Förderbedürftige Schülerinnen und Schüler individuell und zielgerichtet bis zu ihrem Abschluss zu begleitet, das ist das Ziel einer neuen Kooperation zwischen dem Master-Studiengang Bildungswissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Geschwister-Scholl-Schule in Kirchheim/Heidelberg. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde Ende April zwischen dem Studiengang, hier dem Profil "Inklusion und Bildung von Kindern und Jugendlichen in riskanten Lebenslagen (InBi)" (vertreten durch Prof. Dr. Birgit Werner und Prof. Dr. Havva Engin) und der Geschwister-Scholl-Schule (vertreten durch die Rektorin Sabine Horn und den Konrektor Hans-Otto Weisbrod) unterzeichnet.
Die InitiatorInnen Kerstin Kripp, Hayriye Kurnaz und Patrick Orf (Master-Studierende des Profils InBi) begleiten seit Oktober 2013 drei Schüler aus der 9. Klasse dieser Schule und erleben ihre Arbeit als sehr positiv und bereichernd für sich und die SchülerInnen. Durch diese Erfahrungen entstand die Idee, die Kooperation mit der Geschwister-Scholl-Schule und dem Master-Profil zu konzipieren und als festen Studienbestandteil zu installieren: Die Studierenden betreuen die Schülerinnen und Schüler der Kirchheimer Gemeinschaftsschule, deren Förderbedarf die Kapazitäten der Lehrkraft im regulären Unterricht überschreitet, ab sofort in Form einer Lernbegleitung über ein Jahr intensiv.
Ziel des Projekts ist es, die 8-Klässler individuell und zielgerichtet bis zu ihrem Abschluss in Klasse 9 zu begleiten. Die studentischen LernbegleiterInnen fungieren dabei als Bindeglied zwischen den beteiligten Lehrkräften, den Joblotsen der Schule sowie den Schulsozialarbeitern, um für alle beteiligten Schüler eine optimale und differenzierte Förderung sicherzustellen. Neben der Erlangung des Schulabschlusses liegt ein weiterer Fokus auf der Berufsorientierung und Lebensplanung am Übergang von der Schule zum eigenverantwortlichen Leben.
Die Kooperation ist ab dem Sommersemester 2014 als fester Bestandteil im Profil InBi etabliert und bietet jeder neuen Kohorte die Möglichkeit, mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu kommen. Theoretisch grundgelegt, begleitet und evaluiert wird die schulische Tätigkeit durch die entsprechenden Seminare innerhalb des Masterstudiengangs. Professorin Werner vom Institut für Sonderpädagogik, die das Projekt wissenschaftlich betreut: "Dieses Kooperationsmöglichkeit erweitert die herkömmlichen Formate wissenschaftlichen Arbeitens und sichert eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Sowohl der hohe Grad eigenverantwortlichen Arbeitens als auch die theoriegeleitete Evaluation und Reflexion geben den Studierenden die Möglichkeit, ein hohes Professionalisierungsniveau zu erlangen."
Kooperationsvereinbarung
Master-Studierende der Bildungswissenschaften begleiten ab sofort förderbedürftige Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule in Kirchheim.
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