Ziele

Das Projekt hat verschiedene Ziele: Therapie („Lernen lernen“), Ausbildung der Studierenden („Lehren lernen/„Lernen lehren“) und Forschung.
Angestrebt wird in erster Linie, Kindern, die spezifische Lernprobleme im arithmetischen Bereich haben dabei zu helfen, den Anschluss an die Klasse wieder zu erlangen bevor ständige schulische Misserfolge ihre Lernbiographie nachhaltig belasten. Da die vorgestellten Kinder häufig schon einen längeren „Leidensweg“ hinter sich haben - verstärktes häusliches Üben, Nachhilfe, Förderstunden in der Schule etc., meist verbunden mit einer nicht unerheblichen zeitlichen Mehrbelastung aber ohne spürbaren Erfolg - und nicht selten bereits ein negatives Selbstkonzept aufgebaut haben, ist es besonders wichtig, dass es den Studierenden gelingt, ein Lernklima zu schaffen, das ermutigt, stützt, bestätigt, anspornt und herausfordert, denn Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten ist ein entscheidender Faktor, der Lernen begünstigt.
Des Weiteren steht auch die Ausbildung der Studierenden im Vordergrund. Versteht man Lehren als Organisieren von Lernen, kann Lehren nicht auf routinemäßige Anwendung didaktischer Methoden reduziert werden. Vielmehr müssen die Lehrer und Lehrerinnen in der Lage sein, im Unterricht Probleme zu erkennen, didaktisch zu interpretieren und Maßnahmen zur Überwindung der Probleme zu ergreifen. Hierfür wird immer wieder die Forderung erhoben, mehr Praxisbezug in die Lehrerausbildung zu integrieren. Mehr Praktika können jedoch den Blick für individuelles Lernen und für individuelle Probleme einzelner Kinder nur bedingt schärfen, da der Focus meist auf „die Klasse“ gerichtet ist, weniger auf individuelle Denkprozesse. Bei der Förderung eines einzelnen Kindes hingegen können die in fachdidaktischen Veranstaltungen erworbenen Kenntnisse - im Kleinen - erprobt werden. Die Konzentration auf ein einzelnes Kind steht hier im Vordergrund, individuell geglückte und fehlerhafte Denkprozesse von Kindern sollen erfasst werden und individuelles remediales Einwirken erprobt werden.
Außerdem bietet das Projekt auch Möglichkeiten, Forschung im Bereich der Rechenstörungen zu betreiben.