Dr. Monika Zimmermann

Ab 2005 Mitarbeit im Forschungsprojekt „Mit Kindern die Welt entdecken“ und
ab 2007 Mitarbeit beim Aufbau des Klaus-Tschira-Kompetenzzentrums für frühe naturwissenschaftliche Bildung, Forscherstation in Heidelberg.

Arbeitsschwerpunkte:

  • Lehraufträge in der Ausbildung von Elementarpädagogen im Studiengang Frühkindliche und Elementarbildung.
  • Entwicklung und Evaluation von Fortbildungs- und Coachingkonzeptionen.
  • Fortbildung und Coaching von Elementarpädagogen und Kindergartenteams.
  • Coaching von Erzieher/innen.  
  • Aus- und Weiterbildung von Multiplikatoren.

Forschungsschwerpunkte:

Analyse der Bedingungen und Einflussfaktoren für interdisziplinäre, ganzheitliche Professionalisierung von Elementarpädagogen im Bereich früher naturwissenschaftlicher Bildung mit Fokus auf Reflexions- und Selbstkompetenz, gegenstandsbezogene Theorieentwicklung, vergleichende Evaluation von Fortbildungen und Seminaren.

Forschungsmethodologie:

Entwicklung und Validierung von quantitativen und qualitativen Methoden zur Kompetenzanalyse und -entwicklung.

Dissertation:

Naturwissenschaftliche Bildung im Kindergarten. Eine integrative Längsschnittstudie zur Kompetenzentwicklung von Erzieherinnen.

Es wurde untersucht, wie naturwissenschaftliche Frühförderkompetenz (NFFK) zu beschreiben ist, ob und wie Erzieherinnen durch kontinuierliche Fortbildung und begleitendes individuelles Coaching an NFFK gewinnen, welchen Dimensionen eine besondere Rolle in der Kompetenzentwicklung zukommt und wie eine Professionalisierung von Erzieherinnen in diesem Bereich möglichst nachhaltig gefördert werden kann.

Die interdisziplinäre Studie ist an der Schnittstelle zwischen naturwissenschaftlicher Fachdidaktik, Psychologie und Elementar- und Erwachsenenpädagogik angesiedelt. Dabei wird im Sinne der Optimismusforschung mit dem Trend gebrochen, (nur) Defizite oder Fehler in der herrschenden Praxis aufzudecken. Vielmehr wurden hier nach dem Forschungsparadigma der Aktionsforschung Indikatoren für gelingende Kompetenzentwicklung gefunden und für künftige unterstützende Maßnahmen nutzbar gemacht.

Auf der Basis eines integrativen Theoriemodells wurde eine Arbeitsdefinition für die Kompetenz von Erzieherinnen im Bereich früher naturwissenschaftlicher Bildung (NFFK) gewonnen. Dafür wurden Konzepte aus unterschiedlichen Disziplinen (Schulpädagogik, Konstruktivismus, pädagogisch-didaktische, elementarpädagogische, fachdidaktische, psychologische, neurodidaktische und bildungspolitische Grundlagen) in ein eigenes und umfassendes Theoriemodell integriert und auf empirischem Weg erweitert.

Die so gewonnene NFFK-Arbeitsdefinition konnte anschließend als theoretische Grundlage für die Entwicklung eines Fortbildungskonzeptes und erste empirische Evaluationsstudien (N=295) genutzt werden. Das Fortbildungskonzept (inkl. Coaching) ist auf die Bedürfnisse von Erzieherinnen im Bereich früher naturwissenschaftlicher Bildung zugeschnitten. Es verfügt über ein eigenes Methodenrepertoire, das auch Strategien der Persönlichkeitsbildung einbezieht, da die naturwissenschaftliche Bildung im Kindergarten in ein Rahmenkonzept ganzheitlicher Bildung einzubetten ist. Die Ergebnisse zeigen, dass das so konzipierte integrative Professionalisierungsmodell „erzieheringerecht“ und praxistauglich ist und eine nachhaltige Stärkung der NFFK der Erzieherinnen bewirkt.

Für die Evaluation der Fortbildungs- und Coachingmaßnahmen wurde ein eigenes, quantitative und qualitative Verfahren verbindendes Methoden-Inventar zur Erfassung und Analyse von NFFK und deren Entwicklung erprobt und validiert. Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass eine Reduzierung vorhandener Berührungsängste im Hinblick auf naturwissenschaftliche Bildungsaufgaben nur über langfristige und Prozess begleitende Fortbildungsmaßnamen möglich ist. Diese positiven Effekte lassen sich durch ein fortbildungsbegleitendes, individuelles Coaching signifikant verstärken. Hier spielt insbesondere die Entwicklung der Selbst- und Reflexionskompetenz der Erzieherinnen eine entscheidende Rolle. Es ließen sich des Weiteren vier inhaltlich abgrenzbare Erzieherinnen-Kompetenztypen identifizieren, die sich charakteristisch in der Ausprägung ihrer NFFK-Kompetenzdimensionen und in ihren Voraussetzungen unterscheiden. Aus den jeweiligen Ausgangswerten und aus über die Befragung zu drei Messzeitpunkten zur Verfügung stehenden Daten wurden Entwicklungstrends im Zusammenhang mit der angebotenen Fortbildung sichtbar. Aus den Entwicklungstrends ergaben sich spezifische Erzieherinnen-Kompetenzentwicklungstypen. Durch das validierte Typenkonzept kann Kompetenzentwicklung im Rahmen des vorliegenden Fortbildungskonzeptes prognostiziert werden. Ziel war es, eine Balance zwischen hohem wissenschaftlichem Anspruch und problem- und bedürfnisorientiertem Praxisbezug zu finden.

(abgegeben am 01.06.2011)