Auf der Suche nach Freundschaft

Der kleine Prinz von Saint-Exupéry: Kinderkonzert mit Musiktheater

Am 22. Januar 2016 veranstaltete das Konzertpädagogische Kompetenzzentrum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg bereits zum siebten Mal in Folge ein Musiktheater speziell für junge Zuschauer. Unter der Gesamtleitung von Wessela Kostowa-Giesecke (Fachbereich Musik) stand in diesem Jahr das Buch „Der kleine Prinz“ des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry im Mittelpunkt des konzertpädagogischen Produktionsseminars. In dessen Rahmen wurde an der musikalischen Vertonung, an der stimmlichen und instrumentalen Begleitung sowie an der szenischen Umsetzung gearbeitet. Ziel war es, künftige Lehrkräfte für Kinderveranstaltungen an Schulen zu begeistern. Im Laufe des gesamten Wintersemesters 2015/2016 wurde daher in unterschiedlichen Bereichen getrennt voneinander geprobt, um schlussendlich alle Bereiche in einer großen Aufführung zusammenzuführen. Christiane Saknus war für die Theaterpädagogik, Textbearbeitung und Regie zuständig. Für das Bühnenbild war Cornelia Thauer verantwortlich. Organisiert wurde die Veranstaltung von Linda Fehrs, Ton- und Lichttechnik leitete Moritz König. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Susanne Dressler und ihren Schülerinnen und Schülern der Landhausschule Heidelberg.

Nachdem am Freitagvormittag die Mehrzweckhalle der Pädagogischen Hochschule mit einer großen Kinderschar gefüllt war, begann die Aufführung. Den Auftakt machte eine Gruppe junger Geigenspieler, die das Stück „Weißt du, wieviel Sternlein stehen“ spielten. Nach einem kurzen Bühnenumbau wurde das gesamte Publikum dazu aufgefordert, beim Rhythmusklatschen mitzumachen. Der Saal wurde verdunkelt und die ganze Aufmerksamkeit galt nun dem darauffolgenden Klangspiel und den optischen Farbspielen an den Wänden, die an verschiedene Planeten erinnerten.

Gebannt folgten die Zuschauerinnen und Zuschauer der Inszenierung und begaben sich mit dem kleinen Prinzen an die verschiedensten Orte und auf die ungewöhnlichsten Himmelskörper. Der kleine Prinz lernte dabei verschiedene Menschen kennen: So traf er unter anderem auf einen König, eine eitle Frau und auf einen Geschäftsmann, welcher - zur Empörung der Kinder - behauptete, ihm gehören die Sterne und er habe keine Zeit zu träumen. Die „großen Menschen“ sind sehr ungewöhnlich, wurde im Saal festgestellt. Auf seiner gesamten Reise suchte der kleine Prinz nach Freundschaft und Menschlichkeit. Als er einem Fuchs begegnete, schloss er – untermalt durch den Kinderchor mit dem Stück „Komm, wir wollen Freunde sein“ – mit diesem Fuchs Freundschaft. Der kleine Prinz erfuhr somit durch den Fuchs das Geheimnis der wahren Freundschaft: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“.

Da der kleine Prinz jedoch Heimweh nach seinem Planeten und seiner Rose, die er dort zurückgelassen hatte, bekam, überlegten die Darsteller gemeinsam mit dem Publikum, wie der kleine Prinz und der Fuchs dorthin gelangen könnten. Die Lösung des Problems war ein Traum, der mit dem Schlaflied „Lalelu, nur der Mann im Mond schaut zu“ begann - und von Darstellern und Gästen zum Abschluss gemeinsam gesungen wurde.

Die „Suche nach dem Klang der Freundschaft“: Das Kinderkonzert wurde nicht zuletzt durch das Mitwirken des Publikums zu einem einmaligen Musikerlebnis, was abschließend durch herzlichen Applaus in der Mehrzweckhalle bekundet wurde.

Nadine Merkle / Foto: Conny Thauer