2. Zukunftsforum Bildungsforschung

BildungswissenschaftlerInnen nahmen LehrerInnenbildung in den Fokus.

140 Bildungswissenschaftlerinnen und Bildungswissenschaftler aus ganz Deutschland nahmen Ende November 2015 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg an der Nachwuchstagung der Graduiertenakademie der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs teil.

Unterrichtsqualität wird maßgeblich von der Expertise der Lehrerin bzw. des Lehrers beeinflusst. Die Erforschung von Kompetenzentwicklung und Professionalisierung in den drei Phasen der Lehramtsausbildung (Studium, Referendariat, Fort- und Weiterbildung) ist daher an den Pädagogischen Hochschulen in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Die Aktualität der Thematik zeigt sich insbesondere an den PH-übergreifenden Promotionskollegs "Professionalisierung im Lehrberuf - Konzepte und Modelle auf dem Prüfstand" (ProfiL) und "Effektive Kompetenzdiagnose in der Lehrerbildung" (EKoL). Aus diesem Grund hat die Graduiertenakademie Befunde, Methoden und Zugänge zur Erforschung der Lehrerbildung zum Thema des diesjährigen Zukunftsforums Bildungsforschung gemacht.

Aus fast 100 Einreichungen von (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern wurde in einem mehrstufigen Review-Verfahren ein Programm von 28 Sessions zusammengestellt. Die Vorträge der Promovierenden, Post-Docs und ProfessorInnen befassten sich mit Kompetenzmodellen und Diagnoseinstrumenten, mit Konzepten und Wirkung von Fort- und Weiterbildung, mit der Erforschung der Praxiselemente im Lehramtsstudium und deren Verbindung zur Theorie sowie mit gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen aktueller Bildungsprozesse und ihren Implikationen für die Lehramtsausbildung.

Den Keynote-Vortrag hielt Professorin Dr. Birgit Spinath von der Universität Heidelberg. In ihrem Vortrag warf sie zentrale Fragen auf, denen sich die empirische Bildungsforschung im Hinblick auf ihre breitere Wirkung in der Gesellschaft gegenübersieht: "Wie kann der Impact der Bildungsforschung - sowohl in wissenschaftlicher Hinsicht als auch mit Blick auf die Verbesserung der Bildungspraxis - gesteigert werden? Welcher Kritik ist die Bildungsforschung ausgesetzt und inwiefern kann diese Kritik dazu genutzt werden, die Herangehensweisen zu verbessern und zu verlässlicheren Aussagen zu kommen?"

Das Zukunftsforum wurde 2015 zum zweiten Mal ausgerichtet, nach der Tagung "Bildung durch Sprache - Sprache durch Bildung" an der PH Freiburg im vergangenen Jahr hat sich die Teilnehmerzahl sogar verdoppelt. "Wir freuen uns sehr, dass die neu konzipierte Nachwuchstagung so gut angenommen wird, es ist uns ein großes Anliegen, den Promovierenden und Post-Docs ein Forum zur Präsentation ihrer Forschungsarbeiten zu bieten", sagt Professorin Dr. Christiane Benz, Leiterin der Graduiertenakademie. Ein Erfolg, der 2016 fortgeführt werden soll - gastgebende Hochschule wird die PH Ludwigsburg sein, thematisch wird sich das Nachwuchssymposium an den Schlagworten "Heterogenität - Diversität - Inklusion" orientieren.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-bw.de/graph.