Chancengleiche Förderung aller Kinder

Ein Verbund der Universität Tübingen und vier Pädagogischer Hochschulen erforscht ab sofort die Einführung der Gemeinschaftsschulen.

Das Forschungsprojekt "Wissenschaftliche Begleitung Gemeinschaftsschulen Baden-Württemberg" begleitet und analysiert den Entwicklungsprozess der Gemeinschaftsschulen und die Umsetzung der Konzepte im Schulalltag von Anfang an. Die Studie soll außerdem aufzeigen, wie die Gemeinschaftsschule die chancengleiche und individuelle Förderung aller Kinder bestmöglich erreichen kann. Bereits Ende 2012 hatte ein international besetztes, unabhängiges Gutachtergremium entschieden, dass ein Verbund aus der Universität Tübingen und den Pädagogischen Hochschulen in Freiburg, Heidelberg, Schwäbisch Gmünd und Weingarten hierfür den Zuschlag erhielt: Insgesamt 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler realisieren ab sofort gemeinsam mit neun NachwuchswissenschaftlerInnen die Begleitforschung. Das Projekt wird durch das Land Baden-Württemberg finanziert und soll 2016 abgeschlossen werden.

Unter der Federführung der Eberhard Karls Universität Tübingen (Prof. Dr. Thorsten Bohl; Projektleiter) werden in vier Teilprojekten spezifische Fragestellungen verfolgt und in einem Mixed-Methods-Design unterschiedliche Verfahren angewandt.
Das erste Teilprojekt fokussiert eine alltagsnahe Begleitforschung an zehn Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den vier Themenbereichen "Unterrichtsorganisation und Unterrichtskultur", "Schulorganisation und Schulkultur", "Pädagogische Professionalität" sowie "kommunale Netzwerke/regionale Schulentwicklung". In einem zweiten Teilprojekt erfolgt an zwei Messzeitpunkten eine schriftliche Befragung aller 42 Gemeinschaftsschulen der ersten Tranche. In Teilprojekt 3 wird eine Sozialraumanalyse der Gemeinschaftsschulen durchgeführt. Das vierte Teilprojekt ist als Interventionsstudie konzipiert und untersucht die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften.

Von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sind Prof. Dr. Carsten Rohlfs, Prof. Dr. Markus Rehm, Prof. Dr. Anne Sliwka (mittlerweile Universität Heidelberg), Prof. Dr. Albrecht Wacker sowie Dr. Silke Trumpa beteiligt. Frau Elisabeth Hahn und Katrin Haupt-Mukrowsky sind die beiden Projektmitarbeiterinnen, die für drei Jahre an die Hochschule abgeordnet wurden und ihre Expertise insbesondere in Teilprojekt 1 einbringen werden.