Studium und Lehre

Neues ÜSB-Modul: Bewegungsaktivierende Schul- und Unterrichtsgestaltung

Foto: Bewegungsaktivierende Schul- und Unterrichtsgestaltung

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg verankert das Thema "Bewegungsaktivierende Schul- und Unterrichtsgestaltung" in ihrem Curriculum und nimmt damit deutschlandweit eine Vorreiterrolle in der Lehrerbildung ein: Ab dem kommenden Sommersemester lernen die Studierenden, sowohl ihren als auch den Alltag anderer sitzzeitreduziert und bewegungsaktiv zu gestalten. Damit verbunden ist das Ziel, typische Zivilisationskrankheiten langfristig zu mindern. Die Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung bringt das Modul im Rahmen des Übergreifenden Studienbereichs aus, einem innovativen Studienbestandteil aller lehramtsbezogenen Bachelorstudiengänge zur Entwicklung von Querschnittskompetenzen.

Repräsentative Studien zeigen, dass junge Deutsche zwischen 18 und 29 Jahren auf durchschnittlich neun Stunden kommen, die sie täglich sitzend verbringen. Damit haben sich auch Studierende einen Lebensstil angewöhnt, der langfristig negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit erwarten lässt. Denn: "Jede Stunde, die sitzend oder liegend verbracht wird, erhöht das Risiko typischer Zivilisationskrankheiten wie Diabetes II oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen", erklärt Dr. Robert Rupp, der an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung forscht und lehrt.

Seit 2017 beschäftigt sich Rupp daher im Rahmen des Projektes Kopf-Stehen mit der Frage, wie sich regelmäßige Bewegung in den Alltag der Studierenden nachhaltig einbinden lässt. Die Studierenden lernen dabei, zunächst ihr eigenes sitzendes Verhalten zu reduzieren. Langfristig geht es aber um mehr: "Wenn es uns gelingt, bereits die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer von den Vorteilen temporärer Sitzunterbrechungen oder dem Lernen im Stehen zu überzeugen, kann sich dies positiv auf die Schülergesundheit auswirken und auf lange Sicht das Wohlergehen unserer gesamten Gesellschaft fördern", so Rupp. Hierzu erwerben die Studierenden Kompetenzen, um das Thema "Bewegung" lernwirksam und gesundheitsfördernd in den Schul- sowie ihren eigenen Studienalltag einzubringen. Ausgehend von den theoretischen und empirischen Erkenntnissen werden im Modul zudem praxisnahe Situationen aufgezeigt und erprobt, die den Studierenden einen unmittelbaren Praxistransfer ermöglichen.

Das Rektorat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unterstützt die curriculare Verankerung der Thematik ausdrücklich. Professorin Dr. Vera Heyl, Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung: "Wir sehen in dem neuen Modul die Chance, den Gesundheitsrisiken sitzenden Verhaltens in Schule und Studium präventiv zu begegnen. Als Querschnittsaufgabe von Erziehungs- und Gesundheitswissenschaften birgt das Thema zudem die Chance auf disziplin- und fächerübergreifende Vernetzung: So werden unsere Lehramtsstudierenden eng mit Studierenden des Bachelorstudiengangs Prävention und Gesundheitsförderung zusammenarbeiten, wovon wir uns langfristige Synergien versprechen."

Innovativ sind auch die Lehrräume, in denen die Veranstaltungen stattfinden werden: So wurde an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zum Beispiel 2017 das sogenannte Stehlabor eingerichtet, das durch seine besondere Ausstattung bewegungsaktives Lehren und Lernen gewährleistet. Zum Sommersemester 2019 wird zudem ein Außenseminarbereich eröffnet, der erstmals im Freien interaktive Lehr-Lernformen mit ökologischen Aspekten verbindet.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/uesb.