Im Rahmen des Weinheimer Inklusionsforums wurden erstmals die Ergebnisse der Elternumfrage zur schulischen Inklusion vorgestellt. Diese wurde von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Prof. Dr. Klauß und Cornelia Kraut) und in Kooperation mit dem Arbeitskreis Inklusion Weinheim (AKI) an 13 Grund- und zwei Sonderschulen durchgeführt.
Eltern stehen gemäß der Umfrage der schulischen Inklusion grundsätzlich positiv gegenüber und sind bezogen auf die Fortsetzung in den weiterführenden Schulen weit weniger skeptisch eingestellt, als vorab vermutet. "Die Elternumfrage birgt weniger Zündstoff als befürchtet, hingegen genügend Gesprächsstoff, um die Entwicklung der schulischen Inklusion positiv zu beeinflussen", so Arnulf Amberg, Rektor der Maria-Montessori-Schule Weinheim und AKI-Sprecher.
Laut Professor Dr. Theo Klauß und Cornelia Kraut wurde die Frage, was Eltern zur schulischen Inklusion sagen, bisher kaum wissenschaftlich untersucht. Insofern sei die Elternumfrage tatsächlich eine Premiere.
Bei der Ergebnispräsentation hoben Klauß und Kraut dann insbesondere die hohe Beteiligung der Elternschaft hervor: Es sei offensichtlich, dass der AKI mit der Umfrage die Bedürfnislage der Eltern erkannt hat.
Im weiteren Verlauf zeigte Klauß ein differenziertes Bild der Themen und Fragestellungen, die die Eltern in Bezug auf die Inklusion in der Schule beschäftigen und auf die es in Zukunft Antworten zu finden gilt. Sein Fazit: "Insgesamt zeichnen die 985 befragten Eltern ein positives Bild von den schulischen Angeboten für ihre Grundschulkinder." Noch positiver sei das Bild, wenn es um inklusive Klassen und die Einbeziehung von Kindern mit Förderbedarf gehe.
Die allgemeine Einstellung zur Inklusion, so der Sonderpädagoge, sei von Zustimmung geprägt und mehrheitlichen wünschten sich die Eltern, dass ihre Kinder auch nach der Grundschulzeit inklusiv beschult würden. Gleichzeitig schränkte er ein: "Dies gilt jedoch nicht für alle Eltern! Insbesondere nicht für die Eltern, die sich erst gar nicht an der Umfrage beteiligt haben." Die Bedenken, dass das Gelingen der Inklusion durch mangelnde Ressourcen, durch zu große Belastung der Lehrkräfte und durch eine Begrenzung auf bestimmte Gruppen von Kindern begrenzt sein könnte, sei dagegen unübersehbar.
Zum Abschluss gab Klauß zu bedenken, dass auch der Informationsbedarf der Eltern, die bisher keine Berührung mit inklusivem Unterricht hatten, erkennbar sei.
Eltern wollen die Inklusion
Ergebnisse vorgestellt: Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat – unter Leitung von Professor Klauß – Eltern zur schulischen Inklusion befragt.
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