Integration durch Sprache

Teilnehmende beenden DaF/DaZ-Fortbildung erfolgreich.

Im März 2017 endete an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg geförderte Fortbildungsmaßnahme "Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache" (DaF / DaZ), die sich an zukünftige Lehrende in Integrationskursen richtete. In zwei Durchgängen, einer Pilotphase im Sommersemester 2016 und einer Weiterbildung im Wintersemester 2016/2017, die in Kooperation mit der Professional School der Pädagogischen Hochschule durchgeführt wurde, absolvierten insgesamt 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Kurs. Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem "Diploma of Advanced Studies" zertifiziert und ist vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als Äquivalent zur "Zusatzqualifikation für Lehrkräfte in Integrationssprachkursen" anerkannt.

In den Modulen der Fortbildung hatten die Absolventinnen und Absolventen Gelegenheit, sich mit den Grundlagen der Fremdsprachenvermittlung in der Erwachsenenbildung vertraut zu machen. Den Auftakt bildete eine Veranstaltung zu den Strukturmerkmalen der deutschen Sprache, gefolgt von Seminaren zur Didaktik und Methodik des DaF- und DaZ-Unterrichts, zu den vier Grundfertigkeiten Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben sowie zum Wortschatz- und Grammatikerwerb und -vermittlung. Hinzu kam ein Modul zum Umgang mit Traumatisierungen in Sprachkursen für Migranten - angesichts der Fluchterlebnisse vieler Deutschlerner eine für die Lehrkräfte wichtige Sensibilisierung.
Parallel zu den Lehrveranstaltungen sammelten die Teilnehmenden Unterrichtserfahrungen im Rahmen eines Praktikums, das bei einem Sprachkursträger oder einer anderen Bildungseinrichtung zu absolvieren war. Ebenfalls Teil der Maßnahme war der Erwerb einer modernen Fremdsprache in Grundzügen: Die künftigen Lehrerinnen und Lehrer sollten damit in die Rolle des Lernenden schlüpfen, um besser nachvollziehen zu können, was es bedeutet, im Erwachsenenalter eine Fremdsprache zu lernen, und daraus wichtige Rückschlüsse für die eigene Unterrichtspraxis ziehen zu können.

Die Gruppe der Weiterbildungsteilnehmenden war äußerst heterogen: Einige von ihnen sind bereits über Jahrzehnte erfolgreich als Lehrkraft tätig, andere wiederum sind Quereinsteiger, die im Rahmen der Fortbildung ihre ersten Erfahrungen im Bereich der Sprachvermittlung sammeln konnten. Einige Teilnehmer wollten sich für den Einsatz in Integrationssprachkursen qualifizieren, andere nutzen die in der Fortbildungsmaßnahme erworbenen Kenntnisse, um in den Erstaufnahmelagern den neu ankommenden Flüchtlingen Deutsch beibringen zu können. Wieder andere besuchten die Fortbildung, um für ihre Arbeit in mehrsprachigen Schulklassen vorbereitet zu sein.

Die vielfältigen Ziele der Absolventinnen und Absolventen zeigen, wie wichtig das Thema Integration durch Sprache inzwischen geworden ist und wie dringend Qualifizierungsangebote für Lehrkräfte benötigt werden. Entsprechend groß ist nach wie vor das Interesse am Hochschulzertifikatskurs und an etwaigen Folgemaßnahmen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/professional-school.