Heißer Sommer - Wie schütze ich mich?

1. Richtig lüften und Sonnenschutz runterlassen

Morgens sollte einmal ausreichend gelüftet werden - dann gehen die Fenster über die heißen Mittagsstunden zu. Und auch ein Sonnenschutz vorm Fenster ist praktisch, um die Hitze aus dem Raum zu halten, nutzen Sie hierzu gerne vorhandene Vorhänge oder Sonnenschutzblenden, übrigens auch auf der sonnenabgewandten Nordseite. Eine Aufheizung des Raumes erschweren Sie auch, wenn Sie alle nicht benötigten Elektrogeräte abschalten und den PC bei Nichtgebrauch auch mal herunterfahren.

Sitzen Sie mit mehreren Personen in einem Büro, bitten Sie die Person, die morgens als erstes da ist, einmal alle Fenster weit zu öffnen und durchzulüften, bevor die Tageshitze eintrifft. Sobald die Außentemperaturen über die Innentemperaturen steigen, sollten die Fenster und Haustüren geschlossen werden und bleiben. Schließen Sie daher bitte vormittags alle Fenster wieder, die Sie morgens zum Durchlüften geöffnet haben. Die anderen Raumnutzenden werden es Ihnen danken.

Dies verhindert auch, dass feuchte Luft ins Gebäude gelangt, in der dort niedrigeren Temperatur kondensiert und mittelfristig zu Schimmelbildung führt. Durch falsches Lüften belasten Sie also die Luftqualität über den Tag hinaus.

2. Luft ist nicht gleich Luft

Wenn es in Ihrem Büro eine Lüftungsanlage gibt, nutzen Sie sie. Auch hier gilt: Fenster zu!

Mit geöffnetem Fenster holen Sie nur die Hitze ins Haus; besonders in den Altbauten isolieren die dicken Mauern aber die innenliegenden Räume vor den Außentemperaturen, nutzen Sie diesen Vorteil!

Die Idee, dass Durchzug die Temperaturen erträglicher macht, stimmt hier nämlich nicht: Mit heißer Luft kann man nicht kühlen, höchstens Haare föhnen. Diese merken Sie auch, wenn Sie vom Fahrrad steigen. Der eben noch vermeintlich kühlende Fahrtwind ist weg und Sie schwitzen noch mehr, als zum Zeitpunkt bevor Sie losgefahren sind, stimmt’s?

Für den Luftaustausch empfiehlt es sich während der Mittagshitze nicht aus dem Fenster, sondern durch die Tür in den Flur zu lüften. Das dortige Luftvolumen reicht lange genug, um bis abends auch ohne Sauerstoffmangel den Tag gut zu überstehen.

3. Die richtige Kleidung bei Hitze wählen

Bei so hohen Temperaturen kommt es auf die richtige Bekleidung an. Leinen- oder Baumwollstoffe sind optimal. Die Kleidung sollte etwas lockerer sitzen und auch Arme und Beine bedecken. So verhindern Sie ein Aufheizen der Haut durch die direkt Strahlungswärme der Sonne und vermeiden Sonnenbrände und Hautkrebs, sowie ein Altern der Haut. Vorsicht bei Kunstfasern; in diesen schwitzt man meist noch stärker.

Auch bei warmem Wetter empfiehlt es sich zwei Schichten zu tragen: Die Luft zwischen den Stofflagen isoliert und verhindert, dass die Strahlungswärme aus dem direkten Sonnenlicht, die die obere Kleidungsschicht aufheizt, direkt an die Haut abgegeben wird. Gleichzeitig kann die Luft zwischen den Schichten zirkulieren und so die Konvektionswärme abtransportieren. Auch Schweiß bleibt unsichtbar in der unteren Schicht, während die kühlende Wirkung erhalten bleibt und vor gesundheitsgefährdender Überhitzung des Körpers schützt. Glauben Sie nicht? Die Beduinen machen es uns seit Jahrhunderten erfolgreich vor – ohne Shorts oder Trekkingsandalen. Denn die Beduinen tragen ihre Roben locker um den Körper – so kann zwischen den Lagen Luft hindurchströmen, die die Konvektionswärme abtransportiert und die Haut so kühlt.

 

 

4. Den Ventilator richtig nutzen

Ja, der Luftquirl ist eine angenehme Hilfe. Aber: Pustet der Ventilator die kühle Luft direkt ins Gesicht, holt man sich schnell eine Sommererkältung. Außerdem kann die kalte Luft auch Kopfschmerzen verursachen. Besser: Den Ventilator auf den Oberkörper ausrichten. 

