Gesundes und abfallarmes Schulfrühstück

in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Heidelberg, den Fachfrauen für Kinderernährung und Heidelberger Schulen

Das Projekt will am Beispiel des Schulfrühstücks Abfallvermeidung und gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten verknüpfen. Es folgt dem Ansatz der Entwicklung der Schulen von Lernorten zu Lebens- und Erfahrungsräumen. Im Projekt kooperierten bisher mit der Projektgruppe der PH: das Gesundheitsamt Rhein-Neckar, Fachfrauen für Kinderernährung und Abfallberaterinnen der Region Rhein-Neckar mit Grund- und Hauptschulen sowie Realschulen Heidelbergs und der Umgebung.

Zahleiche Studierende haben sich seit Projektstart 1997 engagiert und mit den Projektpartnern, vor allem den Kindern, in den verschiedenen Schulen gearbeitet: Barbara Becker und Alexandra Klenk, Annett Kunath und Elvira Schmidt, Kathrin Koch und Sylvie Kreukler, Verena Fränkle und Miriam Lorenz u.a.

Mit den Kindern werden im schulischen Alltag an mehreren Schulvormittagen zunächst mehrere verschiedene Varianten eines schmackhaften und gesunden Schulfrühstücks erprobt, bevor verallgemeindernde Richtlinien einer gesunden Zusammenstellung der Nahrung abgeleitet werden. Diese mindestens 4 Lernvormittage pro Klasse verteilen sich über mehrere Wochen und enthalten vorwiegend Formen handelnden Lernens. Parallel dazu wird an der Schulung der Sinne gearbeitet. Die Bemühungen in der Grundschule innerhalb des Heimat- und Sachunterrichts setzten sich im Biologieunterricht der Klasse 5 der Realschule fort.

Dieser induktive Ansatz wurde in der Projektgruppe im Ergebnis der begleitenden Evaluation des Projektes entwickelt und erwies sich bisher als durchaus erfolgreich. Die Hauptsache war natürlich: es hat Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen bzw. Lehrern geschmeckt und Spaß gemacht.

Angestrebt werden eine Anbahnung der Kontinuität der schulischen Ernährungsbildung von der Grundschule bis in weiterführende Schulen und die Förderung der Einbindung in schulische Organisationsstrukturen.

Weiter soll geprüft werden, inwieweit der Ansatz der Salutogenese (nach Antonovsky) die schulische Gesundheitsbildung reformieren kann. Dieser Ansatz zur Förderung der Gesundheitsfaktoren hat in den letzten Jahren einen Wandel der schulischen Konzeption von Gesundheitsbildung mit initiiert. So rücken nicht nur Fragen der Pathogenese, sondern der Salutogenese in den Betrachtungshorizont. Die Fragerichtung wird gegenüber bisherigen Konzepten verschoben: nicht nur was krank macht, sondern auch welche Faktoren Menschen trotz Stress und Belastungen relativ gesund erhalten oder machen, ist von Interesse. Gesundheit und Krankheit sind keine Absolutwerte, sondern bilden ein Kontinuum. Antonovsky spricht von Widerstandsressourcen. Solche Ressourcen werden in dem allgemeinen Konstrukt des Kohärenzgefühls und seiner drei Komponenten Machbarkeit, Bedeutsamkeit und Verständlichkeit konzeptualisiert. Je stärker das Kohärenzgefühl, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, sich in Richtung des Gesundheitspools auf dem Kontinuum zu bewegen. Antonovsky benennt das Kohärenzgefühl als generelle Lebenseinstellung. Bezogen auf die Ebene der Schule tangiert das sowohl die Schülerinnen und Schüler, als eben auch die Lehrerinnen und Lehrer.