professionalisierung verschiedener Akteur:innen in Wechselwirkung mit schulischer Praxis. Zu diskutieren ist, was schulische Praxis aktuell ausmacht. Für die Forschung stellen sich u. a. Fragen, wie das Feld schulischer Praxis aktuell zu begreifen ist, wie es sich in konkreten Ausgestaltungen darstellt, wie es zukünftig sein kann. Damit verbunden sollen Konzepte vorgestellt und diskutiert werden, wie sich Professionalisierung durch die sich verändernde schulische Praxis konzeptionieren, gestalten und erforschen lässt. Neben thematischen Akzentuierungen soll auf dem Kongress auch eine Bandbreite an Forschungszugängen vorgestellt werden.