5. Den Körper kühlen

Ist der Körper aufgeheizt, können feuchte (Hand-)Tücher eine Erleichterung sein. Wickeln Sie diese um Knöchel und Handgelenke. Ist Ihnen das im Büro unangenehm, können sie auch die Unterarme unter dem kalten Wasserhahn benetzen. Das erfrischt und unterstützt das Herz-Kreislaufsystem im Kampf gegen zu viel Körperhitze. Auch ein feuchtes, kühles Tuch im Nacken wirkt wahre Wunder. In Kombination mit einem Ventilator sogar noch viel besser.

6. Trinken - aber bitte das Richtige

Man soll bei Hitze viel trinken, ja. Das ist ein alter Hut. Dennoch vergessen wir das gerade im Büro. Zwei bis drei Liter sollte bei Hitze mindestens drin sein. Besser als Kaffee ist Tee, den Sie auch kalt trinken können. Koffein bringt zwar kurzfristig den Kreislauf auf Touren, doch nach dem Mini-Hoch fällt der Körper kreislauftechnisch in ein Loch. An extrem heißen Tagen sind solche unnötigen Kapriolen zu vermeiden. Das Wetter ist schon anstrengend genug.

Vermeiden Sie auch gesüßte Getränke oder „Softdrinks“. Sie regen nicht nur den Durst weiter an, sondern kurbeln auch den Stoffwechsel an; der Zucker wird im Körper „verbrannt“ – das Ergebnis ist eine zusätzliche Aufheizung von Innen.

Wenn der Schweiß fließt, ist es besonders wichtig Mineralstoffe zu sich zu nehmen. Ungewöhnlich, aber sinnvoll und effektiv: Tee leicht salzen und abgekühlt genießen. Wohl bekomm‘s!

Kostenlose Wasserspender mit gekühltem Trinkwasser finden Sie in der Mensa des Neubaus, vor der Mensa das Altbaus sowie an der Rezeption der Zentralbibliothek im E-Bau. Bitte verwenden Sie hierfür 0,5-Liter-Flaschen.

 

7. Sich nicht überfordern

Die Nächte sind zu warm, tagsüber lähmt die Hitze: Wer sich derzeit schlapp fühlt, ist nicht allein. Überanstrengen Sie sich nicht. Gönnen Sie sich häufiger kurze Unterbrechungen von der Arbeit. Niemand erwartet von Ihnen sich bei der Arbeit gesundheitlich zu überanstrengen. Ggf. machen Sie auch Gebrauch von den Vorzügen der Arbeitszeitkonten und des Home-Office-Angebots.

8. Nicht zu mächtig essen

Essen ist auch bei Hitze wichtig. Essen Sie leichte Mahlzeiten. Ein Salat ist optimal oder frisches Obst. Je reichhaltiger die Speisen, um so müder werden wir von dem Essen. 

 

Zwischendrin ein leckeres Eis zu essen hilft nicht nur die Hitze zu ertragen sondern hellt auch Ihre Stimmung auf.

9. Körpersymptome ernst nehmen

Übelkeit? Schwindelgefühl? Benommenheit? - Das alles sind Zeichen für einen drohenden Hitze-Kollaps. Also, raus aus der Sonne, Wasser trinken und etwas Salziges essen. Falls es Ihnen nach 30 Minuten nicht besser geht, suchen Sie einen Arzt auf.

10. Wärmflasche umfunktionieren

Kein Scherz, denn eine Wärmflasche mit dem richtigen Inhalt bringt angenehme Kühle. Am besten mit kaltem Wasser befüllen, dann ab in den Kühlschrank und zwei Stunden später zwischen die Füße legen.

11. Fächer rausholen

Sie sehen nicht nur schön aus, sondern bringen auch viel Frische: Fächer. Die kleinen Hitze-Helfer passen in jede noch so kleine Tasche und fallen kaum ins Gewicht. Auch ein kleiner Hand-Ventilator kann Abkühlung bringen.

12. Yoga

Probieren Sie folgende Übung aus: Zunge spitzen oder rollen, leicht aus dem Mund strecken, durch den offenen Mund einatmen, durch die Nase ausatmen. Schon nach wenigen Atemzügen kühlt die Zunge merklich und erfrischend ab, die Körpertemperatur sinkt.

 

Eine gute Nachricht zum Schluss: Menschen sind bei Wärme produktiver als bei Kälte. Das fand der US-Forscher Alan Hedge von der Cornell Universität heraus. Er ließ Mitarbeiter einer Versicherung in Florida bei einer Raumtemperatur von 20 Grad arbeiten. Das Ergebnis: Die Fehlerquote lag bei 25 Prozent. Dann drehte er die Heizung auf. Bei 25 Grad lag die Fehlerquote nur noch bei 10 Prozent.