Das europäische Bildungsprojekt "Chain Reaction" steht für die Etablierung und Stärkung des forschend-entdeckenden Lernens im Naturwissenschaftsunterricht. Im Rahmen des Projekts fand am 15. März die 3. "national Express Yourself Conference" an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg statt, ein Symposium zur Vorstellung von naturwissenschaftlichen Forschungsprojekten, die Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 16 Jahren durchgeführt haben. Aus vier Schulen der Rhein-Neckar-Region haben acht Schülerteams an der "national Express Yourself Conference" 2016 teilgenommen. Das Projekt "Solar works... ©" zur Energiegewinnung gewann den Wettbewerb.
Im Rahmen des EU-Projektes "Chain Reaction" wurden im Vorfeld acht Lehrkräfte aus vier Schulen ausgebildet, forschend entdeckendes Lernen in ihren naturwissenschaftlichen Unterricht zu integrieren. Elf Projektideen dienten als Ausgangspunkt, aus denen neue, eigene Forschungsideen entstanden. Schülerinnen und Schüler der Heidelberg International School, des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal, der Karl-von-Drais Schule Mannheim und des Schönborn Gymnasiums Bruchsal konnten mithilfe der Schülerforschungsprojekte wissenschaftliches Arbeiten entdecken.
Unterschiedliche Projektideen
"Green Lantern" verfolgte das Ziel, bestehende Lampen durch effektivere Lampen zu ersetzen und somit den Energieverbrauch zu reduzieren. Hierzu untersuchte das Forschungsteam den Wirkungsgrad und die Helligkeit verschiedener LED und Halogen-Lampen mit einer selbstgebauten, standardisierten Versuchsvorrichtung. Hinter dem Titel "Green Gym" verbarg sich ein ähnlicher Ansatz, denn die Schülerinnen und Schüler wollten Fitnessstudios zu kleinen Stromkraftwerken umbauen. In "Solar works... ©" beschäftigte sich das Schülerforschungsteam mit der Gewinnung von Energie durch selbstgebaute Farbstoffsolarzellen aus einfachen Materialien. Das Ziel war, aus einer Solarzelle von optimaler Größe möglichst viel Elektroenergie zu gewinnen. Kann Lärm in Energie umgewandelt werden? Im Forschungsprojekt "Energiegewinnung aus Ton" hatten sich Schülerinnen und Schüler mit piezoelektronischen Sensoren beschäftigt und nach einer Möglichkeit gesucht, Lärm und Schall in elektrische Energie umzuwandeln. Handcremes gehören zur alltäglichen Körperpflege: Im Projekt "Der beste Schutz vor dem Austrocknen" wurden Cremes hergestellt und mit den Inhaltsstoffen experimentiert. In "Myoelektrische Handprothesen" haben sich Schülerinnen und Schüler mit der modernen Technik der Prothesenherstellung beschäftigt und eine dazu gehörende Website entwickelt. In "Modell zur Nutzung des Aufwindes" wurde untersucht, ob Aufwindkraftwerke eine alternative regenerative Energiequelle sein können. Erforscht wurde auch, mit welchem Dünger gewöhnliche Gartenkresse in abgeschlossener Umgebung am besten wachsen kann.
Projekt "Solar works" vom Heisenberg Gymnasium Bruchsal auf dem ersten Platz
Im Finale standen sich in diesem Jahr zwei Teams derselben Schule gegenüber. Die Forschungsteams des Heisenberg Gymnasiums Bruchsal überzeugten beide mit ihren jeweiligen Präsentationen und stellten ihre Projekte "Solar works... ©" und "Green Lantern" sehr engagiert und kompetent vor großem Publikum vor. Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht; sie entschied sich nach langer Beratung für "Solar works... ©". Das Schülerforschungsteam wird Deutschland an der "international Express Yourself Conference" am 9. und 10. Mai 2016 in Bulgarien vertreten und sich mit Forschungsteams aus insgesamt 12 Ländern vernetzen und in wissenschaftliche Diskussion treten. Ihre Lehrkräfte haben dort die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit dem forschend-entdeckenden Unterricht mit Kolleginnen und Kollegen international zu diskutieren, sowie Anregungen aus anderen Ländern zu erhalten und Kooperationsprojekte zu starten.
So ist der Name auch gleichzeitig Programm: Die Intention des Projektes "Chain Reaction" ist es, möglichst viele (Ketten-)Reaktionen in Gang zu setzen und forschend-entdeckendes Lernen möglichst flächendeckend in den naturwissenschaftlichen Unterricht zu integrieren - national wie international.
Möchten Sie mehr über unser Projekt erfahren, dann besuchen Sie uns unter www.chreact.de oder auf Facebook unter "Chain Reaction Deutschland". Den Bericht des RNF finden Sie unter www.rnf.de/mediathek/video/schueler-forscher-aus-der-region/.