Projektbeschreibung

 

In den meisten Fällen wird in inklusiven Lerngruppen im Literaturunterricht mit verschiedenen Textvarianten gearbeitet. Bislang ist jedoch sehr wenig darüber bekannt, inwieweit Texte in Leichter oder Einfacher Sprache ebenfalls literarästhetisch anregend sein können und wie Jugendliche in Bezug auf ihre Äußerungen unterstützt werden können, um so in heterogenen Lerngruppen einen Austausch zu ermöglichen. Daher ist es wichtig, mehr darüber zu erfahren, wie Schüler:innen Bedeutungen bei der Rezeption von literarischen Texten konstruieren.

Das Forschungsprojekt LiES legt den Fokus zum einen auf die Äußerungsmöglichkeiten der Schüler:innen und zum anderen auf die Verstehensprozesse sowie die emotionale Involviertheit der Jugendlichen. Dazu soll der Anregungsgehalt literarischer Texte in verschiedenen Sprachfassungen für Jugendliche mit und ohne Förderbedarf untersucht werden.

Hierfür wurde im Rahmen einer Vorstudie der Jugendbuchautor Nils Mohl beauftragt, einen literarischen Text zu verfassen, der Jugendliche im Alter von 13-15 Jahren ansprechen und eine Vorleselänge von circa 20 Minuten haben soll. Diesen Text adaptierte der Schriftsteller sowohl in Einfache als auch Leichte Sprache. Alle drei Textvarianten in ‚Standardsprache‘, Einfacher Sprache und Leichter Sprache wurden anschließend von einer professionellen Sprecherin als Hörtexte aufgenommen.

Die drei Hörtextvarianten werden gleichmäßig auf die Stichprobe verteilt und den Schüler:innen in Einzelinterviews vorgestellt. An vergleichbaren Stellen werden die Hörfassungen gestoppt und Fragen an die Schüler:innen gerichtet. Dabei soll der Schwerpunkt auf Bedeutungskonstruktionen liegen und nicht auf der Wiedergabe der Handlungslogik.