Förderung
Die Förderung findet als Einzelförderung durch Studierende statt. Diese haben zuvor das Seminar „Lernschwierigkeiten in Mathematik“ besucht, in dem der theoretische Hintergrund von Rechenstörungen, deren Diagnostik und Förderung behandelt wird. Begleitend zur Förderung wird für die Studierenden verpflichtend eine wöchentliche zweistündige Veranstaltung angeboten. Hier berichten sie von ihren betreuten Kindern; Zielsetzungen, Förderpläne, gelungene oder misslungene Interventionen werden unter der Leitung von Frau Kaufmann besprochen. Videosequenzen werden vorgeführt, gemeinsam analysiert und reflektiert. Vor Beginn der Förderung durch die Studierenden wird in einem Erstgespräch von Frau Kaufmann eine ausführliche Diagnostik erstellt und die vorläufigen individuellen Förderziele festgelegt. Im Gegensatz zur traditionellen Nachhilfe, wird in der Regel nicht am aktuellen Schulstoff gearbeitet; auch findet keine Hausaufgabenhilfe oder Vorbereitung auf die nächste Klassenarbeit statt. Schwerpunkt der Förderung stellt die Entwicklung des Zahlbegriffs- und Operationsverständnisses und das Rechnen/die Rechenstrategien dar. Hierbei wird durch das anfänglich schwerpunktmäßige Arbeiten auf der Handlungsebene ein grundlegendes Verständnis angestrebt, ausgehend davon, dass die Vermittlung von unverstandenen „Tricks“ („Beim Multiplizieren von Zehnerzahlen muss man nur eine Null anhängen...“) lediglich zu einer kurzfristigen Verbesserung der Rechenleistung führen kann.
Wenngleich davon ausgegangen wird, dass der Erfolg der Förderung nicht auf vermehrtem Üben sondern auf der Entwicklung des Verständnisses beruhen kann, ist es notwendig, dass die erarbeiteten Inhalte auch gesichert werden. Dies ist in der knapp bemessenen Förderzeit nur bedingt möglich, so dass eine enge Kooperation mit den Eltern angestrebt ist. Um wichtige schulische und außerschulische Informationen über das geförderte Kind zu erhalten, ist nach jeder Förderstunde ein kurzer Informationsaustausch zwischen Eltern und Studierenden vorgesehen. Auch ergänzende häusliche Übungen werden dabei genau besprochen. Hiermit soll vor allem vermieden werden, dass durch verschiedene Erklärungsansätze oder verschiedene Arbeitsmittel zu Hause und in der Förderung (noch mehr) Verwirrung gestiftet wird. Aus den gleichen Gründen ist eine Kooperation mit den Lehrkräften erwünscht.