Professionalisierung im Lehrberuf - Konzepte und Modelle auf dem Prüfstand

Die Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern rücken seit etwa einem Jahrzehnt immer stärker in den Forschungsfokus. Wesentliche Ergebnisse entsprechender Forschungsarbeiten sind Hinweise auf Charakteristika potenziell wirksamer Maßnahmen zum Professional Development wie etwa Domänenspezifität, Kontinuität, Verknüpfung von konstruktiven und reflexiven Phasen und unterstützende Maßnahmen im konkreten Berufsfeld.

Trotz der herausgearbeiteten Charakteristika erfolgreicher Maßnahmen bestehen bezogen auf die systematische Weiterentwicklung solcher Maßnahmen eine Fülle unbeantworteter Fragen, zu denen das Kooperationsprojekt einen klärenden Beitrag leisten soll. In 15 Teilprojekten an 5 Pädagogischen Hochschulen werden unterschiedliche Aspekte von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen untersucht. Das Institut für Mathematik und Informatik der PH Heidelberg ist mit zwei Teilprojekten beteiligt.

Im Teilprojekt "Digitale Medien im Unterricht - Entwicklung professionellen Wissens und professionsbezogener Einstellungen, Haltungen und Überzeugungen durch Coaching" werden Coaching-Modelle entwickelt, die zum nachhaltigen Einsatz digitaler Medien im schulischen Unterricht führen sollen. Dabei werden die Szenarien "Flipped Classroom" und "Wiki-Arbeit" fokussiert. Die Modelle werden im Rahmen von Aktions- bzw. Entwicklungsforschung in Verschränkung von Theorie und Empirie konzipiert und weiterentwickelt.

Im Teilprojekt "Wirksamkeit von adaptiven Coachingmaßnahmen auf das Lehrerprofessionswissen zum Umgang mit multiplen mathematischen Repräsentationen" soll ein adaptives Lehrcoaching bezogen auf die Wirkung auf das knowledge of content and teaching (KCT) und das knowledge of content and students (KCS) sowie die damit verbundenen Überzeugungen untersucht werden. Der fachspezifische Bereich des Coachings betrifft mathematische multiple externe Repräsentationen (MER) im Rahmen des Lehrens und Lernens von Funktionen.